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1,3 Milliarden-Euro-Investition: Die LEW stellen sich einer „Jahrhundertaufgabe“
Transformation

1,3 Milliarden-Euro-Investition: Die LEW stellen sich einer „Jahrhundertaufgabe“

Von links: Dietrich Gemmel und Christian Barr. Foto: Michael Arnold / B4BSCHWABEN.de
Von links: Dietrich Gemmel und Christian Barr. Foto: Michael Arnold / B4BSCHWABEN.de

1,3 Milliarden Euro. Diese Summe wollen die Lechwerke innerhalb von fünf Jahren investieren. Worum es sich genau bei dieser „Jahrhundertaufgabe“ handelt.

„In unserer Region ist die Energiewende Tag für Tag erlebbar. Denn die Entwicklung des Ausbaus hat sich massiv beschleunigt. Vor allem bei PV-Anlagen“, erläuterte LEW-Vorstand Christian Barr zum Auftakt des diesjährigen Jahres-Pressegesprächs des Unternehmens. Die laufende Transformation der Energielandschaft bezeichnete er als eine „Jahrhundertaufgabe“, der sich LEW aktuell stellen müsse. „Das Energiesystem ist die Basis einer lebenswerten Gesellschaft“, erklärt er. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit seien dabei unerlässlich für einen stabilen Wirtschaftsstandort. Dem stimmte Vorstandskollege Dietrich Gemmel zu. „Als LEW haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Und das seit 120 Jahren.“ Diese Verantwortung versteht der LEW-Vorstand dabei besonders in Investitionen. 2023 waren es erstmals über 200 Millionen Euro. Innerhalb von fünf Jahren sollen es sogar 1,3 Milliarden Euro sein.

Das steckt hinter LEW-Leitbild „Grün-Regional-Digital“

„Grün steht für erneuerbare Energien und Klimafreundlichkeit“, erklärt Gemmel den ersten Teil des Slogans, den LEW für ihr aktuelles Konzept nutzt. 26 Wasserkraftwerke betreibt LEW derzeit in unserer Region. „Wasserkraft ist die DANN von LEW“, sagt Gemmel. Daneben setzen die LEW aber auch auf PV-Anlagen. Deren Anmeldung steigt seit Jahren, berichtet der LEW-Vorstand. Beide Arten von Kraftwerken will die LEW dabei auch digital aufrüsten. Bereits jetzt komme zum Beispiel Künstliche Intelligenz zum Einsatz, erläutert Gemmel. Damit können zum Beispiel die Kapazität der Stromerzeugung vorhergesagt werden – das ist notwendig, wenn eine zuverlässige Versorgungssicherheit gewährleistet werden soll.

Ein weiterer Fokuspunkt der LEW ist die Wärmeversorgung. Die ist nämlich derzeit noch von fossilen Energieträgern dominiert, sagt Dietrich Gemmel. LEW setze verstärkt auf die Wärmepumpe, die eine klimafreundlichere Wärmeversorgung gewährleisten kann. Damit will sich das Unternehmen als ganzheitlicher Energiepartner verstehen.

Die LEW wollen ihre Kapazitäten ausbauen

Aber was bedeutet Regionalität wirklich? Christian Barr stellt stolz eine Bilanz vor: Gut 90 Prozent des erforderlichen Stroms, welchen die LEW in ihr Netz einspeist ist nachhaltig erzeugt worden – und das in der Region. Der bundesweite Schnitt liege dagegen bei nur gut 52 Prozent. Das bedeutet aber nicht, dass die LEW ihre Aufgabe bereits erfüllt haben. Denn in Zukunft wird – nicht nur in unserer Region – der Bedarf an Strom wachsen. Folglich müssen weitere Kraftwerke, sei es PV oder Wasserkraft, installiert werden. Nun müssen diese Kraftwerke auch gewartet werden. Deshalb haben die LEW neue Mitarbeiter eingestellt und Prozesse digitalisiert, führt Christian Barr aus. „Bis zum Ende des Jahrzehnts müssen wir die Kapazität unseres Netzes um 50 Prozent hochfahren“, erläutert er.

Die Verantwortung der Energiewende liegt auch bei der Politik

Der Vorstand der LEW zeigt sich motiviert, die Energiewende möglichst zeitnah umzusetzen. Dennoch gibt er geschlossen zu bedenken, dass die besagte Transformation auch an politische Leitplanken gekoppelt ist. Genehmigungsprozesse müssten vereinfacht werden, heißt die klare Forderung der LEW. Besonders im Netzausbau und bei der Integration von PV-Anlagen sollte die Koordination optimiert werden. Den Ausbau sieht Vorstand Christian Barr dabei nicht allein in der deutschen Verantwortung. Denn obwohl sich die LEW als regionaler Energieversorger versteht, schließt dies nicht internationale Kooperationen aus. Er macht sich deshalb dafür stark, dass auch auf die Vernetzung und den Austausch mit europäischen Akteuren aus der Branche gesetzt wird. Dem Stimmt auch Dietrich Gemmel zu: „Nur durch den Austausch von Erfahrungen, die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien und die intelligente energiewirtschaftliche Vernetzung von Regionen und Ländern werden wir die Herausforderungen bewältigen. Diesen Weg sollten wir gemeinsam gehen.“

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