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Alle Artikel zum Thema „Allgäu – Stärken, Strategien, Standorte“ finden Sie hier.
Seit Sommer vergangenen Jahres ist die geplante Skischaukel am Riedberger Horn ein bayernweit vieldiskutiertes Thema. Der Grund dafür liegt darin, dass das Bauprojekt auf 1.787 Metern Höhe mitten im Allgäu geplant ist und in einem Gebiet liegt, das eigentlich durch den Alpenplan streng geschützt ist.
Umstrittenes Projekt
Im wirtschaftlichen Interesse der Region soll jedoch eine Ausnahme gemacht werden. Das wird von den Bürgern der betroffenen Gemeinden in Obermaiselstein und Balderschwang klar befürwortet. Naturschützer schlagen hingegen Alarm. Der Grund: Die Skischaukel soll bereits bestehende Skigebiete miteinander verbinden – doch genau diese Verbindung verläuft durch ein bisher streng geschütztes Gebiet.
Zone C des Alpenplans soll erweitert werden
Die Bayerische Staatsregierung, allen voran Heimatminister Markus Söder, hatte frühzeitig signalisiert, den Alpenplan an dieser Stelle verlegen lassen zu wollen. Der Freistaat plant außerdem, als Ausgleich zwei naturschutzfachlich wertvolle Gebiete rund um Balderschwang in die streng geschützte Zone C des Alpenplans aufzunehmen. Diese würde so im Endergebnis um 224 Hektar erweitert.
Wintertourismus für viele Allgäuer eine Existenzgrundlage
Der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben zeigte sich damals begeistert von der Entscheidung. „Wir danken Staatsminister Söder, der mit dem Kabinettsbeschluss für die Belange des Allgäus eingetreten ist“, kommentierte Klaus Holetschek, MdL und Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben, den Beschluss. Laut Holetschek leben ganze Talschaften im Allgäu vom Wintertourismus. Skigebiete und Bergbahnen stellten damit eine wesentliche Lebensgrundlage dar, was insbesondere für die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein mit ihren Bergbahnen gelte. „Für einige ist es der wichtigste Wirtschaftsfaktor“, so der Verbandsvorsitzende.
Kritische Stimmen
Doch nicht alle sind mit diesen Plänen und mit der heutigen Entscheidung des Bayerischen Landtags zufrieden. Der Deutsche Alpenverein kritisiert, dass für ein einzelnes Projekt der gesamte Alpenplan geschwächt werde. Die Staatsregierung habe einen Präzedenzfall geschaffen, der für Erschließungsvorhaben in weiteren sensiblen Bereichen der Bayerischen Alpen Tür und Tor öffne.
Hintergrund
Der Alpenplan gilt seit 45 Jahren und ist verbindlicher Teil des Landesentwicklungsprogramms Bayern. Bis in die 1970er Jahre waren viele große Erschließungsprojekte in den Bayerischen Alpen geplant – zum Beispiel Bergbahnen am Watzmann, Geigelstein, Hochgern, Innzeller Kienberg oder an der Garmisch-Partenkirchner Alpspitze. Mit Inkrafttreten des Alpenplans 1972 waren diese Pläne vom Tisch. Heute sind diese Berge immer noch weitgehend frei von technischer Infrastruktur.
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