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IHK Schwaben
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IHK Schwaben

„Die schwäbische Wirtschaft ist so gut aufgelegt, wie schon lange nicht mehr. Über alle Branchen hinweg hat sich die Geschäftslage verbessert, “ so der Präsident IHK Schwaben, Dr. Andreas Kopton.

„Damit wurde das Niveau von 2008 – also vor der Krise - bereits jetzt überschritten. Die heimischen Unternehmen blicken auch weiterhin optimistisch in die Zukunft. Kehrseite des Booms sind die steigenden Beschaffungs-, Energie- und Personalkosten, sowie der Fachkräftemangel.“ Mit diesen Worten kommentiert der Präsident der IHK Schwaben, Dr. Andreas Kopton die eindrucksvollen Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage seiner Industrie- und Handelskammer.

Industrie: Selbstbewusster Binnenmarkt bringt volle Auftragsbücher

Die schwäbischen Industrieunternehmen konnten nochmals kräftig zulegen. Nur vereinzelt gelang es nicht, an die Ergebnisse der Jahreswende anzuknüpfen. Das Auftragsvolumen ist bei 60 % der Betriebe gestiegen. Die Inlandsnachfrage machte einen weiteren Schub nach vorne, die Exportnachfrage blieb stabil. Die Geschäfte mit Asien und Nordamerika konnten sich moderat verbessern. Währenddessen verhielten sich die osteuropäischen Länder zurückhaltend. Der schwäbische Maschinenbau führt die Konjunkturtabelle an, gefolgt von den Investitionsgüter-Produzenten. Es ist noch Luft nach oben, verrät Kopton: „35 % der Firmen erwarten eine weiter steigende Nachfrage. 60 % rechnen mit Stabilität auf hohem Niveau.“ Aber es wird insgesamt ein Abflachen der Asiengeschäfte befürchtet.

Dienstleistungen: Konjunkturaussichten bleiben gut

Die Konjunktur der unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen verläuft prächtig. Der Spitzenwert der Jahreswende konnte allerdings nicht mehr getoppt werden: Nach 72 % berichten nun 53 % von einem weiteren Anziehen der Geschäftslage. Die Umsätze sind insgesamt gestiegen, mit Dominanz im Exportgeschäft. Die Aussichten für die Branche bleiben bei nahezu allen befragten Firmen weiterhin gut. Dies ermutigt die Dienstleister, zusätzlich neue Mitarbeiter einzustellen. Im Inland wird es kräftige Investitionen geben, wobei Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung und Ersatzbeschaffung im Vordergrund stehen.

Baugewerbe: Kräftige Nachfrage, doch öffentliche Aufträge fehlen

Die Nachfrage nach Bauleistungen ist kräftig gestiegen. Das früh einsetzende gute Wetter sowie die kräftige Konjunktur sind die Auslöser. Neben der regen Tätigkeit im privaten Wohnungsbau hat der Wirtschaftsbau deutlich an Fahrt gewonnen. 40 % der Baufirmen berichten von einer Zunahme der Auftragsvolumina. Für Kopton ist es allerdings bedauerlich, dass sich die öffentliche Hand dagegen immer noch vor größeren Auftragsvergaben im Hochbaubereich ziert. Die heimische Bauwirtschaft scheint dem aktuellen Konjunkturverlauf nicht ganz zu trauen. Gerade 15 % gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage in den Sommermonaten noch steigern wird. Auf dem Arbeitsmarkt wird es nur wenig Bewegung geben.

Transportgewerbe: Gute Konjunkturfahrt, aber hohe Spritpreise

Die Stimmung im Verkehrsgewerbe ist gut: Zur Jahreswende berichteten 44 % der heimischen Speditionen und Logistikfirmen, dass sich die Geschäftslage nochmals verbessert hat. Nun sind es 57 % der Unternehmen. Die Umsätze sind moderat gewachsen: Durch die Explosion der Dieselpreise und die gestiegenen Betriebskosten fiel der Ertrag allerdings geringer aus als erwartet. Aufgrund der boomenden Industrieproduktion geht das Transportgewerbe zuversichtlich in die kommenden Monate: 47 % der Betriebe sehen noch Spielraum nach oben. Vom Transportgewerbe ist kein größerer Investitionsschub zu erwarten. Die Branche bemüht sich aber um mehr Personal: 29 % der Betriebe wollen vermehrt einstellen.

