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Alle Artikel zum Thema „Allgäu – Stärken, Strategien, Standorte“ finden Sie hier.
Beim Versuch in Wildpoldsried handelte es sich um den ersten Microgrid-Test außerhalb einer Laborumgebung. Im Echtbetrieb wurden reale Hausanschlüssen von Kunden der AllgäuNetz GmbH herangezogen. Von den Konsortialpartnern (Siemens, AÜW, AllgäuNetz, ID.KOM, RWTH Aachen und Hochschule Kempten) konnte erfolgreich ein Teil des Niederspannungsnetzes vom öffentlichen Stromnetz abgetrennt und bewusst stromlos gelegt werden. Anschließend wurde dann der so genannte „Schwarzstart“ dieses Inselnetzes getestet. Das abkoppelte Stromnetz musste mit eigenen Erzeugungsanlagen in den Regelbetrieb übergehen und sich stabilisieren.
Erfolgreicher Versuch im Allgäu
Das Ergebnis: Das Inselnetz ließ sich unterbrechungsfrei wieder hochfahren. Die Abkoppelung wirkte sich nicht auf die Anschlüsse der betroffenen Haushalte aus. Die Partner zeigten so, dass sich die Stromversorgung von Wildpoldsried auch getrennt vom großen Netz betreiben lässt. Sollte es im Hauptnetz zu einer Störung oder gar einem „Blackout“ kommen, ist es machbar, Teilnetze davon abzukoppeln und als autarkes Inselnetz weiter mit Strom zu versorgen.
Aufbau des Tests in Wildpoldsried. Foto: Siemens AG
Inselnetze als wichtiger Meilenstein in der Energiewende
Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2025 mindestens 40 Prozent des Bruttostromverbrauchs mit erneuerbarer Energie abzudecken. Zudem werden 2022 die großen Atomkraftwerke abgeschaltet. Dies wird sich auch auf den Energiefluss auswirken. Die Partner des Projektes IREN2 sind sich dabei einig, dass auch die Stromnetze künftig zellularer werden. „Das Ergebnis ist ein wichtiger Meilenstein. Es zeigt uns, dass Microgrids künftig helfen werden, eine stabile und sichere Stromversorgung im Netz zu ermöglichen – sie sind ein Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland, aber auch in der ganzen Welt“, freut sich Michael Lucke, Geschäftsführer Allgäuer Überlandwerk GmbH.
Wildpoldsried tritt als Strom-Pionier auf
Mit Solar- Windkraft, Biogas und Biomasse erzeugt Wildpoldsried bereits heute sieben Mal so viel Energie, wie der Ort selbst verbraucht. Mit dieser Voraussetzung bietet die Allgäuer Gemeinde ideale Bedingungen, um neuartige Netzstrukturen wie diese wirtschaftlich und technisch zu untersuchen. Grundlage für den Versuch bilden die installierte Smart-GridInfrastruktur sowie die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt IRENE (Integration regenerativer Energien und Elektromobilität), das Ende 2013 nach dreijähriger Laufzeit abgeschlossen wurde. Seit 2014 läuft das Folgeprojekt IREN2. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren.
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