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Der Aufsichtsrat der SWU Verkehr GmbH beschloss Mitte Mai, die Ulmer Straßenbahnwagen des Typs Avenio M von 31 auf 43 Meter zu verlängern. Somit sollen ab 2026 alle 18 Züge dieser Baureihe ins Werk von Siemens Mobility in Wegberg-Wildenrath transportiert und dort mit zwei zusätzlichen Modulen ausgestattet werden. Anschließend müssen die Straßenbahnfahrzeuge nach Ulm zurückgebracht werden. Aufgrund der Länge sei eine Anlieferung der Straßenbahnwagen künftig nicht mehr direkt mit dem Tieflader auf den Betriebshof der SWU möglich.
Um den Transport klimafreundlicher zu gestalten, plant die SWU, die Straßenbahntransporte von und zu den Siemens-Werken elektrisch und über die Eisenbahn abzuwickeln, anstatt auf Tieflader zu setzen. Durch diese Verlagerung könnten laut der SWU bis zu 80 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Fahrt eingespart werden.
Der Schienentransport vermeide zudem die Fahrten von Schwertransporten durch Wohngebiete und andere sensible Bereiche. Bis 2026 möchte die SWU das derzeit stillgelegte Industriegleis in der Ulmer Weststadt an den Betriebshof anbinden und dann sämtliche Straßenbahntransporte darüber abwickeln. Die Umsetzung hängt jedoch noch von einer entsprechenden Förderung ab.
Der Straßenbahnzug Wagen 61 „Emmy Wechßler“ befand sich bis vor kurzem in Wegberg-Wildenrath zur Instandsetzung nach einem schweren Unfall. In den letzten Monaten hat eine Projektgruppe aus SWU Verkehr, Siemens Mobility und Spedition Kübler aus Michelfeld den Transport detailliert vorbereitet. Zwei Güterwagen, die früher schon einmal für den Straßenbahntransport im Einsatz waren, wurden im Auftrag von Kübler Heavy Rail ertüchtigt, sodass nun der erste Test durchgeführt werden konnte.
Am 21. Mai 2024 erreichte der Güterzug mit dem Straßenbahnwagen 61 an Bord über die von der SWU betriebene Infrastruktur der Staudenbahn den Bahnhof Fischach, wo der Wagen auf einen Tieflader verladen wurde. Die „letzte Meile“ von Fischach nach Ulm wurde bei diesem Test-Transport noch mit dem Tieflader zurückgelegt, da das Anschlussgleis in Ulm derzeit nicht zur Verfügung steht.
Der Transport von Meterspur-Straßenbahnwagen auf der Eisenbahn hat in den letzten Jahrzehnten in Deutschland kaum stattgefunden. Für alle drei beteiligten Unternehmen war dies daher in der jetzigen Form ein Novum, das erfolgreich umgesetzt wurde. Die gesammelten Erfahrungen sollen als Grundlage dienen, um dieses Transportverfahren mittelfristig dauerhaft zu etablieren.