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Augsburger Startup fertigt weltweit größten synthetischen Diamanten
Wichtiger Forschungs-Schritt

Augsburger Startup fertigt weltweit größten synthetischen Diamanten

Matthias Schreck, Stefan Gsell und Martin Fischer mit der einkristallinen Diamant-Scheibe. Foto: Universität Augsburg/lfP/EP IV
Matthias Schreck, Stefan Gsell und Martin Fischer mit der einkristallinen Diamant-Scheibe. Foto: Universität Augsburg/lfP/EP IV

Einem Augsburger Gründer-Team ist ein wichtiger Meilenstein in der Forschung gelungen. Nun will die AuDiaTec GmbH nun auch wirtschaftlich Fuß fassen.

In der Natur entstehen Diamanten durch hohen Druck und Temperaturen aus Graphit. Bereits seit 1991 erforscht die Universität Augsburg auch die synthetische Herstellung von Diamanten. Diese unterscheiden sich nur anhand atomarer Eigenschaften vom Naturdiamant. In verschiedenen Laboren werden die Kristalle in einem chemischen Verfahren hergestellt. Dabei handelt es sich zunächst nur um Kristalle, die noch keine flächendeckenden Einkristalle darstellen.

Augsburger schaffen wichtigen Forschungs-Schritt

Den Fortschritt, aus diesen Kristallen auch einkristalline Scheiben herzustellen, erarbeiteten Dr. Stefan Gsell und Dr. Martin Fischer in über zehnjähriger Forschung an der Universität Augsburg. Bei ersten Prozessen „passten damals die einzelnen Körner an ihren Grenzen noch nicht zusammen, und so war es nicht möglich, einen flächendeckenden Einkristall zu erhalten“, erklärte Dr. Matthias Schreck, der die Diamant-Arbeitsgruppe am Augsburger Lehrstuhl für Experimentalphysik seit Beginn leitet. Mit einem bestimmten Verfahren ist die Herstellung der Einkristalle nun erfolgreich gelungen. 

Erstmalige Beschreibung eines Einkristalls 

„Diese Phänomene wurden bereits in Dutzenden von Veröffentlichungen von Wissenschaftlern weltweit übereinstimmend beschrieben, doch erst jetzt ist es gelungen, ein konsistentes Modell für ihre Erklärung zu entwickeln“, so Dr. Matthias Schreck weiter. Mit einem Beitrag in der Zeitschrift „Scientific Reports“ berichteten die Forscher erst kürzlich über ihre erfolgreichen Ergebnisse.

Startup für „Qualität – made in Augsburg“ ausgezeichnet

Um auch wirtschaftlich Fuß fassen zu können, gründeten die drei Wissenschaftler im November 2015 die Augsburg Diamond Technology GmbH mit Sitz im Technologiezentrum Augsburg. Als Geschäftsführer des Startup-Unternehmens bemühen sich Fischer und Gsell seitdem darum, dass die Augsburger Diamanten auch kommerzielle Anwendung in verschiedenen Technologiefeldern finden. Im letzten Jahr wurde die AuDiaTec GmbH für „Qualität – Made in Augsburg“ ausgezeichnet. Die Stadt Augsburg ehrte damit Gründer mit außerordentlichen Produkten und Ideen. 

So hängt die Energiewende mit Diamanten zusammen 

Auch zum Gelingen der Energiewende könnten die Augsburger Scheiben einen wichtigen Beitrag liefern. „Seit Beginn meiner Arbeiten an der Universität Augsburg höre ich permanent in der Diamantgemeinde, dass Diamant das ultimative Material für Hochleistungselektronik sei, wie sie für den Aufbau moderner Stromnetze benötigt wird“, erklärt Schreck. Um die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben gründeten europäische Forschungsteams den Verbund „GreenDiamond“.

Führt Augsburger Diamant zu erfolgreicher Energiewende?

Mit ihrer Größe könnte die Augsburger Diamant-Scheibe den bisherigen Entwicklungen den entscheidenden Anstoß in die richtige Richtung geben. Denn mit einem Durchmesser von 92 Millimetern ist der synthetische Einkristall sogar größer als der Cullinan I des Zepters der britischen Kronjuwelen. „Mit seinem Gewicht von 532 Karat liegt der Cullinan I noch weit vor uns, und das wird wohl auch noch länger so bleiben. In der Fläche haben wir ihn aber bereits deutlich geschlagen!“, freut sich Schreck.

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