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Hightech aus Augsburg – Zwei Gründer berichten
Presseclub Augsburg / voxeljet AG / Secomba GmbH

Hightech aus Augsburg – Zwei Gründer berichten

Andrea Pfundmeier, Sandra Stürwing, Dr. Ingo Ederer. Foto: B4B
Andrea Pfundmeier, Sandra Strüwing, Dr. Ingo Ederer. Foto: B4B

Strategie oder Zufall – wie viel von beiden steckt eigentlich in der Gründung eines Unternehmens? Wie behauptet man sich auf dem internationalen Markt, oder ist Hightech „made in Germany“ noch ein ausreichendes Qualitätsmerkmal? Verändert sich der Umgang mit der Presse, wenn man plötzlich so im Rampenlicht steht? – Diesen Fragen ging Sandra Strüwing, stellvertretende Vorsitzende des Presseclubs, im Gespräch mit Andrea Pfundmeier (Geschäftsführerin Secomba) und Dr. Ingo Ederer (Vorstand von voxeljet) nach.  

von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion

Nicht nur im Silicon Valley  werden Hightech und Fortschritt produziert. Auch im Raum Augsburg lassen sich hochmoderne und gefragte Technik finden. Zwei der besten Beispiele hierfür sind Secomba und voxeljet. Während die einen kontinuierlich an Verschlüsslungs-Softwares für sogenannte „Clouds“ und ihrer ersten Millionen, im dritten Geschäftsjahr, arbeiten, wird beim anderen Science Fiction Realität: kommerzieller 3D-Druck für die Automobil- und Filmbranche. Doch wie genau kamen Secomba und voxeljet dahin, wo sie heute stehen?

Marktlücke Cloud-Verschlüsselung

Beide Gründer gestehen: der Zufall war hier nicht nur beteiligt, sondern ausschlaggebend. Andrea Pfundmeier, Geschäftsführerin und Mitgründerin von Secomba, erzählte im Gespräch von den vielen Kleinigkeiten die zusammentreffen mussten, um das Geschäft zum Laufen zu bringen. Von der Begegnung mit Gründerpartner Robert Freudenreich, über verschiedenste Business-Pläne, bis hin zu der Tatsache, dass sie eigentlich etwas ganz anderes machen wollten. Ihr Verschlüsselungsprogramm „Boxcryptor“ war damals das erste seiner Art auf dem Markt. Es verschlüsselt Cloud Daten und schützt sie so vor Hack-Angriffen. Andrea Pfundmeier brachte Robert Freudenreich dazu, ein solches Programm zu schreiben, um ihre Geschäftsdaten zu beschützten und stieß damit auf eine Marktlücke, von der bis dato keiner wusste.

3D-Druck, die Technik der Zukunft

Auch voxeljet war keine geplante Gründung. Seine Gründerväter trafen sich an der TU in München. Bei einem gemeinsamen Projekt tropfte einer der Druckerköpfe einen Tintenberg auf eine Oberfläche. Als Dr. Ingo Ederer, Vorstand von voxeljet, dies sah, überlegte er sich, ob man dieses Versehen nicht absichtlich und in gewünschter Form bewirken könnte. Ein paar Jahre, und einen Börsengang später, zählt das 3D-Druck-Unternehmen mit beinahe 200 Mitarbeitern zu einen der vielversprechendsten Konzerne in der Hightech-Branche.

Einsatzgebiete des 3D-Druckverfahrens

Vor allem die Automobilbranche hat den Wert dieser Drucker erkannt. Spezialwerkzeug zur Herstellung bestimmter Teile, das sonst teuer und langwierig in der Beschaffung ist, kann nun kostengünstiger und schneller gleich vor Ort gedruckt werden. Auch für Ersatzteile von älterer Technik, zum Beispiel von Wasserpumpen, eignet sich das Drucken hervorragen. Mit 3D-Scannern können die Daten bestimmter Teile in den Computer eingescannt, und passend dazu produziert werden. Selbst namenhafte Künstler nutzen diese Technik der Dateneingabe und Verwertung. Im Bereich der Medizin lassen sich so Prothesen herstellen und Übungsmodell für Chirurgen.

Cloud-Verschlüsselung für jeden wichtig

Das Programm von Secomba ist da schon schwieriger zu erklären. Bis vor kurzen war es auch schwer dieses zu vertreiben. Interessant für die breite Masse wurde es erst wirklich, als Edward Snowden die NSA-Affäre aufdeckte. Die sicher geglaubten Daten waren es offensichtlich nicht. Jetzt ist der „Boxcryptor“ weltweit gefragt und besonders in den Vereinten Nationen sehr beliebt. Hier traut man den heimischen Anbietern nicht, was die Datenverschlüsselung angeht und setzt nur zu gern auf die deutsche Technik, erklärt Secomba’s Geschäftsführerin. Als dann vor einigen Monaten noch die Nackt-Bilder einiger Prominenter freizugänglich im Internet kursierten, war auch für den letzten klar und greifbar, warum „Datenverschlüsselung“ wichtig ist. Diese Art von Marketing hätte sich das Unternehmen nie leisten können, und fährt einen eher offenen Pressekurs.

„Keine Angst vorm Gründen“

Andrea Pfundmeier wusste schon immer, dass sie Gründen und nicht angestellt sein wollte. Dr. Ingo Ederer sah sich eigentlich immer bei einem Großkonzern. Jetzt sind beide erfolgreiche Geschäftsführer und können es nur weiterempfehlen. „Keine Angst vorm Gründen“, ermutigt Frau Pfundmeier. 

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