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Die Prostitution ist in Augsburg auf dem Vormarsch. Für die Größe der Stadt gibt es ausgesprochen viele Prostituierte – 700 an der Zahl – davon 11 Bordelle und rund 130 Hausbordelle. Das sollte reichen, meint der Augsburger, dennoch ist bereits ein neues Laufhaus im Augsburger Stadtteil Lechhausen geplant. Das Laufhaus soll im Gewerbegebiet angesiedelt werden. Doch da gibt es einige Protestler, die gute Argumente gegen eine Ansiedlung anbringen.
Abstand zu Schulen und Glaubensgemeinden fraglich
Rund 140 Meter entfernt zum geplanten Bordell liegt das muslimische Gemeindezentrum. Die Glaubensgemeinschaft fühlt sich in der Ausübung ihres Glaubens eingeschränkt und auch für die Kinder sei ein Laufhaus in der Nachbarschaft alles andere als kindgerecht. Neben der Aktionsgemeinschaft Lechhausen sind auch viele angesiedelte Unternehmen gegen das Bordell. Sie sehen ihre Geschäftsbeziehungen – vor allem Kunden aus den Arabischen Emiraten – gefährdet.
Neues Laufhaus wäre größtes der Region
Auch die Stadt ist von dem neuen Bordell nicht gerade begeistert. Immerhin wurde bereits der Straßenstrich in Augsburg auf Initiative von Dr. Volker Ullrich verboten. Die Prostitution scheint dennoch weiter auf dem Vormarsch zu sein. Mit dem neuen Laufhaus hätte Augsburg das größte in der Umgebung. Nicht einmal München besitzt so ein großes Bordell (Augsburg 47 Zimmer, München lediglich 40 Zimmer). Dr. Kurt Gribl befürchtet damit eine Prostitutionseinwanderung statt einem Rückgang der Hausprostitution. Auch rechtliche Probleme, die mit dem Laufhaus auftreten könnten, müssten bedacht werden, so Gribl. „Es könnte durchaus sein, dass so eine Einrichtung eine Sogwirkung mit sich bringt. So könnten Freier auch von außerhalb Augsburgs extra anreisen um das größte Laufhaus der Region zu besuchen.“
Strukturkonzept für Bordelle nötig
Einfach verbieten kann die Stadt Augsburg das Laufhaus allerdings nicht. Lediglich eine Änderung des Bebauungsplans des Gewerbegebiets mit anschließender Veränderungssperre wäre möglich. Als Grund wird dafür die positive Entwicklung einer Stadt angeführt. So soll zum einen ein „Trading Down Effekt“ verhindert werden und zum anderen könne man ein Strukturkonzept für die Prostitution in Augsburg entwickeln. Die Stadt Freiburg hat ein solches Konzept bereits eingeführt und damit den Bau eines neuen Bordells verhindern können.
Thema Bordell soll nochmal im Stadtrat und Bauausschuss besprochen werden
Gribl ist sich der schweren Thematik jedoch bewusst: „Das ganze Thema ist nicht leicht. Denn ein solches Gewerbe ist in einem Gewerbe-Gebiet natürlich auch zulässig.“ Gribl möchte jedoch das Thema noch einmal im Stadtrat besprechen und gegebenenfalls einen Antrag an den Bauausschuss stellen. „Wir finden sicher eine Möglichkeit, eine gute Lösung für den Fall „Laufhaus in Lechhausen“ zu behandeln.
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