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Alexander Bernhard: „Ich bin wegen drohender Rezession und gleichzeitig hoher Zinsen besorgt“
Jahresausblick 2024

Alexander Bernhard: „Ich bin wegen drohender Rezession und gleichzeitig hoher Zinsen besorgt“

Alexander Bernhard ist der Geschäftsführer von Swan. Foto: Swan
Alexander Bernhard ist der Geschäftsführer von Swan. Foto: Swan

Alexander Bernhard, Geschäftsführer von Swan, warnt vor einem anspruchsvollen Jahr 2024 für die Unternehmer der Region. Trotzdem sieht er auch große Chancen in der näheren Zukunft. Welche das sind, verrät er in seinem persönlichen Jahresausblick.

B4BSCHWABEN.de: Wie ist Ihre Prognose für das Wirtschaftsjahr 2024 bezogen auf die Region Bayerisch-Schwaben? 

Alexander Bernhard: Die Abkühlung der Weltkonjunktur macht sich in allen Bereichen bemerkbar. Diese globale Rezession wird auch für uns in der Region weiter spürbar sein. In vielen Bereichen wird sich der Kaufkraftverlust deutlich zeigen. Das merken wir als international agierendes Unternehmen daran, dass die Logistikbranche und produzierende Unternehmen noch immer zögerlich, wenn auch wieder optimistischer agieren.

Positiv für den Wirtschaftsstandort Bayerisch-Schwaben möchte ich die starke Start-up-Szene in Augsburg hervorheben. Getrieben durch die Universität und die Hochschule wurden hier viele Neugründungen vorangetrieben. Das ist für die gesamte Region sowie für etablierte Firmen wie die Swan ein echter Gewinn, da hier guter Austausch stattfindet. So bekommen wir neue Impulse durch kreative, junge Köpfe aus der Start-up-Szene, von denen wir alten Hasen nur profitieren können. Andererseits können wir mit unserem Know-how und unseren Geschäftskontakten jungen Unternehmen helfen, Fuß zu fassen und ihre Ideen erfolgreich am Markt zu platzieren.

Wie stellt sich Ihr Unternehmen für das Jahr 2024 auf? 

In der Logistikbranche merken wir seit Beginn der Pandemie und weitergetrieben durch hohe Energiepreise einen Rücklauf im Investitionsverhalten, die aktuelle Rezension hat dies noch verstärkt. Während Lagerneubauten und damit Greenfield-Software-Implementierungen zurückgehen, erleben wir im Bereich von Retrofits, also der Erneuerung und der Digitalisierung bestehender Lager, ein Hoch, das sich voraussichtlich in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Waren die Kunden zu Beginn des letzten Jahres verhalten und haben Investitionen verschoben, merken wir aktuell einen zunehmenden Optimismus, einen Investitionsdruck in Digitalisierungsvorhaben und damit verbunden deutlich schnellere Entscheidungsfindungen. In Verbindung mit ohnehin vollen Auftragsbüchern stimmt uns dies zuversichtlich für das Jahr 2024.

Bereits 2022 konnten wir den Trend an unseren Anfragen zu Anpassungen und Prozessoptimierungen erkennen. Dieser hat sich 2023 fortgesetzt, weshalb wir davon ausgehen, dass wir auch im kommenden Jahr einer erhöhten Nachfrage im Servicegeschäft gegenüberstehen, nicht nur bei Bestandskunden, sondern auch bei Kunden anderer SAP-Service-Häuser. Wir freuen uns über dieses positive Signal aus unserer bestehenden Kundenbasis, denn das zeigt uns, dass sie auch in schwierigeren Zeiten auf unsere Erfahrung und unser Know-how vertrauen.

Gleichzeitig wollen wir weltweit im Neukundengeschäft wachsen und blicken dazu verstärkt nach Nord-, Mittel- und Südamerika. Denn europäische Firmen lagern ihre Produktion kostenbedingt zunehmend auf den amerikanischen Südkontinent aus. Damit wir dort gleichbleibende Service-Qualität liefern können, legen wir natürlich auch an unserem Standort in Mexiko großen Wert auf Aus- und Weiterbildung.

Unsere Stammmannschaft an SAP-Expert:innen in der Region soll ebenfalls anwachsen, sodass wir viele weitere Arbeitsplätze in der Region schaffen. Über unsere eigene SWAN Academy bilden wir Auszubildende, Studierende sowie Berufseinsteiger:innen zu SAP-Entwickler:innen und Logistik-Berater:innen aus, schließlich sind erfahrene Fachkräfte in unserem Bereich rar.

Wie blicken Sie ganz persönlich auf das neue Jahr? 

Natürlich bin ich als Unternehmer besorgt wegen der drohenden Rezession und der gleichzeitig hohen Zinsen in Europa. Dies ist eine gefährliche Mischung, die Investitionen im privaten und gewerblichen Sektor behindert, da das Risiko doch sehr hoch ist, sich im Zeitpunkt der Investition zu verkalkulieren. Gleichzeitig freue ich mich darauf, mit der Swan weiter in Wachstum und Expansion zu gehen. In der Logistikbranche ist noch vieles zu digitalisieren und auch unsere Spezialisierung auf Lagerautomatisierung wird helfen, den Mangel an Fachkräften in diesem Bereich zu mildern. Insgesamt ist der IT- und Digitalisierungssektor verhältnismäßig zukunftssicher und gleichzeitig wird es uns nie langweilig – schließlich gibt es immer etwas Neues dazuzulernen. Besonders die Themen Digital-Twin, maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz werden unseren Geschäftsbereich in den nächsten Jahren entscheidend prägen und verändern.

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