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CEPA: Wie der Handel mit Indonesien Bayerns Wirtschaft stärken könnte
Handelsabkommen

CEPA: Wie der Handel mit Indonesien Bayerns Wirtschaft stärken könnte

Die Skyline in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Die EU und Indonesien sind sich beim Freihandelsabkommen CEPA einig geworden. Foto: Adobe Stock/ amadeustx
Die Skyline in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens. Die EU und Indonesien sind sich beim Freihandelsabkommen CEPA einig geworden. Foto: Adobe Stock/ amadeustx

Die EU und Indonesien haben sich beim Freihandelsabkommen CEPA geeinigt. Davon könnte auch die bayerische Wirtschaft profitieren.

Nach fast zehn Jahren Verhandlungszeit haben die EU und Indonesien nun das Freihandelsabkommen CEPA miteinander geschlossen. CEPA steht für „Comprehensive Economic Partnership Agreement“. Mit dem Abkommen sollen Zölle abgeschafft werden und die EU Zugang zu Rohstoffen bekommen. Auch Bayern könnte profitieren.

CEPA: Weniger Zölle, mehr Rohstoffe für die EU

Mit CEPA sollen Unternehmen aus der EU einen privilegierten Zugang zum indonesischen Markt bekommen. So sollen 98,5 Prozent der bisherigen Zölle für EU-Produkte abgeschafft sowie der Export erleichtert werden – auch für Maschinen, Medikamente, Chemikalien, Autos sowie Milchprodukte, Fleisch, Obst, Gemüse und einige verarbeitete Lebensmittel. Konkret sollen zum Beispiel die bisher geltenden 50 Prozent Importzölle für EU-Autos schrittweise abgeschafft werden.

Bisher exportiert die EU laut EU-Kommission bereits Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse im Umfang von einer Milliarde Euro pro Jahr – mehr als sie aus Indonesien importiert. Die EU-Kommission geht davon aus, dass Unternehmen, die aus der EU nach Indonesien exportieren jährlich rund 600 Millionen Euro Zölle einsparen werden.

Des Weiteren soll das Abkommen der EU den Zugang zu Indonesiens Rohstoffen sichern und so die Lieferketten stärken. Indonesien hat viel Nickel, Cobalt und Kupfer. Nickel etwa wird für Batterien für E-Autos benötigt. „Das Abkommen stärkt berechenbare, zuverlässige und nachhaltige Lieferketten, unter anderem durch ermäßigte Zölle, Exporterleichterungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und erweiterte Zusammenarbeit“, sagt die EU-Kommission.

CEPA und Mercosur: Unabhängigkeit von USA

Das CEPA-Abkommen ist das zweite Freihandelsabkommen in kurzer Zeit, das die EU auf die Zielgerade bringt. Erst Anfang September hatte die EU-Kommission nach fast 25 Jahren Verhandlungen mit den Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay die Ratifizierung des Mercosur-Abkommens angestoßen. Die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben könnten besonders vom Mercosur-Abkommen profitieren. 

Beide Freihandelsabkommen könnten es den Unternehmen in der EU ermöglichen, ihre Handelsbeziehungen zu erweitern und von den USA als Handelspartner weniger abhängig zu werden.

Handel zwischen Bayern und Indonesien

Laut der vbw machen die Exporte nach Indonesien in Bayern bislang 0,2 Prozent aller Exporte aus. Dennoch erwartet Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., dass CEPA den europäischen Wirtschaftsraum stärken wird. „Da bis 2030 ein Wachstum der indonesischen Importnachfrage von rund fünf Prozent jährlich erwartet wird, ergeben sich große Potenziale. Bereits heute importiert Indonesien Waren und Dienstleistungen im Wert von über 250 Milliarden Euro“, sagt Brossardt.

Im Juli hatten bayerische Unternehmen insgesamt Waren im Wert von fast 20,7 Milliarden Euro weltweit exportiert. Dem CEPA-Abkommen müssen als nächstes der EU-Rat und das EU-Parlament zustimmen.

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