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Qualifiziertes Personal ist in nahezu allen Branchen knapp, besonders in der Region: Rund 60 Prozent der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben sehen laut IHK-Konjunkturumfrage den Mangel an Fachkräften als Geschäftsrisiko. Daher begrüßt die IHK Schwaben den Kabinettsbeschluss, bestehende Hürden beim Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland abzubauen. „Der Fachkräftemangel trifft die regionale Wirtschaft bereits mit voller Wucht. Die Politik muss den gesetzlichen Rahmen zügig nachjustieren, damit die dringend benötigten Kräfte aus dem Ausland zielgerichtet zu uns stoßen können“, erklärt Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben.
IHK-Präsident Kopton verweist darauf, dass in der Region bereits jetzt Vollbeschäftigung herrscht und viele Unternehmen heute schon Probleme haben, ihre Stellen zu besetzen: „Mit der demographischen Entwicklung und dem stufenweisen Eintritt der „Babyboomer“ in die Rente wird sich der Fachkräftemangel verschärfen. Das lähmt nicht nur die Entwicklung in den Betrieben, sondern gefährdet auch die Bewältigung der Zukunftsaufgaben wie die Digitalisierung und das klimaneutrale Wirtschaften.“
Mehr Fach- und Arbeitskräfte anlockenDie angekündigten Pläne der Bundesregierung könnten die Beschäftigung von Menschen mit einer anerkannten Qualifikation erleichtern. Aus Sicht der Wirtschaft ist das ein richtiger Schritt, betont Kopton. Doch hier komme es auf das Kleingedruckte an: „Die Zuwanderung sollte auch Fachkräften mit einer Teilanerkennung ihrer Qualifikation offenstehen. Bislang verlieren wir zu viel Zeit auf dem bürokratischen Weg zu einer Vollanerkennung.“ Zudem fehlen dem bayerisch-schwäbischen Arbeitsmarkt auch Menschen mit non-formalen Berufskompetenzen. Daher sei auch der Zugang von Arbeitskräften ohne Berufs- und Hochschulabschluss zu prüfen.
Der ebenfalls angekündigte Ausbau des Sprachangebots für Zuwanderer ist Meinung des IHK-Präsidenten ein richtiger Schritt: „Gute deutsche Sprachkenntnisse sind ohne Frage wichtig auf dem Arbeitsmarkt. Doch je nach Tätigkeit genügen zu Beginn auch nur tätigkeitsbezogene Kenntnisse, die dann mit der Arbeitsaufnahme schnell verbessert werden. Daher sollten die bisher sehr strikten Regelungen gelockert werden“, betont er.
Junges Personal aus dem Ausland lockenAuch die Zuwanderung von Auszubildenden aus dem Ausland gilt es zu forcieren, bekräftigt Kopton: „Die geltenden Voraussetzungen zur Zuwanderung von Auszubildenden sollten weniger restriktiv gestaltet werden, sodass das Anstreben einer beruflichen Ausbildung genauso attraktiv wird wie die Entscheidung für einen akademischen Weg.“ Dazu gehört für Kopton auch die Anhebung der Altersgrenze von bisher 25 Jahren für Menschen, die aus dem Ausland kommend eine duale Ausbildung in Deutschland beginnen möchten.
Damit die Zuwanderer jedoch langfristig bleiben, muss die dauerhafte Integration auch abseits des Arbeitsplatzes bedacht werden. „Regionale Welcome-Center sollten die erste Anlaufstelle für ankommende Menschen aus dem Ausland und auch für die Unternehmen sein. Hier werden die Fachkräfte zu allem beraten, was in ihrem Alltag wichtig ist – etwa Wohnen, Pendeln, Freizeitaktivitäten und bürokratische Prozesse. So spüren sie, dass sie mit ihren Fragen nicht allein gelassen werden, und wir etablieren eine Willkommenskultur, die es in der Vergangenheit nicht wirklich gab“, erklärt Kopton.
Inländische Potenziale nutzenEine Daueraufgabe bleibt nach Auffassung des IHK-Präsidenten die Aktivierung des inländischen Potentials: „Den strukturellen Mangel an Fachkräften müssen wir auf mehreren Ebenen bekämpfen. Der Zuzug von Menschen aus dem Ausland ist ein Baustein. Daneben arbeiten wir ständig daran, die vorhandenen Potentiale im Inland stärker zu nutzen. Dazu zählt unter anderem das Angebot von Teilzeitausbildungen gerade für junge Mütter oder das Gewinnen von Studienabbrechern für die duale Ausbildung.“