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Die Stiftungsprofessur Neurorehabilitation soll die Lehre der Universitätsmedizin unterstützen
Uniklinikum

Die Stiftungsprofessur Neurorehabilitation soll die Lehre der Universitätsmedizin unterstützen

Das Therapiezentrum in Burgau. Foto: Marcus Merk
Das Therapiezentrum in Burgau. Foto: Marcus Merk

Die Universität und das Universitätsklinikum Augsburg schlossen gemeinsam mit dem Therapiezentrum Burgau einen Kooperationsvertrag ab. Besiegelt wurde die Zusammenarbeit mit einer gemeinsamen Stiftungsprofessur.

Die W3-Professur für Neurorehabilitation soll im ersten Quartal des kommenden Jahres eingerichtet werden. Damit soll es den Forschungsschwerpunt Medical Information Sciences stärken, in dessen Mittelpunt die Rehabilitation nach neurologischen Erkrankungen und Unfallfolgen steht. Die Forschung in diesem Bereich erfolgt patientennah durch die multimodale Datenerhebung bei Komapatienten zur Vorhersage von Krankheitsverläufen und Therapieentscheidungen.

Das Therapiezentrum Burgau und das Universitätsklinikum Augsburg arbeiten bereits eng im Bereich der Krankenversorgung zusammen. Die Kooperation wird nun auch auf die Bereiche Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät erweitert. Der Finanzierungsplan sieht vor, für die geplante Professur inklusive Ausstattung auf Stiftungsmittel und Mittel des Therapiezentrums Burgau zurückzugreifen. Der Lehrstuhl soll im Therapiezentrum Burgau angesiedelt werden.

Forschungsschwerpunkte und zukünftige Projekte

Prof. Dr. Sabine Doering-Mantreuffel, Präsidentin der Universität Augsburg freut sich über diese Entwicklung: „Die Kompetenzen des Therapiezentrums Burgau können so in unsere Lehre und Forschung einfließen, das ist eine wichtige Ergänzung für die Universitätsmedizin“.

„Zukünftige Forschungsschwerpunkte der Stiftungsprofessur liegen in der Entwicklung von Prognosefaktoren für Komapatientinnen und -patienten durch die umfassende Erhebung von klinischen Daten“, erläutert Dekanin Prof. Dr. Martina Kadmon. „Daraus ergeben sich wesentliche Therapieentscheidungen. Ein Hauptaugenmerk wird außerdem der Weiterentwicklung der Robotik in der Rehabilitation gelten“. Aber auch innovative nichtstationäre Rehabilitationsprojekte für ein langfristiges Erholungspotenzial von Menschen in der außerklinischen Intensivpflege stehen auf dem Plan.

Weiter sollen Rehabilitationskonzepte bei potenziell zu einem Koma führenden Eingriffen weiterentwickelt werden. Ein digitales Koma- und Rehabilitationsregister für die Region soll eine Grundlage für die zukünftige Klinische Forschung bilden. Anknüpfpunkte innerhalb der Universitätsmedizin gebe es dabei nicht nur in zahlreichen klinischen Fächern, sondern ebenfalls im Bereich der Ethik, der Allgemeinmedizin und den zuletzt besetzten Lehrstühlen der Palliativmedizin und für die Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und Teilhabeeinschränkungen, erklärt Stefan Graf vom Therapiezentrum Burgau. Michael Bungarten, der Direktor am Uniklinikum Augsburg führt weiter aus, dass auch die Versorgung von komplexen Fällen an einer Universitätsklinik sichergestellt werden muss.

Rehabilitation als zentraler Teil der Lehre

Die Rehabilitation und besonders die Neurorehabilitation spielen in der studentischen Lehre bisher lediglich eine untergeordnete Rolle. Die Bedeutung dieser Querschnittsfächer wird jedoch durch die klinische Versorgungspraxis und die zukünftige Entwicklung der Medizin weiter zunehmen, erklärt Prof. Dr. Martina Kadmon. Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin decke den Querschnittsbereich Rehabilitation umfassend ab. Die geplante W3-Proffessur Neurorehabilitation wird in die studentische Lehre des Modellstudiengang der Medizinischen Fakultät eingebunden.

Wissenschaftliche Zusammenarbeit des Therapiezentrums Burgau

Das Therapiezentrum Burgau gilt als Tochter der Bezirkskliniken Schwaben. Das Therapiezentrum beherbergt 137 Betten, davon 12 Intensiveinheiten mit Beatmung, 16 Intermediate Care Betten und 109 Betten in der rehabilitativen Normalstation. Das Therapiezentrum beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Der Zuständigkeitsbereich des Zentrums beläuft sich auf die Schwerpunkte Multimodale Koma-Diagnostik, Therapiestudien für Patienten mit schweren Hirnschädigungen, Multizentrische Prognosestudien, Lebensqualität und Belastung von Angehörigen und Neue Versorgungsformen für Neurologische Patienten in außerklinischer Intensivpflege. Wissenschaftliche Kooperationen bestehen neben der Universität Augsburg außerdem mit der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der Universität Ulm, der technischen Universität München, sowie überregional der Universitätsmedizin Greifswald, dem Weizmann Institute of Science in Israel und der Liége Université in Belgien.

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