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Seitens der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, kurz IG BCE, werden Klagen laut: Grund für die Aufregung, ist Bilfingers Austritt aus dem bayerischen Arbeitgeberverband Chemie. Diesen hat die Geschäftsführung der Bilfinger Maintenance Süd GmbH, eine Gesellschaft der Bilfinger Industrial Service GmbH aus München, im Spätsommer dieses Jahres beschlossen. Die Kündigung betrifft ausschließlich den Standort der Gesellschaft im Industriepark Gersthofen. Nun nimmt die Bilfinger GmbH Stellung zum Ausstieg aus dem Arbeitgeberverband.
Bilfinger GmbH weist Vorwürfe der IG BCE zurück
Denn von ungefähr kommt der Ausstieg aus dem Verband nicht. Laut Verantwortlichen der Bilfinger GmbH liegen konkrete Gründe vor, die die Gesellschaft zum Austritt aus dem Verband veranlassen. So unterscheide Bilfinger sich deutlich von den übrigen Unternehmen im Arbeitgeberverband Chemie: Der Bilfinger-Standort im Industriepark Gersthofen zeichne sich verstärkt durch seinen Dienstleistungs-Charakter aus.
Personalkosten zwingen Bilfinger zum Ausstieg aus Arbeitgeberverband
Aufgabe des Arbeitgeberverbandes Chemie ist das Ausloten der Tarifverträge. Gemeinsam mit den übrigen Landesverbänden und mit der IG BCE werden regelmäßig industrieweite Flächen-Tarifverträge für die Mitgliedsunternehmen verhandelt. Die Personalkosten bei klassischen Chemieverbänden machen nur einen relativ kleinen Teil der Gesamtkosten aus. Anders verhält es sich da mit Dienstleistungsunternehmen, wie dem Bilfinger-Standort in Gersthofen. Denn bei Unternehmen wie diesem, beträgt der Personalkostenanteil mehr als 80 Prozent der Gesamtkosten. Damit würden sich Tariferhöhungen deutlich stärker auf die Kosten-Struktur auswirken, wie die Bilfinger GmbH mitteilt.
Bilfinger sucht spezifische Lösungen für Standort Gersthofen
Wie alle Unternehmen muss auch die Bilfinger GmbH dafür sorgen, in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher verfolgt die Gesellschaft nun das Ziel, spezifische Lösungen für den Standort Gersthofen zu finden. In Gesprächen zwischen dem Unternehmen, der Arbeitnehmervertretung und der IG BCE versuche man das Problem außerhalb des Arbeitgeberverbandes zu bewältigen. Laut Bilfinger bestehen im übrigen Teilkonzern Bilfinger Industrial Service bereits vorwiegend Firmentarifverträge, die auf die Bedürfnisse der Unternehmen und Beschäftigten zugeschnitten seien. So wolle man auch am Standort im Industriepark Gersthofen verfahren.
Für Mitarbeiter von Bilfinger Gersthofen ändert sich nichts
Darüber hinaus ändere sich laut der Gesellschaft für die Beschäftigten in Gersthofen zunächst nichts. Durch den Austritt aus dem Arbeitgeberverband bräuchten die Mitarbeiter keine Änderungen zu befürchten. Denn die Tarifverträge, die zum 31. Dezember 2013 von der IG BCE gekündigt wurden, wirken weiterhin nach. Im Klartext heißt das, dass die Entgelt-Tarifverträge trotz des Ausstiegs nicht an Geltung verlieren. Weiter heißt es, dass weder die Geschäftsführung der Bilfinger Mainteance Süd, noch das Management des Teilkonzerns die Absicht verfolgen, künftig überhaupt keine Tarif-Bindung mehr einzugehen. Die entsprechenden Verhandlungen, gegebenenfalls auch über die Alternative eines Haustarifvertrags, werden mit der lokalen Arbeitnehmer-Vertretung und den Repräsentanten der IG BCE im Geiste der bisherigen und weiterhin angestrebten Sozialpartnerschaft geführt. Bleibt abzuwarten, ob die IG BCE ihre Vorwürfe zurückzieht. Ob es im Frühjahr 2014 zu Streiks im Industriepark Gersthofen kommen wird, hält die Gewerkschaft bislang offen.