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„Tag der Logistik“ 2012
Transport-Kälte-Vertrieb GmbH

„Tag der Logistik“ 2012

Auf dem bundesweiten "Tag der Logistik". Foto: tkv
Auf dem bundesweiten "Tag der Logistik". Foto: tkv

Herwig Kiesling, Geschäftsführer der Transport-Kälte-Vertrieb GmbH eröffnete die Vortragsreihe am „Tag der Logistik“. Eine Reihe von hochkarätigen Experten erläuterte den Fachbesuchern, welche Anforderungen auf die Transportbranche durch die aktualisierte EU-Richtlinie GDP zukommen.

„Aus aktuellem Anlass sind wir in diesem Jahr sehr pharmalastig“. Mit diesen Worten eröffnete Herwig Kiesling, Geschäftsführer der tkv Transport-Kälte-Vertrieb GmbH, die Vortragsreihe seines Unternehmens am bundesweiten „Tag der Logistik“. Damit wies der Transporthygiene-Spezialist die über 100 Fachbesucher auf die Novellierung der Good Distribution Practice (GDP) für Pharmatransporte hin. Sie stelle eine organisatorische Herausforderung dar, jedoch gleichzeitig eine Chance mit großen Marktpotenzialen für die Logistikbranche.

Pharmaprodukte auf dem aufsteigenden Ast

Die positive Markteinschätzung des tkv-Geschäftsführers Herwig Kiesling untermauerte die erste Referentin Dr. Nicola Spiegelkötter in ihrem Eröffnungsvortrag mit konkreten Zahlen: Der deutsche Markt für Pharmaprodukte betrage derzeit circa 45 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz. „Und der demografische Wandel wird noch einiges dazu beitragen“, so die Pharma-Expertin, die vor allem die wachsende Bedeutung von Bio-Pharmazeutika herausstellte. Gerade diese Bio-Pharmazeutika seien jedoch besonders temperaturempfindlich, wodurch sich nicht nur die Produktion und die Lagerung, sondern auch der Transport besonders anspruchsvoll gestalte.

Stärkere Überwachung der „letzten Meile“

Auch Dr. Christoph Frick, Leiter der Qualitätssicherung bei kohlpharma, betonte, dass Spediteure eine ganze Reihe an Voraussetzungen mitbringen müssten, um in diesem Segment erfolgreich tätig zu sein. Gleichzeitig wies er auf die Schwächen in der Prozesskette hin: Während es für die Produktion von Medikamenten klare Regeln und Richtlinien gebe, und auch die Lagerung stark überwacht werde, sei die „letzte Meile“ am wenigsten reglementiert. Damit bezog sich Dr. Frick einerseits auf den Transport, andererseits auch auf das Handling in Apotheken. Jedoch sei mit dem GDP Entwurf hier eine Verbesserung in Sicht, und eine weitgehende Angleichung an die GMP-Richtlinie gegeben. So würden Aspekte wie Risiko Management, Transportaktivitäten im Auftrag sowie Qualifizierung und Validierung erstmals in die GDP aufgenommen. Dadurch sei grundsätzlich eine „höhere Arzneimittelsicherheit hinsichtlich der letzten Meile“ gewährleistet. Auch unter Einbeziehung der Spediteure.

 Sensibilisierung der Mitarbeiter

Der auf Transportrecht spezialisierte Rechtsanwalt Erwin Abele erläuterte dem Publikum die Vertragsgestaltung für Pharmatransporte aus Sicht der Versicherer. Er wies auf die drei Ebenen Handelskauf, Verkehrsvertrag und Versicherungsvertrag hin und stellte klar, dass es keinesfalls so sei, dass bei Transportschäden grundsätzlich immer der Spediteur haften würde. Dies hänge sehr stark von der individuellen Ausgestaltung der einzelnen Verträge ab. Vielmehr sei es für den Auftraggeber von großer Bedeutung, den beauftragten Frachtführer in Bezug auf die Risiken beim Transport von Medikamenten zu sensibilisieren – beispielsweise bei sehr hochwertigen und temperaturempfindlichen Waren wie Insulin mit einem Warenwert von teilweise über einer Millionen Euro pro Transporteinheit.

EIPL als Vorreiter

Diana Jalen, Projektleiterin Neue Geschäftsfelder bei der tkv Transport-Kälte-Vertrieb GmbH, knüpfte an den Vortrag von Erwin Abele an und betonte die Bedeutung von sogenannten Verantwortungsabgrenzungsverträgen (VAV). Mit diesem Instrument könnten sich alle am Transportprozess beteiligten Akteure in Schadensfällen ein Stück weit absichern. Damit es am besten gar nicht zu Schadensfällen kommt, sind auch aus Jalens Sicht die Sensibilisierung und fortlaufende Schulung des Personals unerlässlich. Wichtig sei auch das grundlegende Verständnis für den Transportprozess und die Anforderungen, die sich aus den verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen ergeben. Jalen zeigte dem Fachpublikum auch die Etablierung eines Qualitätssicherungssystems auf, beginnend bei der Definition der Anforderungen, über die Prozesse, Qualifizierung, Schulung, Auditierung und fortlaufende Überwachung. Der Apotheker Dr. Thomas Beckert, stellte schließlich als Gründungsmitglied das neu gegründete European Institute for Pharma Logistics GmbH (EIPL) vor, mit Sitz in Korntal-Münchingen bei Stuttgart. Als sogenannte „Qualified Person“ (QP) bietet er zusammen mit seinem Team und mit Unterstützung von Dienstleistern wie tkv Transport-Kälte-Vertrieb die Qualifizierung, Auditierung und Qualitätssicherung für Pharmatransporte.

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