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Digitale Gesundheitshilfe: Klaus Holetschek besucht Technische Hochschule Augsburg
Pflegeapp

Digitale Gesundheitshilfe: Klaus Holetschek besucht Technische Hochschule Augsburg

Staatsbesuch in der Technischen Hochschule Augsburg: Klaus Holetschek (3. v. r.) ist auf die App SMILe aufmerksam geworden. Foto
Staatsbesuch in der Technischen Hochschule Augsburg: Klaus Holetschek (3. v. r.) ist auf die App SMILe aufmerksam geworden. Foto: B4BSCHWABEN.de

Eine App mit der Pflegekräfte die gesundheitliche Entwicklung ihrer Patienten täglich im Blick haben: damit hat die Technische Hochschule Augsburg das Interesse von Staatsminister Klaus Holetschek geweckt. Wie das Gesundheitssystem davon profitieren könnte.

„Das System ist dabei an die Wand zu fahren“, räumte Klaus Holetschek als Staatsminister für Gesundheit und Pflege schonungslos auf seinem Besuch an der Technischen Hochschule Augsburg ein. Und deshalb sei es für ihn umso wichtiger, dass Dinge im Gesundheitswesen „gemacht“ werden, da es schlicht keine Zeit mehr gebe. Projekte, bei denen das der Fall ist, sind daher für den Politiker von besonderem Interesse und auch der Grund, weshalb er sich vor Ort die Geschichte von SMILe erläutern ließ.

Was ist SMILe?

Die Geburtsstunde für die App liegt im Jahre 2017, als Studierendengruppen mit 13 Teilnehmern ein digitales Nachsorgemodell für Stammzelltransplantationen entwickeln wollten. Aufgrund der oft starken Nebenwirkungen sind Patienten auch nach dem Eingriff noch lange unter ärztlicher Beobachtung. Dieser Nachsorgeprozess wurde aus Sicht der Patienten, des Pflege- und medizinischen Personals analysiert. Anhand der Datenauswertung entstand letztendlich die SMILe-App für die Patienten und die browserbasierte SMILeCare-Monitoringkomponente für das Pflegeteam. Die Informationen stammen dabei aus der engen Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg, dem Universitätsspital Basel und dem Institut für Pflegewissenschaften der Universität Basel.

Wie Digitalisierung im Bereich Healthcare funktionieren kann

Über die SMILeApp werden die Patientenaufgefordert, täglich Daten für 20 Überwachungsparameter einzugeben. Dazu gehören Bewertungen des allgemeinen Wohlbefindens, Temperatur-, Gewichts- und Blutdruckmessungen. Aber auch 13 symptombezogene Parameter wie Schmerzen, Anzeichen von Blutungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag zählen dazu. Ebenso werden verhaltensbezogene Maßnahmen und deren Einhaltung abgefragt. Anhand der eingegebenen Daten erhalten sogenannte CareCoordinatoren in den Kliniken Rückmeldung und können sich über den Gesundheitszustand der Patienten informieren. Konkret heißt das: Wenn ein oder mehrere Parameter vordefinierte Grenzwerte überschreiten, werden die CareCoordinatoren benachrichtigt. Diese können sich bei Auffälligkeiten mit den Patient:innen umgehend in Kontakt setzen oder sie in das Transplantationszentrum bestellen.

App wird an die Marktreife herangeführt

Nachdem im Zuge des Begleitprojekts DARE auch die ethischen Aspekte dieser digitalen Nachsorge beleuchtet wurden, kümmert sich das Unternehmen Xitaso um die Lizensierung. Dabei soll die App für die reguläre Versorgung zunächst weiterentwickelt werden. Anschließend ist der Plan sie durch standardisierte Tests zu zertifizieren und auf verschiedene IT-Systeme anzupassen, um sie dann bundesweit auszurollen. Am Ende soll damit das Gesundheitspersonal entlastet und wichtige Behandlungszeit bedarfsgerechter genutzt werden. Auf Patientenseite erhoffen sich die Beteiligten eine gesteigerte Achtsamkeit für den persönlichen Genesungsverlauf. Nach Angaben der Technischen Hochschule Augsburg sei das Interesse von Krankenhäusern groß, das Konzept von SMILe zu implementieren.

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