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Name: Rainer Held
Alter: 43
Position: Inhaber
Unternehmen: Top Hair Friseurbetriebe GmbH; dfm media GmbH; All4Hair Friseurgroßhandel
Hobbys: Radsport, Eishockey, Skifahren
B4B SCHWABEN: Herr Held, Sie sind Inhaber der Augsburger Friseurbetriebe Top Hair. Womit hat Ihre Erfolgsgeschichte begonnen?
Rainer Held: Unsere Familiengeschichte und die Anfänge gehen bis zum dreißigjähren Krieg zurück. Einer meiner frühesten, belegten Vorfahren zog noch als „Feldscher“ in den Krieg. Der Feldscher musste seit dem 14.Jahrhundert in den Krieg ziehen, auf dem Schlachtfeld Gliedmaßen einrenken oder auch amputieren, Zähne ziehen, Aderlass und Schröpfen oder eben auch großflächige Wunden mit Glüheisen ausbrennen und versorgen. Das Schneiden der Haare oder des Bartes waren damals noch eine angenehme Nebensache. Unser Familienunternehmen existiert also schon sehr lange. Wir stammten ursprünglich aus dem Donau-Ries, genauer gesagt aus Wemding. Alle meine Vorfahren waren irgendwie immer wieder im Friseurhandwerk tätig. Mein Großvater hat sich in Augsburg niedergelassen und eine Friseurin geheiratet, die am Stadttheater Augsburg Perücken knüpfte. In Oberhausen entstand in den 50er Jahren der erste Salon „HELD“, den mein Vater bis in die späten 70er Jahre an der Donauwörther Straße unter den Namen „Haircothek Held“ fortführte. Der eigentümliche Namen entstand, da mein Vater als einziger Friseur in Augsburg zur damaligen Zeit eine Schanklizenz besaß und somit im Salon an einer Bar Alkohol ausschenken durfte. Sie können sich vorstellen, was da oft im Salon los war!
Gründer von Top Hair ist mein Vater. 1982 eröffnete er den ersten Top Hair Friseursalon in Hochzoll. Die Idee holte er sich aus Amerika – dort gab es zum damaligen Zeitpunkt schon große Filialbetriebe, die ohne Voranmeldung und auch montags sowie im Schichtbetrieb von 8 bis 20 Uhr gearbeitet hatten. Dies in den achtziger Jahren zu adaptieren und im deutschen Friseurgewerbe einzuführen war damals eine Revolution und wurde von den Kunden sehr gut angenommen, da unbekannt und neu. Das hat sicher zu unserem Erfolg ein großes Stück beigetragen.
Ich kam nach meiner Friseurausbildung, einer Ausbildung zum Steuerfachgehilfen und anschließender Meisterprüfung im Friseurhandwerk 1995 ins Unternehmen. Zu dem Zeitpunkt hatte mein Vater bereits 13 Friseurgeschäfte in und um Augsburg. Das war mein „Erbe“. Darauf hat es sich in den letzten Jahren gemeinsam mit meinem Vater gut aufbauen lassen. Heute präsentieren wir uns bewusst als Familienunternehmen. Meine gesamte Familie ist im Unternehmen tätig und mein angestrebtes Ziel ist es, das Unternehmen gesund weiter zu führen und gestärkt an die nächste Generation zu übergeben.
B4B SCHWABEN: Mittlerweile sind Sie selbst nicht mehr als Geschäftsführer tätig. Sind Sie dennoch weiterhin im Unternehmensalltageingebunden?
Held: Meine Aufgaben sind das Marketing, die Expansion und die Ausbildung. Wobei ich hier mit meiner Frau Anke Held und unserem Team sehr starke Partner an meiner Seite habe, die es gut verstehen, die jungen Menschen zu leiten und zu führen. Man muss das Große und Ganze im Blick haben. Ich sehe mich hier in großer Verantwortung für mein Unternehmen, meine Mitarbeiter und die Familie.
B4B SCHWABEN: Für welchen Unternehmensbereich schlägt ihr Herz besonders?
