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Seit 600 Jahren existiert das Brauhaus von Geschäftsführer Sebastian Priller-Riegele. Bekannt für die Herstellung des Cola-Mischgetränks Spezi und verschiedensten Biersorten, erlebt er eine seiner bislang herausforderndsten Zeiten. Denn seine Brauerei komme derzeit kaum noch an Kohlensäure und müsse für die noch möglichen Lieferungen exorbitante Kostensteigerungen hinnehmen. „Die Lage auf dem Getränkemarkt, vor allem für mittelständische Brauereien wie Riegele, ist besorgniserregend“, warnt der Biersommelier Weltmeister.
Wie viele der derzeit negativen Entwicklungen hat auch diese in der Energiekrise ihren Ursprung. Konkret soll die chemische Industrie ihre Prozesse heruntergefahren haben, wodurch es zur Versorgungslücke kommt. Wie lange die Augsburger Brauerei ihren Bedarf noch decken kann, sei daher ungewiss. „Im Moment können wir noch alles produzieren, aber das kann sich täglich ändern“, erklärt Priller-Riegele. Für den Ernstfall habe die Brauerei bereits ihre notwendigen Maßnahmen festgelegt. Priorität genieße dann das Hauptsortiment, weshalb unter anderem die Herstellung einzelner Limonaden zunächst eingestellt werden soll.
Der Engpass hat sich so zugespitzt, dass der Kohlensäure-Preis für Brauerei-Chef aktuell nicht diskutabel sei. „Wir müssen froh sein, überhaupt noch welche zu bekommen“, offenbart er. Das knappe Gut diene jedoch nicht nur als Zutat für Spezi oder hauseigene Wasserprodukte. Auch für die Abfüllung von Bier werde Kohlensäure benötigt. „Dabei werden die leeren Flaschen zuerst mit CO2 „vorgespannt“, um das frische Bier vor Oxidation zu schützen und ein Überschäumen bei der Abfüllung zu verhindern. Ohne CO2 funktioniert die Flaschenabfüllung nicht und man kann es auch nicht überall ersetzen.“
Jedoch mache nicht nur die Versorgungsknappheit dem Augsburger Brauhaus zu Schaffen. Der Zuckerpreis soll sich laut Priller-Riegele nahezu verdoppelt haben und so die Finanzen zusätzlich strapazieren. Gleichzeitig seien die Ausgaben für Verpackung, Malz und Betriebsmittel um ein Vielfaches gestiegen. Insgesamt befinde sich für den Brauerei-Chef die gesamte Branche in einer „unglaublich herausfordernden Situation“.