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Handwerkskammer für Schwaben: Dienstleister stehen unter Druck
Umfrage

Handwerkskammer für Schwaben: Dienstleister stehen unter Druck

Gebäude der HWK Schwaben
Symbolbild. Das Gebäude der Handwerkskammer Schwaben. Foto: Handwerkskammer für Schwaben

Laut einer Konjunkturumfrage im Herbst 2023 der Handwerkskammer für Schwaben stehen die zukünftigen Aussichten für die Branche schlecht. Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner fordert, auf Wachstumsförderung zu setzen.

Noch läuft es bei den meisten Handwerksbetrieben zwar weitgehend rund. Entsprechend äußern sich 84 Prozent der befragten Unternehmen in der aktuellen Herbstumfrage der Handwerkskammer für Schwaben positiv und beurteilen ihre wirtschaftliche Lage im dritten Quartal als gut oder befriedigend.

Einbruch der Handwerkskonjunktur

Der Blick auf die kommenden Monate zeigt aber jedoch deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven weiter eintrüben. Neue Aufträge kommen immer spärlicher, die Auftragsbestände sinken und die Zukunftserwartungen verschlechtern sich entsprechend. Dazu Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: „Wir bemerken eine schleichende Abwärtsspirale. Der Einbruch der Handwerkskonjunktur erfolgt nicht abrupt, sondern vollzieht sich in kleinen Schritten. Umso mehr ist die Politik aufgerufen, jetzt tatkräftig das Ruder herumzureißen und die Zeichen auf Wachstumsförderung zu stellen. Das geplante Wachstumschancengesetz ist ein richtiger Schritt, fällt aber angesichts der schlechten Aussichten viel zu wenig beherzt aus und droht zu verpuffen. Wir brauchen hier mehr Schlagkraft, bevor die Wirtschaft richtig in die Krise schlittert.“

Sinkende Zufriedenheit

Quer über alle Branchen beschreiben 16 Prozent ihre Geschäftslage als schlecht. Im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung ebenfalls eingetrübt. 79 Prozent bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend. Das sind 3 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal und 5 Punkte weniger als im Vorjahresquartal. Immer noch zehren die Maurer- oder Zimmererbetriebe von einem relativ hohen Auftragsbestand von knapp 12 Wochen. Doch neue Aufträge fehlen: Hohe Zinsen und steigende Baukosten führen zu einem deutlichen Einbruch vor allem im Wohnungsbau. Ganze 55 % der Bauhauptbetriebe verzeichnen einen Rückgang der Auftragseingänge.

Im Ausbaugewerbe ist die aktuelle Lageeinschätzung zwar besser. 91 Prozent der Firmen äußern sich derzeit zufrieden. Doch es zeichnet sich ebenfalls ein Auftragseinbruch ab. Die Auftragsbestände sind im Vergleich zum Vorquartal um 2 Wochen auf 11,6 Wochen gesunken. Mehr als jedes dritte Unternehmen berichtet über eine rückläufige Zahl an Neuaufträgen. Auch bei den gewerblichen Zulieferern kämpft man mit fehlender Nachfrage, 38 Prozent melden ein Auftragsminus. Entsprechend ist auch die Zufriedenheit von 87 Prozent auf 84 Prozent zurückgegangen. Besser ist die Stimmung im Kfz-Handwerk, 90 v bewerten ihre eigene Lage als gut oder befriedigend.

Schwache Konsumlaune trübt Stimmung

Weiter angespannt bleibt die Situation bei den verbrauchernahen Dienstleistern, also bei Friseuren oder Optikern. Lediglich 72 Prozent sind mit ihrer geschäftlichen Situation zufrieden, vor drei Monaten waren es 77 Prozent. Hohe Lebenshaltungskosten dämpfen nach wie vor die Konsumlaune der Verbraucher. Zwar ist die Lage im Lebensmittehandwerk mit einem Anteil von 94 Prozent zufriedenen Betrieben auf den ersten Blick besser. Allerdings liegt der Anteil derer, die ihre Situation mit gut beschreiben, bei geringen 13 Prozent, während 81 Prozent ein befriedigendes Urteil abgeben.

Auftragspolster deutlich dünner

Bislang konnten die Handwerksbetriebe, vor allem in den Bau- und Ausbauhandwerken, von einem hohen Auftragsbestand zehren. Im Vorjahresquartal lag die Reichweite der Auftragsbestände im Gesamthandwerk bei knapp 10 Wochen, im ersten Quartal 2022 sogar bei 11 Wochen. Doch im aktuellen dritten Quartal ist die gemessene Reichweite deutlich gesunken. Sie liegt nun bei 8,6 Wochen.

Pessimismus nimmt zu

Auf die kommenden Monate blicken die befragten Unternehmen mit zunehmender Skepsis. Nur eine kleine Minderheit von 6 Prozent der Betriebe glaubt an eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. 69 Prozent erwarten keine Veränderung ihrer Lage. 25 Prozent befürchten eine Verschlechterung, im Vorquartal waren es 17 Prozent. Besonders kritisch ist die Einschätzung im Bauhauptgewerbe. 36 Prozent befürchten, dass sich ihre Geschäftslage im kommenden Quartal verschlechtern wird. 60 Prozent der Baubetriebe gehen zudem davon aus, dass die Zahl der Neuaufträge zurückgehen wird.

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