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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
„Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie begleitet unsere Vermittler sehr häufig“, begrüßte Reinhold Demel, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Augsburg, seine Gäste gestern Nachmittag. Die Niederlassung war Austragungsort der Informationsveranstaltung des Familienpakt Bayern. Als Mitglied des Familienpakts Bayern, freute sich Demel rund 60 Gäste begrüßen zu dürfen.
Die Zukunft heißt Flexibilität
„Im Wettbewerb um die besten Köpfe müssen Sie sich von Ihren Mitbewerbern hervorheben“, betonte Demel. Fachkräfte werden auch in Zukunft weiter Mangelware sein. Wer als Arbeitgeber attraktiv sein will, der bräuchte immer mehr weiche Standortfaktoren. Dem stimmte auch Referentin Prof. Dr. Irene Gerlach vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik zu. Flexibilität und passgenaue Angebote im Berufsalltag seien zukunftssichernde Instrumente. Das hätten viele Unternehmen bereits erkannt, würden aber dennoch Hilfestellung bei der Realisierung einzelner Projekte brauchen.
Familienpakt Bayern vermittelt Hilfe
Hier tritt nun der Familienpakt Bayern ins Spiel. Als Informationszentrale und Servicestelle informiert und unterstützt die Initiative ihre über 100 Mitglieder – und die, die es werden wollen – bei der Umsetzung familienfreundlicher Projekte und Modelle. Diese reichen von Spielzimmern über Kinderbetreuungsstätten bis hin zu flexiblen Arbeitszeitenmodellen. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe durch Vermittlung der richtigen Ansprechpartner. Wer ein Teil des Familienpakts wird, erhält außerdem eine entsprechende Zertifizierung und kann das Logo zu Werbezwecken nutzen. So präsentieren sich Unternehmen klar als familienfreundlich.
Teuer für Unternehmen: Unflexible Arbeitsmodelle kosten Mitarbeiter
„Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch Pflege eine Vereinbarkeitssituation ist“, betonte Prof. Dr. Gerlach. Die Gesellschaft altert zunehmend und über 70 Prozent wünschen sich eine familiäre Betreuung im Alter. Gibt es hier keine Angebote, kann das teuer werden, auch für das Unternehmen. „Unkonzentriert, abwesend oder krankgeschrieben fehlen Angestellte oft, wenn sie Familie und Beruf nicht vereinen können. Es kommt auch zu Kündigungen“, erklärt Irene Gerlach. Damit geht einem Unternehmen wichtiges Humanvermögen verloren, das beim herrschenden Fachkräftemangel nicht leicht aufzufangen ist.
Familie ist wichtiger als das Gehalt – auch bei Männer
Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist dabei kein reines Frauenthema. 76 Prozent der Väter geben in Befragungen an, dass dieses Thema eine wichtige Rolle bei der Job-Wahl spielt. Damit steht das Topic einen Platz über dem Gehalt, das an vierter Stelle folgt. Als Best Practise Beispiel stellten auch KUKA, Bau-Fritz, Buzil und die Günzburger Steigtechnik ihre Erfahrungen mit familienfreundlichen Angeboten dar. „Das kostet nicht viel Geld und erzielt sehr schnell einen positiven Effekt. Es spricht sich rum und Leute bewerben sich bei uns, weil sie davon gehört haben“, berichtete Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik. Dem pflichtete auch Oliver Kast von KUKA bei: „Wir haben seither dreimal so viele Bewerbungen auf eine Stelle als noch 2011, als das Thema in den Kinderschuhe war.“
Mehr zum Familienpakt Bayern
Der Familienpakt Bayern ist eine Kooperation der Bayerischen Staatsregierung, des Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e.V. (BIHK), der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) und des Bayerische Handwerkstag e.V. (BHT). Die Servicestelle des Familienpakts Bayern wurde im September 2015 als zentraler Ansprechpartner für Unternehmen in Bayern zu Fragen rund um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ins Leben gerufen.