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Die Sicherung des Fachkräfte-Bedarfs wird für die Wirtschaft in der Region zu einer der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren. „Dieser Herausforderung müssen wir nachhaltig begegnen und an unterschiedlichen Stellschrauben ansetzen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle bei der Veranstaltung im Haus der Wirtschaft. „Die Förderung von Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dabei zentrale Handlungsfelder“.
Unternehmen sind auf das Potential qualifizierter Frauen angewiesen
Die demografische Entwicklung wird verstärkt durch weitere Megatrends wie Globalisierung, technologische Entwicklung, Wertewandel und dem Megatrend Frauen. In den letzten 30 Jahren hat sich in fast allen OECD- Ländern der Anteil der Frauen an der Bildung völlig verändert. „Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren Wirtschaft und Gesellschaft stark beeinflussen“, sagte Jutta Rump in ihrem Impulsvortrag „Das ist gut, denn in einer globalen Welt, die von Diversity und Komplexität gekennzeichnet ist, sind Unternehmen dringend auf das Potenzial gut qualifizierter Frauen und Männer angewiesen. Nur dann bleiben wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig. „Wir können es uns nicht leisten auf die Hälfte des Arbeitsmarktes zu verzichten“, sagte Jutta Rump, Professorin und Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability an der Hochschule Ludwigshafen.
Alleinverdiener-Modell verliert zunehmend an Bedeutung
Das Alleinverdiener-Modell wird zunehmend an Bedeutung verlieren. Immer mehr junge Frauen und Männer leben ein partnerschaftliches Familien-Modell. Frauen wollen auch ihre ökonomische Absicherung in die eigenen Hände nehmen. „Frauen können es sich zukünftig nicht mehr leisten, eine lange berufliche Pause zu machen“, sagte Rump. „Aufholpotenziale“ gibt es dabei vor allem beim Arbeits-Volumen der Frauen, dem Anteil an Führungs-Positionen sowie dem Berufsspektrum. 75 Prozent der Teilzeitstellen in Deutschland sind von Frauen besetzt. Denn bei ihrer Berufswahl konzentrieren sich Frauen noch immer auf einige wenige Berufsgruppen. Diese sind oft mit einem geringeren Einkommen und auch geringeren Aufstiegschancen verbunden. „Wir brauchen Rollenvorbilder“, betonte Ministerialrätin Christina Hadulla-Kuhlmann, Leiterin des Referats Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung. „Wir müssen die Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer verbessern. Die hohen Bildungserfolge von Frauen müssen Eingang in eine Berufstätigkeit finden. Ansonsten haben wir die Kosten volkswirtschaftlicher Fehl-Investitionen zu tragen.“
EvoBus GmbH: Engagement für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf selbstverständlich
Für die EvoBus GmbH ist ein Engagement für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf selbstverständlich, betonte Wolfgang W. Hänle, Geschäftsführer Produktion Daimler Buses, EvoBus GmbH. „Das ist keine Frage der Unternehmens-Größe, sondern eine Frage der Unternehmens-Kultur. Ein Mittelständler kann eventuell sogar flexibler sein“, betonte Hänle. Er wünschte sich auch, dass Frauen ihre Bescheidenheit aufgeben, wenn es um den Anspruch auf eine Führungs-Position gehe.
Ist eine Frauenquote sinnvoll?
Bei der Diskussion über Sinn oder Unsinn einer Frauenquote, sagte Rump, dass die Diskussion darüber oft zu undifferenziert geführt werde. Außerdem würden spezielle Branchen-Gegebenheiten zu wenig berücksichtigt. Allerdings habe allein die Diskussion über die Quote bereits zu positiven Veränderungen geführt. Für Günter Fröhlich, Gastprofessor für Philosophie an der Universität Ulm, ist die Forderung einer Frauenquote allerdings nicht die richtige Frauen-Förderung. Für ihn steht hier die Verbesserung der Vereinbarung von Familie und Beruf im Vordergrund. Ksenija Gajski, Pflegedirektorin am Universitäts- und Rehabilitations-Krankenhaus Ulm, wünschte sich, dass Frauen ihre Bescheidenheit aufgeben, wenn es um die Besetzung von Führungs-Positionen gehe. „Oftmals trauen sich Frauen hier zu wenig zu“. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächs, dass Kommunikations-Stärke, Beziehungs-Management und langfristiges Denken, entscheidende Kompetenzen künftiger Führungskräfte sind. Egal ob männlich oder weiblich.