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Zwei Gewinner wurden von der Universität Augsburg ausgezeichnet. In den Arbeiten wurden wichtige Fragen untersucht: Was ist antimuslimischer Rassismus? Und wie funktioniert Philosophie im 21. Jahrhundert? Das sind die Antworten.
Antimuslimischer Rassismus ist in Deutschland weit verbreitet und die Konsequenzen für die Betroffenen sind groß. Jedoch stellt sich die Frage: Sind Islamfeindlichkeit, also Vorurteile gegenüber der Religion, und Musliminnenfeindlichlichkeit, also Vorurteile gegenüber gläubigen Menschen, eigentlich dasselbe? Eine weitere Frage ist außerdem, ob diese Feindlichkeit schon bestmöglich bemessen und bearbeitet wird. Das hat Isabell Diekmann an der Universität Bielefeld in ihrer Promotionsarbeit versucht herauszufinden. Dabei kam heraus, dass es sich um zwei unterschiedliche Phänomene handelt, die von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Das ist eine wichtige Erkenntnis, sowohl für die wissenschaftliche Erfassung als auch für die Prävention in der Praxis. Denn nur so können Konzeptualisierungen und Messinstrumente geschärft werden, wodurch eine passgenauere und bestenfalls nachhaltigere Bearbeitung auf gesellschaftlicher Ebene ermöglicht wird. Außerdem ist die Sensibilisierung für das Thema sowohl in Wissenschaft und Praxis als auch in der öffentlich-gesellschaftlichen Diskussion äußerst wichtig.
„Nur wenn diese Erkenntnisse dorthin gelangen, wo Präventionsstrategien entwickelt werden, wo politische Bildung im Phänomenbereich stattfindet und wo aktiv gegen Diskriminierung und Gewalt vorgegangen wird, können sie auch für die Praxis von größerem Nutzen sein“, erklärt Diekmann. Ihre Forschungsarbeit soll zukünftig fortgesetzt werden, um inhaltliche Dimensionen zu ergänzen und sie noch stärker mit bestehender Forschung zu verknüpfen. Außerdem sollen die Erkenntnisse aus der Wissenschaft für die gesamte Bevölkerung zugänglich zu gemacht werden.
Eine weitere interessante Frage hat sich Dr. Florian Scheidl (LMU München) in seiner Doktorarbeit gestellt: Wie kann im 21. Jahrhundert mit größerer globaler Ausrichtung Philosophie gedacht werden? In seiner Arbeit präsentiert Scheidl weitreichende Grundlagenreflexionen und setzt sich mit dem Eurozentrismus sowie stereotypen Fremd- und Eigenwahrnehmung in der akademischen Philosophie auseinander. Er zeigt auf, wie nicht-westliches Denken aus der Philosophie aufgrund der europäischen Expansion ausgeschlossen wurde und analysiert die Entstehung, die Strukturen und die Kernargumente der Interkulturellen Philosophie als Gegenreaktion auf diese Diskriminierung. Gleichzeitig arbeitet er aber auch als einer der Ersten systematisch die Schwachstellen der gegenwärtigen Interkulturellen Philosophie heraus und zeigt, dass diese selbst in eine Art Eurozentrismus zu verfallen droht. Scheidl sucht mit seiner Arbeit nach einem stimmigeren Weg für eine global orientierte Theorie und Praxis der akademischen Philosophie.
Der Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien wurde 1997 auf Initiative des Augsburger Friedenspreisträgers Helmut Hartmann ausgeschrieben. Er zeichnet hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern aus, deren Forschung sich mit der interkulturellen Wirklichkeit in Deutschland und den damit zusammenhängenden Fragen und Herausforderungen auseinandersetzt.