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Laut BIHK-Energiewende-Barometer, der seit zehn Jahren jährlich durchgeführt wird, schiebt gut die Hälfte der Industriebetriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern in Bayern Investitionen in Kernprozesse auf. Rund ein Drittel stellt geplante Ausgaben für Forschung und Entwicklung zurück, fast 30 Prozent setzen Klima-Investitionen aus. Gerhard Pfeifer, Präsident der IHK Schwaben, schließt daraus: „Das Umfrageergebnis bestätigt den unheilvollen Trend der IHK-Konjunkturumfrage aus dem Frühsommer, wonach die Unternehmen zunehmend gezwungen sind in wettbewerbsfähigere Standorte im Ausland zu investieren, während am heimischen Standort der Substanzerhalt im Vordergrund steht.“ Das Vertrauen der heimischen Unternehmen in die Energiepolitik Deutschlands ist stark erschüttert.
Besorgniserregend ist, dass die Industrie den in der Corona-Krise entstandenen Investitionsstau im Inland nicht auflöst. Zudem soll von den geplanten Inlandsinvestitionen lediglich ein kleiner Teil in die Entwicklung neuer Produkte fließen. Stattdessen haben Investitionen in der Region meist Ersatzbeschaffungen oder Rationalisierungsmaßnahmen zum Ziel. Dem BIHK-Energiewende-Barometer zufolge erwarten 43 Prozent der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft negative oder stark negative Folgen der Energiepolitik auf ihre Geschäfte. In Bayern sind es sogar 47 Prozent. „Wenn ein Großteil der Wirtschaft verunsichert oder sogar pessimistisch in die Zukunft blickt, dann bleiben wichtige Investitionen in Deutschland aus. Das schwächt den heimischen Wirtschaftsstandort“, erklärt Pfeifer.
Knapp die Hälfte der großen Industrieunternehmen plant Verlagerungen oder Produktionskürzungen oder setzt diese bereits um. „Das sind klare Anzeichen einer Deindustrialisierung“, warnt Pfeifer. Der IHK-Präsident fordert daher insbesondere mehr Struktur und Planbarkeit in der Energiepolitik. „Neben den hohen Energiepreisen sind es die regulatorischen Unsicherheiten der Energiepolitik, die die Unternehmen belasten“, sagt der IHK-Präsident. Als Hürden für die eigenen Klimaschutzmaßnahmen kritisieren 66 Prozent der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben die fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. 51 Prozent beklagen zu viel Bürokratie und weitere 38 Prozent langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Aus Sicht der Unternehmen gibt es für die Politik viele dringliche Aufgaben zu erledigen. Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben sieht insbesondere eine Gefahr in der bereits diskutierten Aufteilung Deutschlands in mehrere Strompreiszonen. „Unterschiedliche Preiszonen beim Strom würden unweigerlich die wirtschaftlichen starken Zentren in Süddeutschland treffen. Das darf auf keinen Fall passieren“, betont IHK-Präsident Pfeifer abschließend.