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Folge 77: Roland Eichmann

101 Köpfe: „Das Amt des Bürgermeisters ist kein Beruf“

Roland Eichmann, Erster Bürgermeister, im B4B SCHWABEN 101 Köpfe-Interview. Foto: Stadt Friedberg
Roland Eichmann, Erster Bürgermeister, im B4B SCHWABEN 101 Köpfe-Interview. Foto: Stadt Friedberg

Seit gut einem Jahr ist Roland Eichmann Erster Bürgermeister der Stadt Friedberg. Im B4B SCHWABEN 101 Köpfe-Interview verrät er, was ihn mit der bayerischen Herzogstadt verbindet, was er als „Zugezogener“ erst noch lernen musste und was er in 30 Jahren gerne hören möchte.


Name: Roland Eichmann
Alter: 42
Position: Erster Bürgermeister
Unternehmen: Stadt Friedberg
Hobbys: Bergsport, Hund „Ares“


B4B SCHWABEN: Herr Eichmann, Sie haben Politikwissenschaften, Philosophie und Öffentliches Recht in Augsburg studiert. Wollten Sie schon immer Bürgermeister werden?

Roland Eichmann: Etwas in Richtung Politik zu machen, das war für mich schon ein Ziel. Aber der Wunsch, als Bürgermeister die Geschicke einer Kommune zu lenken, kam erst deutlich später.

B4B SCHWABEN: Seit gut einem Jahr sind Sie nun Bürgermeister der Stadt Friedberg. Welche Bilanz ziehen Sie nach Ihrem ersten Amtsjahr?

Eichmann: Ich habe das Gefühl, dass ich mich gut eingelebt habe in der Stadt und der Stadtverwaltung. Etliches ist auf den Weg gebracht  Wir arbeiten intensiv daran, das Thema Bauland und bezahlbarer Wohnraum anzugehen, das Wittelsbacher Schloss wird nun umgebaut, auch wenn ich mit der Planung nicht so glücklich bin und in der Verwaltung arbeiten wir kontinuierlich an einer Modernisierung. Dazu gehört auch ein neuer Bauhof, den wir im kommenden Jahr angehen wollen. Außerdem sind wir sehr aktiv in der Gewerbeflächenvermarktung und im Kontakt zu den Unternehmen, was mir sehr wichtig ist.

B4B SCHWABEN: Warum haben Sie sich gerade für Friedberg entschieden?

Eichmann: Das waren mehrere Gründe. Zum einen kenne ich die Stadt aus meiner Zeit als Kommunalberater, wo ich mehrere Aufträge in Friedberg hatte. Dann ist die Stadt wunderschön mit ihrer Altstadt, der Lage über dem Lechtal und den Ortsteilen in der typischen Hügellandschaft. Und nicht unwichtig war auch die gute Situation der Stadt, die Gestaltungsspielräume geöffnet hat.

B4B SCHWABEN: Gibt es etwas, das Sie sich so nicht vorgestellt hatten und von dem Sie sehr überrascht wurden?

Eichmann: Das Amt eines Ersten Bürgermeisters ist kein Beruf, das war mir immer bewusst. Aber die Ausübung in der Weise, wie ich sie für richtig halte, kostet doch noch mehr Zeit, als ich dachte.

B4B SCHWABEN: Welche Vision verfolgen Sie?

Eichmann: Friedberg zu positionieren als qualitativ hochwertigen Standort: mit einer überlegten Strategie für die Stadtentwicklung, mit hohem Freizeit- und Erlebniswert und einem guten, engen sozialen Miteinander. Und dazu eine leistungsfähige und leistungswillige Stadtverwaltung, die sich permanent verbessert.

B4B SCHWABEN: Sie selbst sind kein Friedberger. Was mussten Sie als „Zuzogener“ erst noch lernen?

Eichmann: Der altbairische Charakter ist noch wichtiger, als ich das von außen gedacht hatte. Der Lech ist wirklich noch eine Mentalitäts- und Sprachgrenze.

B4B SCHWABEN: Als gebürtiger Starnberger sind Sie in Neu-Ulm aufgewachsen. Seit Ihrem Studium in Augsburg sind Sie in der Fuggerstadt zuhause. Was hat Sie hier in der Region gehalten?

Eichmann: Nicht nur in Neu-Ulm, sondern auch in Oberbayern und im Rheinland. Aber ich bin schon sehr auf die süddeutsche Art geprägt, meine mütterliche Familie kommt aus dem oberbayerischen Nachbarlandkreis. Hier fühle ich mich einfach wohl.

B4B SCHWABEN: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Schaffen?

Eichmann: Nachhaltigkeit: Wenn in 30 Jahren die Verantwortlichen in der Stadt sagen, „gut, dass die das damals so gemacht haben!“, dann habe ich meine Ziele erreicht.

B4B SCHWABEN: Was macht Sie als Mensch aus? Und was als Bürgermeister?

Eichmann: Das lässt sich kaum trennen, das geht in diesem Amt auch nicht. Ich glaube, mich macht aus, dass man mit mir reden kann. Und dass ich neugierig bin auf Menschen, ihre Sichtweisen und was sie bewegt.

B4B SCHWABEN: Wie sieht für Sie persönlich ein besonders gelungenes Wochenende aus?

Eichmann: Ausnahmsweise mal nicht als Bürgermeister: Ein Wanderwochenende in den Bergen.

B4B SCHWABEN: Ganz spontan in 30 Sekunden: Drei tolle Persönlichkeiten aus der Region Bayerisch-Schwaben.

Eichmann: Der Memminger Oberbürgermeister Ivo Holzinger, als dienstältester OB Deutschlands eine Institution. Der Leiter des Hauses der Bayerischen Geschichte in Augsburg, Richard Loibl, der in Friedberg wohnt. Und Rosl Schäufele, die in Neu-Ulm seit vielen Jahrzehnten in der Kommunalpolitik und an anderen Stellen ehrenamtlich sich engagiert einsetzt für die Menschen, eine tolle Frau!

B4B SCHWABEN: Wo sehen Sie Friedberg und die Region in fünf Jahren?

Eichmann: Weiterhin in einer positiven Entwicklung was Lebensqualität und Wirtschaftskraft angeht, aber besser aufgestellt beim zunehmend kritischen Thema Wohnen.

B4B SCHWABEN: Und wo sich selbst?

Eichmann: Im Wahlkampf, um für weitere sechs Jahre diese wunderbare Stadt als Bürgermeister wirken zu können.

B4B SCHWABEN: Was machen Sie im Ruhestand?

Eichmann: Welcher Ruhestand? Mein Vorbild ist mein Großvater, der täglich bis zu seinem 95. Lebensjahr in seinem Musikalieninstrumentengeschäft stand.

B4B SCHWABEN: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

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