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Das Bundesverkehrsministerium hat im Oktober sein „Deutschland-Takt“-Konzept vorgestellt. Damit soll der Schienenverkehr pünktlicher, schneller und verlässlicher werden. Auch Augsburg ist Teil davon. Für die Strecke zwischen Ulm und Augsburg ist eine Fahrtzeit von 30 Minuten vorgesehen. Doch dafür muss die Strecke ausgebaut werden. Ob Neubau oder Ausbau der bestehenden Trasse ist aber ein Streitthema.
B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Plädieren Sie für einen Neubau oder einen Ausbau der bestehenden Trasse?
Eva Weber: Im Bundesverkehrswegeplan sind 3 Varianten für den Ausbau der Schienenverbindung Ulm – Augsburg enthalten.
Variante 01 – rein dreigleisige Ausbauabschnitte
Variante 02 - Kombination aus dreigleisigem Ausbau und Neubauabschnitt
Variante 03 – Neubaustrecke entlang der A 8
Es ist dort keine Festlegung auf eine Variante getroffen. Aus Sicht der Stadt Augsburg soll eine ergebnisoffene Prüfung und damit Bewertungsmöglichkeit aller Varianten durchgeführt werden. Denn wir werden uns jedenfalls nicht festlegen, solange keine Aussagen über die Erfolgsaussichten zur Durchsetzbarkeit, Finanzierbarkeit, Umsetzungszeit, Kapazitäts- und Fahrzeitverbesserung und (inter-)nationale Trassenführung vorliegen. Die Festlegung auf eine Variante erfolgt dann im Bundesverkehrswegeplan.
Wie will Augsburg den „Deutschland-Takt“ umsetzen? Vor welchen Herausforderungen steht die Stadt?
Ein wesentliches Ziel des Deutschlandtaktes ist es, mehr Fahrgäste auf die Schiene zu bringen. Der Deutschlandtakt wird ein integraler Taktfahrplan, an dem sich dann auch die weiteren Fahrpläne, zum Beispiel des Nahverkehrs, orientieren. Zudem wird zunächst der gewünschte Fahrplan definiert. Daran orientieren sich dann die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen, um diese Fahrplanziele zu erreichen.
Als drittgrößte bayerische Stadt, wichtiges Wirtschaftszentrum aber auch als gesamter Raum, sollten wir größtes Interesse daran haben, dass genau diese Verfahrensweise bei den geplanten beziehungsweise möglichen Bauvarianten berücksichtigt werden. Auch wenn der Deutschlandtakt sicher noch einige Jahre bis zur Umsetzung braucht, werden jetzt die planerischen und dann baulichen Grundlagen gesetzt. Eben deshalb plädieren wir für eine ergebnisoffene Variantenprüfung.
Befindet sich Augsburg bereits im Abseits im Bezug auf den Fernverkehr? Wenn ja, wie will die Stadt das künftig ändern?
Wir haben zwei Hochgeschwindigkeitszüge pro Stunde und Richtung in der Relation Augsburg - Stuttgart (- Karlsruhe beziehungsweise - Frankfurt - Berlin/Köln); täglich ein TGV von/nach Paris seit 2007; Augsburg - Nürnberg annähend stündliche Direktverbindungen; 2-Stunden-Takt Direktverbindungen nach Berlin und Hamburg; stündlich nach München mit bis zu vier Hochgeschwindigkeitsverbindungen und mindestens zwei Regionalzügen:
Ich denke, dass man nicht von einer grundsätzlichen Abseitsposition sprechen kann. Das hat auch damit zu tun, dass wir uns als Stadt und Region dafür einsetzen, dass attraktive Anbindungen vorhanden sind und auch bestehen bleiben. Und deswegen ist jetzt auch der beginnende Diskussionsprozess so wichtig, um die Bahnverbindungen der Zukunft sicherzustellen.
Aber auch der Ausbau des Nahverkehrs steht auf Augsburgs Agenda. Geplant ist ein drittes Gleis zwischen Dinkelscherben-Augsburg und Augsburg-Donauwörth. Wie weit sind die Pläne in dieser Hinsicht?
Letztendlich geht es darum, dass der Schienenverkehr weiter zunehmen wird. Dafür wird entsprechende Infrastruktur benötigt. Erst Im Zuge einer ergebnisoffenen Variantenprüfung können verlässliche Aussagen dazu gemacht werden. Wichtig ist uns, dass ein S-Bahn-ähnlicher Verkehr in der Region endlich etabliert werden kann. Nur mit einem attraktiven Angebot hinein in die Region werden wir es gemeinsam mit den Landkreisen schaffen, dass die Menschen auf den ÖPNV umsteigen werden.
Was ist für die Stadt Augsburg mehr im Fokus, den Nah- oder den Fernverkehr zu verbessern?
Wir wollen einen leistungsfähigen Nahverkehr, wir sind als Großstadt auf einen attraktiven ICE-Fernverkehr angewiesen und wir sind Teil einer transeuropäischen Magistrale. Diesen verkehrspolitischen Dreiklang wollen wir – meines Erachtens auch im Gesamtinteresse der Region – weiterhin anstimmen.