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Neue Leitung der Physiotherpie im Klinikum Memmingen
Personalwechsel

Neue Leitung der Physiotherpie im Klinikum Memmingen

Die neue Leiterin der Physitherapie - Abteilung des Klinikums Memmingen Nicola Müller. Bild: Klinikum Memmingen.
Die neue Leiterin der Physitherapie - Abteilung des Klinikums Memmingen Nicola Müller. Bild: Klinikum Memmingen.

Über vier Jahrzehnte hat sich Heidemarie Geier als Leiterin der Physikalischen Abteilung um Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern gekümmert. Wie Heidemarie Geier durch ihr Engagement die Physiotherapie - Abteilung des Klinikums prägte und was die neue Leiterin für die Zukunft geplant hat.

Nach ihrem Ausscheiden in den Ruhestand übernahm die 31-Jährige Nicola Müller aus Geiers Team die Leitungsfunktion. Fragt man die scheidende 66-Jährige nach den „aufregendsten Ereignissen“ ihrer langen Laufbahn, kommt prompt als Antwort: Die Betreuung des Westerheimer Landwirts Karl Merk.


Schwerer Unfall führte zur Amputation beider Arme

Karl Merk wurde mit seinen beiden transplantierten Armen 13 Jahre lang täglich fünf Stunden in der Physikalischen Abteilung im Untergeschoss des Memminger Klinikums betreut. „Da entsteht natürlich ein sehr intensives Miteinander und eine enge Verbundenheit zwischen Patient und Therapeut“, erzählt Geier. Bei einem schweren Betriebsunfall mit einem Maishäcksler wurden dem Landwirt beide Arme oberhalb des Ellenbogens abgetrennt. Er lebte sechs Jahre ohne die Extremitäten, bis ihm in einer weltweit einmaligen Operation neue Arme transplantiert wurden.


Die Therapie war ein voller Erfolg

Danach musste er über viele Jahre sehr mühsam ein Gespür für seine neuen Arme und Hände entwickeln, musste jede Bewegung neu erlernen und auch lernen, mit diesen „fremden Händen“ zu leben. „Anfangs hatte ich sehr großen Respekt und auch etwas Angst vor dieser Herausforderung“, erzählt Heidemarie Geier rückblickend. Allerdings kann sie sich noch heute über das Ergebnis dieser langjährigen Behandlung freuen: „Ohne jegliche weitere Operation hat Karl Merk die Funktionalität seiner Arme und Hände erreicht. Das ist ein außergewöhnlich gutes Resultat!“


Der berufliche Werdegang von Heidemarie Geier

Noch einmal zurück zu den Anfängen ihrer Laufbahn: Ihre Physiotherapeutenausbildung hatte die gebürtige Memmingerin Heidemarie Geier in Berlin absolviert. Nach dem Examen arbeitete sie ein Jahr lang im Münchner Klinikum Neuperlach, als sie die einmalige Gelegenheit bekam, im Alter von nur 23 Jahren am damaligen Memminger Kreiskrankenhaus in der Buxacher Straße eine Physikalische Abteilung aufzubauen. „Physiotherapeuten waren zu dieser Zeit Mangelware“, erklärt Geier einen der Gründe für diese Chance. Und obwohl die junge Memmingerin erst dachte, sie würde nur eine begrenzte Zeit in ihrer Heimatstadt verweilen – „Deswegen habe ich auch meine Münchner Wohnung erst einmal nicht gekündigt“ – blieb sie dann doch – und zwar für immer: Erst im Memminger Kreiskrankenhaus und dann, nach dessen Zusammenschluss mit dem Stadtkrankenhaus zum Klinikum Memmingen im Jahr 1995, zog sie mit ihrer Abteilung in das Untergeschoss des Krankenhauses an der Memminger Bismarckstraße ein.


„Tolle Mannschaft mit geringer Fluktuation“

 „Anfangs nur mit einer Handvoll Mitarbeiter“, erzählt die 66- Jährige. Heute umfasst die Abteilung, die der Klinik für Unfallchirurgie, Handchirurgie und Orthopädie (Chefarzt Prof. Dr. Christian Schinkel) zugeordnet ist, fast 20 ausgebildete Physiotherapeuten. „Eine tolle Mannschaft mit einer sehr geringen Fluktuation“, sagt Geier stolz. Zu verdanken sei diese positive Entwicklung auch der guten Unterstützung durch die Verwaltung. „Und natürlich dem stets lebendigen Austausch mit dem ärztlichen Leiter der Abteilung, Prof. Dr. Schinkel.“ Heidemarie Geier war es eigenen Angaben zufolge „eine Herzensangelegenheit, das Team durch ständige, regelmäßige Fortbildungen auf einen hohen, aktuellen Wissensstand zu bringen.“ Auch ihr eigenes Wissen vermittelte die Leiterin in Vorträgen für Patienten und Ärzte.


Die neue Leiterin Nicola Müller

Eine ihrer ehemaligen Angestellten, die 31-jährige Nicola Müller, hat jetzt die freigewordene Leitungsstelle übernommen. „Mir gefällt neben der therapeutischen auch die organisatorische Seite dieses Berufs und ich wollte gerne noch mehr Verantwortung übernehmen“, erklärt die gebürtige Illertissenerin ihre Intension, sich auf die Leitungsstelle zu bewerben. Nicola Müller verfügt über viele Zusatzausbildungen wie Krankengymnastik am Gerät, Manuelle Therapie oder Lymphdrainage.


Neues Behandlungsangebot für Post- Covid Patienten

Im Frühjahr möchte sie zusammen mit Ihrem Team neben dem regulären Angebot auch Übungsstunden für Post-Covid-Patienten anbieten, die nach ihrer Corona- Erkrankung beispielsweise an Symptomen wie Fatigue, reduzierte Leistungsfähigkeit, belastungsabhängige Schwierigkeiten mit der Atmung oder Konzentrationsproblemen leiden. „In Gesprächen mit Patienten und hiesigen Hausärzten hat sich herauskristallisiert, dass solch ein Angebot bisher noch fehlt“, erklärt die neue Leiterin Müller. Anfang Mai werden zwei Übungsgruppen starten. Dann soll es in zehn Sitzungen um Module wie „Integration zurück in den Alltag“, „Verbesserung der psychischen Belastung“, „moderates Training und Übungsaufbau“ gehen.

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