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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Steigender Wohlstand, zunehmende Mobilität und ein harter Wettbewerb haben den Lebensmitteleinzelhandel verändert. Es gibt immer weniger Verkaufsstellen, die dafür eine insgesamt größere Verkaufsfläche bewirtschaften. Infolgedessen hat sich die Lebensmittel-Versorgung besonders in kleineren Ortschaften erheblich ausgedünnt. Doch angesichts des demografischen Wandels ist eine funktionierende Nahversorgung wichtiger denn je. Nichtsdestotrotz gibt es selbst innerhalb der Städte vereinzelt Engpässe in der fußläufigen Versorgung mit Lebensmitteln. Noch schwieriger gestaltet sich die Situation im ländlichen Raum. Gut erreichbare Supermärkte sind dort keine Selbstverständlichkeit. Daher erfreut sich das Konzept Dorfladen steigender Beliebtheit. Das machte auch der bayerische Wirtschaftsminister und Staatssekretär Franz Josef Pschierer anlässlich des 6. Nahversorgungstags Bayern am vergangenen Dienstag deutlich.
100 bayerische Dorfläden gehen mit gutem Beispiel voran
Die rund 100 bayerischen Dorfläden leisten einen bedeutenden Beitrag, um allen Bürgerinnen und Bürgern eine Auswahl an Lebensmittel gut erreichbar zugänglich zu machen. Das will der Freistaat weiter fördern. Daher hat das Bayerische Wirtschaftsministerium im Rahmen des Nahversorgungstags einen neuen Leitfaden präsentiert. Die Anleitung „Der Dorfladen in Bayern“ gibt praxisnahe Arbeitshilfen für die Gründung und den Betrieb eines Dorfladens. Fragen nach der Finanzierung, rechtlichen Regeln und Fördermöglichkeiten werden ebenso beantwortet, wie Bezugsmöglichkeiten von Waren und der Wirtschaftlichkeit eines Dorfladens.
Dorfläden steigern Attraktivität ländlicher Wohnorte
„Der Dorfladen ist die Kontaktstelle vor Ort. Er sorgt für eine engere Dorfgemeinschaft und macht ländliche Wohnorte attraktiver. Viele der Waren sind aus der Region für die Region. Der Trend zu lokalen Produkten stärkt die lokalen Wirtschaftskreisläufe“, erklärt Staatssekretär Pschierer. Beim Dorfladen stehe anders als beim normalen Einzelhandel nicht der erwerbswirtschaftliche Erfolg im Vordergrund, sondern der Nutzen für die Gemeinschaft, wie es in dem Handbuch heißt. Das bedeutet aber nicht, dass der kleine Laden auf dem Land wirtschaftlich keinen Erfolg haben kann. Wer Kostenfaktoren wie Miete, Löhne, Strom, Wasser und Heizung nicht außen vor lässt und einen geeigneten Standort wählt, kann durchaus mit Gewinnen rechnen.
Nahversorgung im Memminger Westen
Die Stadt Memmingen investierte rund 1,5 Millionen Euro in die Sanierung des Machnigplatzes. Dieser zentrale Platz im Herzen des Quartiers ist mit seinen umliegenden Geschäftsgebäuden und Dienstleistungsangeboten ein natürlicher Mittelpunkt des Memminger Westens. "Der Machnigplatz ist das Zentrum dieses größten Wohnviertels Memmingens", sagte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger vergangenen Sommer. "Mit den Umbaumaßnahmen ist uns eine Stärkung gelungen." Auch Hans-Peter Fischer, Vorstand der Memminger Wohnbaugenossenschaften, sprach in seiner Rede von einem "wiedererstarkten Zentrum im Memminger Westen. Die Nahversorgung ist gesichert. Die beiden Plätze vor den Geschäften und vor der Schule bilden nun eine Einheit."
Kostenloser Leitfaden zur Gründung von Dorfläden
Nicht überall ist die Nahversorgung wie im Memminger Westen gewährleistet. An solchen Stellen wünscht sich der Freistaat mehr kleine Tante-Emma-Läden. „Das Konzept der Dorfläden hat sich bewährt. Ab sofort unterstützen wir daher Gründung und Betrieb von Dorfläden zusätzlich mit unserem neuen Handbuch für Kommunen und Bürger“, betont der bayerische Minister Pschierer. Der vollständige Leitfaden kann auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie eingesehen werden. Er ist als Hilfestellung von der Idee bis zum Betrieb eines Dorfladens konzipiert.