Großhandel: Prächtige Geschäfte und das Warten auf Nachschub

Der heimische Großhandel ist prächtig im Geschäft: Auch die Umsätze gingen nach oben – sowohl im Inland als auch beim Export. Dabei profitieren alle Wirtschaftszweige des Großhandels. Besonders kräftig stiegen die Umsätze im Handel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör. Aufgrund der guten Konjunkturlage haben 22 % der Großhändler ihre Warenbestände aufgerüstet. So wollen sie die starke Nachfrage befriedigen. Bei einigen Händlern ist der Warenbestand sogar kleiner als saisonüblich. Denn es muss auf „Nachschub“ vonseiten der Produktion gewartet werden. Die Aussichten der Firmen zur weiteren Geschäftslage sind stark optimistisch geprägt. Bei den Umsatzerwartungen gehen 49 % davon aus, dass sie in den nächsten Monaten steigen werden.

Einzelhandel: Konsumlaune hält an

Der Einzelhandel bleibt „im Geschäft“. Die Konsumlaune der Verbraucher in Schwaben hält an. Bei jedem zweiten Einzelhändler hat sich die Nachfrage erhöht. Die Prognosen sind mit leichter Zurückhaltung gewürzt: 29 % rechnen mit einem weiteren Aufwärtstrend, der Großteil geht von stabilen Ergebnissen aus. Bei jedem zweiten Geschäft bleiben die Preise stabil, 44 % werden Aufschläge vornehmen. Die Einzelhandels-Investitionen bleiben ohne Dynamik. Jeder dritte ist dennoch bereit mehr Geld in die Hand zu nehmen. Beim Thema Personal wird versucht, mit dem bestehenden Stamm die Geschäfte am Laufen zu halten. Nur 15 % planen Neueinstellungen vorzunehmen.

Kopton: Die Kehrseite des Booms wahrnehmen

So positiv sich der Bericht zum aktuellen Konjunkturboom auch liest und ich zum Optimismus neige, so Andreas Kopton, empfehle ich auch die Kehrseite des Booms wahrzunehmen. Sehr deutlich sind die Aussagen nahezu aller Unternehmerantworten zu den gestiegenen Kosten im Bereich Materialbeschaffung, Energieeinkauf und Personalausgaben.  Dadurch konnten sich die Erträge der Firmen nicht nach oben entwickeln, was gerade für Investitionen notwendig wäre. Im Einzelhandel vor allem haben viele Geschäftsinhaber noch auf den Aufschlag beim Verkaufspreis verzichtet, um den Konsum nicht abzubremsen. Dieser Mechanismus betrifft auch die anderen Branchen. In den kommenden Monaten wird es daher bei 44 % der Firmen Preiserhöhungen geben. Gerade bei der energieintensiven Industrieproduktion und dem Transportgewerbe schlagen die hohen Energiekosten zu Buche. „Energie ist in Deutschland teuer und wird nach den Ereignissen in Fukushima noch teurer werden. Hier sind von unserer Bundesregierung maßgeschneiderte Konzepte für unsere energieintensiven Firmen wichtig, um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleiben zu können“ fordert Kopton.

Kehrseite der Medaille: Fachkräftemangel

Auf der Kehrseite der Medaille steht bei den Firmen auch das Thema Fachkräftemangel. 34 % sehen hier aktuell Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens.  Mit geeigneten Maßnahmen, flexiblen Arbeitszeiten oder dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen wir daher das „ungenutzte“ Fachkräftepotentialgewinnen und dies im Schulterschluss mit allen Beteiligten voranbringen, lautet Koptons Apell.

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