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Hackerkiste 2025: Zwischen Cyber-Security, KI und Automatisierung
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Hackerkiste 2025: Zwischen Cyber-Security, KI und Automatisierung

Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des DZ.S, hat die Hackerkiste 2025 eröffnet. Foto: Katharina Seeburger/ B4B
Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des DZ.S, hat die Hackerkiste 2025 eröffnet. Foto: Katharina Seeburger/ B4B

Bei der Hackerkiste 2025 sind mehr als 350 Softwareentwickler, Start-ups und IT-Begeisterte zusammengekommen. Noch bis Freitagabend geht es um KI, Automatisierung im Mittelstand und Cyber-Security.

„Die Hackerkiste ist ein Ort für Austausch und Innovation“, beschreibt Frank Heider vom Softwarehersteller baramundi das Augsburger IT-Event. Mit mehr als 350 Gästen hatte die Hackerkiste diesmal einen Besucherrekord.

Noch bis Freitagabend kommen Softwareentwickler, Start-ups und IT-Begeisterte zusammen, um sich bei einem Mix aus Networking, Key Notes und Barcamp Sessions über die News der IT-Welt auszutauschen. Der Schwerpunkt in diesem Jahr: Künstliche Intelligenz, Cyber-Security und Automatisierung. Themen, die zusammenhängen.

KI ist kein Selbstzweck

So ist KI für Heider Chance und Risiko zugleich bei der Cyber-Security. „Es ist ein zweischneidiges Schwert. KI kann genutzt werden, um Anomalien schneller zu erkennen, aber auch die Angreifer nutzen sie“, sagt er. „Ich kann jedem nur empfehlen, KI mit Bedacht einzusetzen.“

Laut Winfried Busch, CEO der AraCom IT Services GmbH, ist es zentral, erstmal das Problem des Kunden zu begreifen. „Es ist wichtig, KI nicht nur einzusetzen, um KI einzusetzen. Sondern man muss sich fragen: Löst KI das Problem?“ Die Hackerkiste bringt für Busch die Menschen aus der Region zusammen und ist sein „Highlight im Jahr“. „Der Austausch und das Netzwerken ist unglaublich wertvoll, vor allem in Zeiten wie heute“, beschreibt Busch die Hackerkiste weiter.

Aus der Community für die Community

Doch es gibt auch Vorträge zu der Frage, wie Hacker vorgehen und was im Darknet passiert oder Barcamp Sessions zu Fußball spielenden Robotern oder wie Unternehmen Videos nutzen. „Viele der Themen kommen durch die Barcamp-Sessions aus der Community“, sagt Stefan Schimpfle. Er ist Geschäftsführer des Digitalen Zentrum Schwaben (DZ.S), einer der Veranstalter. Bei Barcamp Sessions können Gäste ein Thema einreichen, über das sie gerne sprechen möchten. Das ist für Schimpfle auch das besondere an der Hackerkiste. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal: Wir organisieren das zwar, aber die Richtung ist stark von der Szene und Community getrieben.“

KI in der Produktion – Resilienz gegen Störungen

Die Opening Keynote zeigte, wie zwei der großen Themen der diesjährigen Hackerkiste zusammenhängen: KI und Automatisierung. Prof. Dr. Johannes Schilp von der Uni Augsburg und Dr. Clemens Gonnermann vom Fraunhofer IGCV erklärten, warum viele Maschinenbauunternehmen unbrauchbare Daten haben und welcher Vorteil der Einsatz von KI in der Produktion bietet. „Das ist unser Wettbewerbsfaktor in der Zukunft“, sagte Schilp. „Wir müssen unseren usp herausarbeiten, damit auch am Standort Bayerisch-Schwaben noch in 15 Jahren relevante Produktion stattfindet.“ Damit werde Automatisierung ausgeweitet.

Einfach Daten sammeln, reicht dazu laut Gonnermann aber nicht aus. „Daten sind erst dann nutzbar, wenn sie semantisch beschrieben bzw. gelabelt und strukturiert sind“, sagt er und verdeutlicht das mit einem Beispiel: Mit einem Haufen unsortierter und unbeschrifteter Schlüssel kann erstmal niemand etwas anfangen. Werden sie mit Labels versehen, kann man sie schonmal zuordnen, der Prozess dauert aber lange. Werden sie dann an einem Schlüsselbrett strukturiert einsortiert, kann jeder sofort und schnell darauf zugreifen.

Dem Mittelstand in der Region hilft dabei laut Schilp das KI-Produktionsnetzwerk in Augsburg. „denn die großen KI-Lösungen von Anbietern sind oft nicht ganz mittelstandskonform.“ Neben dem Mehrwert, dass etwa Ausschuss oder Produktionszeit reduziert werden können, bietet KI in der Produktion laut Schilp noch einen weiteren Vorteil: Die Produktion wird resilienter gegen Störungen. „Bisher durfte es keine Störungen geben. Jetzt können wir sozusagen im Chaos produzieren oder mit gewissen Unsicherheiten, wenn wir wissen, was die Daten bedeuten“, sagt er.

Regionale IT-Unternehmen nehmen an Hackerkiste teil

IT-Unternehmen aus der Region nehmen als Aussteller an der Hackerkiste teil. Sie eint das Ziel, auf dem zweitägigen Event Fachkräfte und Nachwuchs für ihre Branche zu finden, Kontakte zu knüpfen. Etwa Michael Anger und Kerstin Wolf von der SHI GmbH aus Augsburg. „Wir suchen dringend Leute für Datenmanagement, Datenmodellierung und Entrepreneur-Search“, sagen sie. Ein Feld, für das es im Moment zu wenig Fachkräfte gibt.

Aracom IT Services GmbH aus Gersthofen unterstützt das Event als Platin-Partner. „Wir wollen damit den regionalen Austausch fördern, netzwerken und auch als Arbeitgeber präsent sein“, erklären Carolin Uhl und Verena Eberle, weshalb Aracom bei der Hackerkiste aktiv ist. „Es gibt, glaube ich, kein vergleichbares Event in Augsburg“, sagt Uhl.

Die Pixida Group aus München hat seit kurzem auch ein Büro in Augsburg und will sich in der Region bekannt machen, erzählen Anna Kostina und Philipp Grieser. „Wir wollen hier interessante Menschen und andere Firmen kennenlernen, sichtbar sein für Studierende und neue Mitarbeitende finden“, sagt Kostina.

Die Hackerkiste 2025 geht noch bis Freitagabend, 24.10.2025, und findet im DZ.S statt. Veranstalter der Hackerkiste sind das DZ.S, sein Branchennetzwerk aitiRaum e.V., die Uni Augsburg, die Technische Hochschule Augsburg sowie das Austauschformat Web&Wine.

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