Held: Die Ausbildung. Noch heute mache ich alle Vorstellungsgespräche und Lehrverträge mit den jungen Auszubildenden selbst. Die Jugend ist die Zukunft unseres Unternehmens. Ich möchte sehen und erleben, wie die jungen Menschen bei uns wachsen und sich entwickeln. Viele der Auszubildenden, welche ich seit nunmehr 15 Jahren in die Ausbildung zum Friseur beraten und auch eingestellt habe, sind heute Führungskräfte in unserem Unternehmen, hauptsächlich im Personalwesen, als Leiter der Lehrausbildung oder auch als Regional- und Betriebsleiter tätig.
B4B SCHWABEN: Top Hair ist ein langjähriger Sponsor der Augsburger Panther. Was macht für Sie die Faszination des Eishockeysports aus?
Held: Dynamik, Eleganz, Härte und tolle Stimmung – das ist für mich Eishockey. Der schnellste Mannschaftssport der Welt hat in Augsburg ein Zuhause mit sehr viel Tradition und großem Stellenwert. Lange bevor Fußball ein Thema in Augsburg wurde, habe ich selbst Eishockey in einer Hobby-Mannschaft gespielt. Daher rührt heute meine Verbundenheit zu dieser Sportart. Als Jugendliche haben wir uns mit dem AEV identifiziert – Fußball war in meiner Jugend in Augsburg nicht präsent.
B4B SCHWABEN: Welche Person verbirgt sich hinter dem Unternehmer Rainer Held? Was sind Ihre Ziele und Werte?
Held: Schon als Jugendlicher habe ich meine Ziele im Leben klar definiert. Es gibt kurzfristige, mittelfristige und auch sehr langfristige Ziele in meinem Leben – sowohl privater als auch geschäftlicher Natur – welche ich schon im Alter von 17 Jahren auf einem „Zettel“ notiert habe, der mich heute noch, 26 Jahre später, durch mein Leben begleitet. Wenn man es schafft, seine Ziele niederzuschreiben und sich an diesem, eigenen Leitfaden orientiert, wird man viele der Ziele auch erreichen – das ist meine feste Überzeugung! Bei den Werten möchte ich Roy Disney zitieren: „Es ist nicht schwer Entscheidungen zu treffen, wenn Du erst weißt, welche Deine Werte sind.“ Meine Werte sind eher sehr konservativer Natur und sind wohl am besten mit den Schlagwörtern Leidenschaft und Energie, Bodenständigkeit, Familie, Verbundenheit, Freude und Gesundheit zu beschreiben.
B4B SCHWABEN: Über welche Tatsache über Sie wären die meisten Menschen überrascht?
Held: Das ich mit meiner Glatze wirklich Friseur bin.
B4B SCHWABEN: Was gefällt Ihnen an Augsburg besonders? Was macht die Stadt für Sie aus?
Held: Die Menschen, die diese Stadt mit Leben füllen.
B4B SCHWABEN: Ganz spontan in 15 Sekunden: 3 tolle Persönlichkeiten aus Bayerisch-Schwaben?
Held: Sebastian Kneipp, Bertolt Brecht, Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
B4B SCHWABEN: Welche Entwicklung erwarten Sie für unsere Region Bayerisch-Schwaben in den nächsten fünf Jahren?
Held: Die letzten Jahre ist ein rasanter Aufwärtstrend der gesamten Region zu spüren. Daran ist sicherlich auch der Erfolg des FCA nicht ganz unschuldig. Man wird aufmerksam auf uns. Dieser Trend wird sich fortsetzten. Wir haben viele gute Unternehmer in der Region, die ihre Produkte in die ganze Welt tragen und somit auch unsere Region. Ich bin sehr stolz, ein bayerischer Schwabe zu sein – auch wenn das in angrenzenden Bundesländern so richtig keiner versteht – also den Unterschied zwischen dem Spätzle-Schwaben und uns Bayern.
B4B SCHWABEN: Wo sehen Sie sich selbst in dieser Zeit?
Held: Weiterhin in einem gesunden Wachstum. Dienst am Kunden und glückliche, motivierte Mitarbeiter – das war immer schon und ist weiterhin unser Auftrag.
B4B SCHWABEN: Vielen Dank für das freundliche Gespräch!