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In den vergangenen zwei Jahren hat sich für Beschäftigte einiges geändert. Mobiles Arbeiten ist in manchen Berufen zur Selbstverständlichkeit geworden, Videokonferenzen ebenso. Doch am Grad der tatsächlichen Digitalisierung in den Unternehmen scheint sich nicht viel geändert zu haben. Das zeigt eine IHK-Umfrage, an der über 220 Unternehmen teilgenommen haben. Demnach gibt sich die bayerisch-schwäbische Wirtschaft im Schnitt die Schulnote 3, was den Stand ihrer Digitalisierung anbelangt.
„Die digitale Transformation in Unternehmen ist eine Mammutaufgabe, die von den Prozessen, über die Technologie bis hin zu den Beschäftigten alle Aspekte umfasst“, erklärt Robert Mayer, Vorsitzender des Digitalausschusses der IHK Schwaben. Daher sei die Einführung einzelner Softwaretools im Unternehmen bei weitem nicht genug. In der Region gebe es viele Unternehmen, die Vorreiter sind und die Stück für Stück die Chancen der Digitalisierung nutzen. „Doch in der Breite sind viele Betriebe noch zurückhaltend“, sagt Mayer. Die Spreizung innerhalb der Wirtschaft spiegelt sich in den Antworten der IHK-Umfrage wider: Während 30 Prozent der Unternehmen ihren Digitalisierungsstand als gut oder sehr gut bezeichnen, schätzen ebenfalls 30 Prozent ihr Situation als ausreichend oder gar mangelhaft ein.
Aus Sicht der Unternehmen sind die größten Herausforderungen die Komplexität bei der Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse (44 Prozent) sowie der Investitionsaufwand (35 Prozent). Robert Mayer zufolge hängen diese Hürden auch mit der Wirtschaftsstruktur Bayerisch-Schwabens zusammen, die vor allem von Produktionsunternehmen geprägt ist: „Die digitale Transformation ist in produktionsintensiven Unternehmen oft herausfordernd, weil dort viele Maschinen im Einsatz sind. Da fallen riesige Datenmengen an, die erfasst, strukturiert und analysiert werden müssen.“ Grundsätzlicher einfacher gelingt der digitale Wandel in Unternehmen in wissensintensiven Dienstleistungen, wie etwa Unternehmensberatungen, Finanz- und Versicherungsdienstleister oder Unternehmen aus dem Bereich Werbung und Marktforschung. Der Anteil dieser Unternehmen an der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft ist aber vergleichsweise unterdurchschnittlich.
Die IHK-Umfrage zeigt gleichzeitig, wie wertvoll die Datennutzung sein kann. So berichten die Unternehmen, dass sie mit den neu gewonnen Datenschätzen vor allem ihre Geschäftsprozesse optimieren (73 Prozent) sowie ihre Kundenbeziehungen (72 Prozent) und Marketingmaßnahmen (53 Prozent) verbessern. Aus Sicht der IHK Schwaben bleiben die Impulse aus der Politik wichtig, um noch mehr Unternehmen die digitale Transformation zu erleichtern. „Förderprogramme wie der Digitalbonus ermöglichen vielen Betrieben die Umsetzung von Digitalprojekten“, sagt der Vorsitzende des Digitalausschusses Robert Mayer. Die Digitalisierungsexpertin der IHK Schwaben, Anna Kilger, erreichen weiterhin eine Vielzahl von Anfragen zu Fördermitteln. „Die Bereitschaft ist da, oft fehlt die Strategie, welche Schritte man als erstes gehen soll“, sagt Kilger. Auch staatliche Initiativen wie die Hightech-Agenda, die Augsburg mit einer Millionenförderung zum KI-Zentrum machen will, verleihen wichtigen Zukunftsthemen Schub. Einem KI-Produktionsnetzwerk, das auf Initiative der IHK Schwaben und vieler weiterer Partner Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt, haben sich mehr als 80 regionale Unternehmen angeschlossen.
Die Politik liefert also schon viele richtige Impulse, doch aus Sicht der Unternehmen bleibt ein Wunsch weiterhin unerfüllt: eine flächendeckende, lückenlose Breitbandinfrastruktur. Konkret fordert die große Mehrheit von 70 Prozent der befragten Unternehmen eine leistungsfähige Breitbandverbindung. „Gerade in Bayerisch-Schwaben, wo vielen Unternehmen im ländlichen Raum beheimatet ist, muss eine stabile und schnelle Internetanbindung auch in den kleinsten Gemeinden selbstverständlich sein“, erklärt Robert Mayer.