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Ein Anstieg der Gaskosten um fast 300 Prozent stellt das Familienunternehmen Greif mit Hauptsitz in Augsburg vor große Herausforderungen. Denn schon im kommenden Winter könnte Deutschland das Gas ausgehen. Laut Regierung sind dann private Haushalte besonders geschützt. Die Industrie wird es allerdings umso härter treffen, kalkuliert die Greif Gruppe. Bereits jetzt sind die Energiekosten bei Greif im Vergleich zum Durchschnitt des Vorjahres exorbitant angestiegen.
Über alle Standorte hinweg verbucht die Unternehmensgruppe einen Anstieg von fast 300 Prozent bei den Gaskosten und eine Erhöhung bei den Stromkosten von fast 50 Prozent. Dazu kommen auch noch die stark gestiegenen Dieselpreise. In einer Branche, die davon lebt, täglich Tonnen von gebrauchter Wäsche beim Kunden einzusammeln und frische Wäsche auszuliefern ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Kostenpunkt. Über 150 LKWs sind für die Greif-Gruppe deutschlandweit im Einsatz.
„Wir gehen davon aus, dass der Gasmangel auch unsere Kunden betreffen wird und dadurch unser Absatz und die Wäschemengen einbrechen. Dadurch reduziert sich natürlich auch unser Energieverbrauch“, erklärt Martin Greif, einer der beiden Geschäftsführer der Greif-Gruppe. „Bei einer weiteren Drosselung haben wir bereits Pläne auf andere Energieträger umzustellen, um die Versorgungslücke zu schließen. Diese Umstellung sowie die Versorgung durch alternative Energieträger ist für uns jedoch mit erheblichen Kosten verbunden“, ergänzt Markus Greif, Bruder von Martin Greif und ebenfalls Geschäftsführer.
Bei einer kompletten Kappung der Gasversorgung wäre ein Betrieb weiterhin möglich, allerdings nur mit einer eingeschränkten Produktionskapazität und stark erhöhten Kosten. Diese Kosten müssen dann notgedrungen an die Kunden weitergegeben werden, meldet die Greif Gruppe. Standorte zu schließen oder Mitarbeiter zu entlassen komme dabei aktuell für das Familienunternehmen nicht in Frage.
Als ärgerlich empfinden die Greif-Brüder die Tatsache, dass es für sogenannte energieintensive Branchen bereits Energiehilfen der Bundesregierung gibt, diese Branchen aber zum Teil geringere Energiekostenanteile haben als ein Wäschereibetrieb. Wäschereibetriebe gehören jedoch nicht zu den abwanderungsfähigen Unternehmen und werden dadurch von der Politik nicht entsprechend berücksichtigt, heißt es weiter. Fraglich sei außerdem, so die Greif Brüder, was passiere, wenn durch den Gasmangel die Klinikwäsche nicht mehr ausreichend zur Verfügung gestellt werden könne.