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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Bayerisch-Schwaben, Geburtsort der Erfolgsgeschichte „Airbus“, ist ein Zentrum der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Fundament bildet die AUGSBURG Aerospace Area mit der traditionsreichen Fliegerstadt Augsburg als Nukleus. Lange war jedoch nicht klar, wie die Zukunft eines bedeutenden lokalen Global Players der Branche, MT Aerospace, und damit der Region Augsburg als wichtiger Standort der deutschen Luft- und Raumfahrt aussieht. Nun hat der Ministerrat der europäischen Raumfahrtagentur ESA in einer Sitzung Anfang Dezember entschieden, dass die Booster-Raketen für die kommende Ariane-Generation weiter bei MT Aerospace in Augsburg gefertigt werden. Deutschland hatte hier mit harter Konkurrenz zu kämpfen. Auch Frankreich, Italien und Amerika hatten sich um den Auftrag bemüht. Doch die deutsche Ingenieurskunst konnte sich letztendlich durchsetzen, nicht zuletzt weil sich Staatssekretär Franz Josef Pschierer bei Gesprächen mit der europäischen Weltraumorganisation ESA persönlich für Augsburg als Produktionsstandort einsetzte.
MT Aerospace konnte bisher überzeugen
Darüber hinaus war die langjährige Erfahrung und die international anerkannten Kompetenzen von MT Aerospace ein klarer Wettbewerbsvorteil: Bereits die derzeitige Trägerrakete ist in wesentlichen Bauteilen „Made in A³“. Vom Wirtschaftsraum Augsburg aus liefert MT Aerospace 10 Prozent der gesamten Hardware, wie beispielsweise Tanks und Leichtbaustrukturen. Somit ist das Unternehmen der größte deutsche Zulieferer des ARIANE-5-Programms – und konnte mit seinen gefertigten Bauteilen überzeugen. Der neue Vertrag zur Teilfertigung der Ariane 6 mit MT Aerospace wird bis 2050 laufen. Das sichert in den nächsten Jahrzehnten viele Arbeitsplätze in der Branche. Derzeit zählt die Luft- und Raumfahrindustrie in der Region etwa 20.000 Beschäftigte.
Augsburg setzt seit Jahren auf Forschung
Eine wesentliche Neuerung, die im Wirtschaftsraum Augsburg sehr gut aufgehoben ist, bringt die neue Ariane-Generation mit sich: Die künftigen Feststofftanks sollen, anders als in der Vergangenheit aus Metall, aus Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) gefertigt werden. Auch hier kann der Wirtschaftsraum Augsburg aufgrund jahrelanger Erfahrung in Forschung und Anwendung mit fundierten Kompetenzen punkten. Dazu kommt, dass die Luft- und Raumfahrt eine klassische Hochtechnologie-Branche mit hoher Forschungsintensität ist. Der Wirtschaftsraum Augsburg setzt seit Jahren auf Forschungs- und Unternehmensnetzwerke, wie etwa Carbon Composites e.V. oder das Cluster Mechatronik & Automation, um optimale Rahmenbedingungen für produzierende Unternehmen zu schaffen. In der Region finden sich daher bereits zahlreiche Hochschulen und Anwenderzentren in den Bereichen Maschinenbau/Mechatronik, Luft und Raumfahrt sowie Materialwissenschaften.
Wirtschaftsreferentin Eva Weber erfreut über Zusage
„Schon heute liefern zahlreiche Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus den Kompetenzfeldern Leichtbau & Faserverbundwerkstoffe, Mechatronik & Automation, IT und Umwelt wichtige 'Augsburger Beiträge', um die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche weiter voran zu treiben. Die Beauftragung von MT Aerospace ist auch deren Lohn und zeigt das Gewicht der AUGSBURG Aerospace Area in der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie“, erklärt Bürgermeisterin Eva Weber die Entscheidung der ESA-Ministerratskonferenz.
Augsburg Innovationspark ist Jahrhundertprojekt
Ergänzend entsteht in diesem Kontext in der AUGSBURG Aerospace Area auf rund 70 Hektar Fläche ein wohl einzigartiges Jahrhundertprojekt: der Augsburg Innovationspark. Unter dem Leitbild „Technologien für Ressourceneffizienz“ werden hier durch kurze Wege und Wissenstransfer Synergien und somit klare Wettbewerbsvorteile geschaffen. Die Ansiedlung der Projektgruppen Ressourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen (RMV) und Funktionsintegrierter Leichtbau (FIL) der Fraunhofer Gesellschaft und des Zentrums für Leichtbauproduktionstechnologien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Augsburg Innovationspark, mit denen auch MT Aerospace eng zusammenarbeitet, ist nur der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Gerade die CFK-Feststofftanks werden in enger Kooperation unter anderem mit dem im Innovationspark angesiedelten DLR-Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie entwickelt. Der Innovationspark steht auch anderen Entwicklungen offen und leistungsfähig gegenüber.