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Augsburger Kinodreieck ist insolvent
Insolvenzverfahren

Augsburger Kinodreieck ist insolvent

Archivbild. Das Thalia-Kino in Augsburg von außen. Foto: B4BSCHWABEN.de
Archivbild. Das Thalia-Kino in Augsburg von außen. Foto: B4BSCHWABEN.de

Die ARB Kino GmbH, bekannt durch die Kinos Thalia, Mephisto sowie das Lechflimmern, hat Insolvenz angemeldet. Wie es mit dem Geschäftsbetrieb jetzt weitergeht.

Die Zukunft des Augsburger Traditionskinos Thalia steht auf dem Prüfstand. Die Betreibergesellschaft ARB Kino GmbH hat beim Amtsgericht Augsburg ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. Der Schritt macht die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens erstmals öffentlich sichtbar. Das Gericht bestellte den Restrukturierungsexperten Christian Plail von SGP Schneider Geiwitz zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er soll in den kommenden Wochen klären, ob und wie die verschiedenen Betriebe des Unternehmens – vom historischen Thalia über das Mephisto-Kino bis zur Gastronomie im Reesepark – fortgeführt werden können.

Umbau des Savoy-Kinos zu ambitioniert?

Der Insolvenzantrag markiert den vorläufigen Tiefpunkt einer Entwicklung, die bereits vor der Pandemie begann. Mit dem ambitionierten Umbau des Savoy-Kinos hatte die Gesellschaft ein Projekt angestoßen, das deutlich teurer wurde als geplant. Als die modernisierten Säle schließlich eröffnen sollten, kam Corona und mit den langen Schließzeiten blieben die erhofften Zuschauereinnahmen aus. In der Branche hatten sich bereits zuvor strukturelle Veränderungen abgezeichnet: Streamingdienste gewannen Marktanteile, das Konsumverhalten der Zuschauer wurde sprunghafter, und die Besucherzahlen erreichten vielerorts nicht mehr das Vorkrisenniveau. Für die ARB Kino GmbH, die mehrere Standorte parallel betreibt, verstärkten sich diese Entwicklungen zu einer kritischen finanziellen Gemengelage.

Suche nach Investor gestartet

Erst jetzt, rund drei Jahre nach Ende der pandemiebedingten Einschränkungen, wird deutlich, wie schwer die wirtschaftlichen Nachwirkungen für den Betreiber tatsächlich sind. Insolvenzverwalter Plail hat sich in den vergangenen Tagen einen ersten Überblick über die Situation verschafft und erste Gespräche mit Vermietern, Lieferanten und weiteren Geschäftspartnern geführt. Er betont, es gehe nun vor allem um Stabilität und darum, einen Weg zu finden, wie das Unternehmen in eine geordnete Zukunft geführt werden könne. Dazu gehört auch die Suche nach Investoren, mit der Plail nach eigenen Angaben bereits begonnen hat.

Für die 70 Mitarbeitenden bedeutet das Verfahren zunächst Rechts- und Planungssicherheit: Sie haben Anspruch auf Insolvenzgeld. Wie es nach Abschluss der vorläufigen Phase für die Belegschaft weitergeht, hängt jedoch von der wirtschaftlichen Perspektive des Unternehmens ab und ist damit noch offen.

Läuft der Geschäftsbetrieb weiter?

Während intern die Weichen für eine mögliche Sanierung gestellt werden, zeigt sich nach außen bislang wenig Veränderung. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, die Programme der Kinos bleiben bestehen, Veranstaltungen im Café Thalia finden statt – nur Gutscheine können vorerst nicht eingelöst werden. Für viele Augsburgerinnen und Augsburger ist gerade dieser Fortbestand von Bedeutung: Das Thalia zählt zu den ältesten stationären Filmtheatern in Deutschland und gilt seit seiner Eröffnung im Jahr 1907 als fester Bestandteil der regionalen Kinokultur.

Ob dieses Kapitel der Augsburger Stadtgeschichte in eine neue Zukunft überführt werden kann, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Plail spricht von einer „geordneten Fortführung“ und prüft mögliche Sanierungsansätze. 

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