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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
B4B SCHWABEN: Die Sonnenenergie ist bisher eine Erfolgsgeschichte in Deutschland. Geht jetzt für PV-Anlagen auf deutschen Dächern die Sonne unter angesichts gekappter Förderungen?
Hans Peter Koch: Für Eigenheimbesitzer lohnt es sich nach wie vor eine PV-Anlage auf dem Hausdach zu installieren – trotz schwierig werdender Rahmenbedingungen. In früheren Jahren war es üblich, 100 Prozent des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz einzuspeisen, 20 Jahre zum Festpreis vergütet. In den letzten Jahren ist die Einspeisevergütung stark gesunken: Wer im September 2014 eine PV-Anlage von bis zu 10 Kilowatt-Peak (kWp) – das entspricht einer Fläche von zirka 80 Quadratmetern – auf dem Hausdach neu installiert, erhält pro ins öffentliche Stromnetz eingespeister Kilowattstunde (kWh) Strom 12,69 Cent, garantiert auf 20 Jahre.
B4B SCHWABEN: Die Vergütung für eingespeisten Strom sinkt weiter?
Hans Peter Koch: Hier gilt das Prinzip des „atmenden Deckels“. Wächst die Nachfrage nach PV-Anlagen rasant, sinkt die Förderung für Neuanlagen stark. Schrumpft der Markt, fällt die Senkung moderat aus oder wird sogar angehoben. Aktuell können wir einen moderaten Zubau bei Photovoltaik-Anlagen beobachten, so dass die Vergütung in den nächsten Monaten nur noch geringfügig sinken wird.
B4B SCHWABEN: Was ist mit den Kosten für eine PV-Anlage?
Hans Peter Koch: Eine komplette, schlüsselfertige Anlage fürs private Hausdach kostet durchschnittlich 1.700 Euro pro kWp installierter Leistung. Eine Anlage fürs private Dach hat bis zu 10 kWp, das macht Investitionskosten von zirka 17.000 Euro.
B4B SCHWABEN: Wie profitieren „Häuslebesitzer“ und „Häuslebauer“ jetzt noch von Sonnenstrom?
Hans Peter Koch: Der selbst produzierte Strom kostet rund 10 bis 15 Cent pro Kilowattstunde, für die Eigennutzung eine äußerst preisgünstige Sache und ein wirkliches Stromsparmodell. Mein Tipp: Den selbst produzierten Sonnenstrom vor Ort am besten selbst nutzen. Gekoppelt mit einem hauseigenen Lastenmanagement, bei dem energiehungrige Geräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner bei Solarstromertrag eingeschaltet werden, lässt sich selbst ohne Speicher eine Eigenverbrauchsquote von 30 % erzielen. In größeren Dimensionen klappt das nur über eine Batteriespeicherung mit Zusatzkosten von mindestens 3.500 Euro. Allerdings kann die Eigenverbrauchsquote so auf 50 Prozent gesteigert werden. Für Batteriespeicher gibt es ein eigenes Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit rund 600 Euro für 1-kWp-Anlagenleistung – für neue wie auch für bestehende PV-Anlagen. Wichtig ist, die Förderung vor der Anschaffung des Speichers zu beantragen.
B4B SCHWABEN: Was ist mit der geplanten „Sonnensteuer“ für den eigen produzierten und genutzten Sonnenstrom?
Hans Peter Koch: Privatanlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp – typisch für Eigenheime – sind von der Abgabe ausgenommen. Wenn private Hauseigentümer ihre bestehende PV-Anlage sanieren, beispielsweise aufgrund von Hagelschäden, fällt ebenso keine „Sonnensteuer“ an. Allerdings darf sich die Anlagenleistung nach der Sanierung maximal um 30 Prozent steigern. Nur die Betreiber größerer PV-Anlagen, beispielsweise Bauernhöfe, Kleingewerbe und Eigentümer von Mietshäusern, müssen die „Sonnensteuer“ entrichten. Sie beträgt 40 Prozent der EEG-Umlage für selbst produzierten und selbst genutzten Strom.
B4B SCHWABEN: Ihr Fazit?
Hans Peter Koch: Photovoltaik ist eine langlebige Technik. Die Vorteile wachsen durch die lange Haltbarkeit der Module und die unvermeidbar weiter steigenden Strompreise. Photovoltaik ist Zukunftssicherung im dreifachen Sinne durch Umweltschutz, Eigenversorgung und Kostenvorteil.