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Jürgen Weiß ist Vorsitzender des Vorstandes der bayme vbm Region NordWest Schwaben sowie Geschäftsführer der Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG in Illertissen. Die Lage der bayerisch-schwäbischen M+E Industrie sieht er kritisch. Und damit ist er nicht allein. Im Rahmen der Winterumfrage der bayme vbm liegen nun Ergebnisse vor, die für die gesamte Branche eine angespannte Situation aufzeigen.
Insgesamt ist die Branche noch stark durch die Coronakrise ausgebremst, so das Fazit der Befragung. Dies hat zwei Gründe. Zum einen sind noch immer Lieferketten unterbrochen. Das bedeutet, dass die Unternehmen der Region unter Materialengpässen und fehlenden Vorprodukten leiden. Dadurch können eigene Liefertermine nicht mehr eingehalten werden. Jürgen Weiß sagt, dass in vielen Unternehmen ein Ungleichgewicht zwischen Aufträgen und vorhandenen Produkten herrscht. Das sorgt für negative Bilanzen.
Außerdem warnt Jürgen Weiß vor steigenden Infektionen mit der Omikron-Variante. Wenn sich viele Mitarbeiter gleichzeitig anstecken und deswegen krankheitsbedingt ausfallen, kann das Unternehmen ebenfalls Terminfristen unter Umständen nicht einhalten. Grundsätzlich sei die Lage zwar besser, als zu beginn der Pandemie, bestätigt Weiß, dennoch müsse man kritisch und vorsichtig in das Jahr 2022 gehen.
Ein weiteres – unabhängig von Corona – Problem für die M+E Industrie in Bayerisch-Schwaben ist allerdings der Fachkräftemangel. Dieser beherrscht die Branche schon einige Zeit vor Corona und vermutlich auch nach Ende der Pandemie. Aber gibt es ein Rezept, diesen Trend umzukehren? Für die vbw liegt die Lösung in zwei Wegen. Zum einen Muss die Ausbildung im M+E Sektor weiter an Attraktivität gewinnen, sodass sich mehr junge Menschen zu einer Ausbildung in der Branche entscheiden und damit die neuen Fachkräfte der Zukunft werden. Ausbildung allein wird jedoch nicht ausreichen, um genügend Fachkräfte in der Region zu beschäftigen. Deshalb möchte die vbw weiterhin auf Programme setzen, die Fachkräfte aus dem Ausland motiviert, nach Bayerisch-Schwaben zu kommen.
Ein drittes Problem für die Branche ist unterdessen die in der jüngsten Zeit stark angestiegenen Strompreise, die den Unternehmen in Bayerisch-Schwaben zu schaffen machen. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass sich der Strompreis zu zwei Dritteln aus Steuern zusammensetze, erklärt Weiß. Somit habe es die Regierung in gewissem Maße in der Hand, den Preis zu verändern. „Das Vorhaben der FDP die EEG-Umlage abzuschaffen geht in die richtige Richtung“, bewertet Weiß. Dennoch müsste der Staat viel flexibler und unbürokratischer reagieren können, um der Wirtschaft nach der Krise wieder auf die Beine zu helfen. „Die Unternehmen unserer Branche sind bereit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren“, sagt Weiß, „der Staat müsste es auch sein.“