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Ebola-Schutzübung am Klinikum Memmingen
Klinikum Memmingen

Ebola-Schutzübung am Klinikum Memmingen

Ebola-Schutzübung an- und ausziehen des Schutzanzuges. Foto: Klinikum Memmingen
Ebola-Schutzübung an- und ausziehen des Schutzanzuges. Foto: Klinikum Memmingen

Seit einiger Zeit wütet die tödliche Virusinfektion Ebola in Westafrika. Um für den Ernstfall, das ein Patient mit entsprechenden Symptomen in das Klinikum Memmingen eingeliefert wird, vorbereitet zu sein, wurde jetzt eine Schutzübung für alle Krankenhausmitarbeiter veranstaltet. Teil der Übung war das korrekte An- und Ablegen des Schutzanzuges. 

von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion

Zwar gibt es für den Fall einer Ebola-Erkrankung ein speziell dafür eingerichtetes Kompetenzzentrum, doch diese schließt nicht aus, dass sich trotzdem ein Patient zuerst in einem näher gelegenen Krankenhaus meldet. Für diesen Ernstfall probte nun das Klinikum Memmingen. Alle Mitarbeiter der Einrichtung nahmen an der Ebola-Schutzübung teil.

Patienten mit Ebola-Verdacht sollen generell in ein Kompetenzzentrum

„Die örtlichen Rettungskräfte sind dahingehend angewiesen, dass sie Patienten mit Verdacht auf das lebensbedrohliche Ebolafieber erst gar nicht zu uns in die Klinik bringen, sondern gleich ein dafür ausgewiesenes Kompetenzzentrum anfahren“, betonte der Klinikverwaltungsleiter Wolfram Firnhaber. Das nächste zuständige Zentrum für Ebola liegt in München-Schwabing. Aber es kann Pessieren, dass ein Patient mit Verdacht auf diese Virusinfektion in der Notaufnahme der Klinik auftaucht oder sich beispielsweise beim Pförtner meldet: „Dann tritt der Notfallplan des Klinikums in Kraft“, so Firnhaber. Dieser sieht vor, dass die betroffene Person schnellstmöglich in ein Isolationszimmer gebracht wird. „Eine Sache, mit der wir hoffentlich nie etwas zu tun haben werden“, hofft Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer, Ärztlicher Direktor am Klinikum Memmingen.

Patientenisolation Schritt eins im Ernstfall

„Auf dem Weg dorthin sollte er mit so wenigen Personen wie möglich Kontakt haben und nur so viele Flächen wie unbedingt nötig kontaminieren“, betonte Martin Zugmaier-Wagner von der Infektionsstation des Ulmer Uniklinikums. Er schulte die Memminger Klinikmitarbeiter bei der Ebola-Schutzübung und zeigte ihnen, wie man die benötigten Schutzanzüge richtig an- und auszieht. Die aufwändige An- und Auszieh-Prozedur soll jetzt wöchentlich in Dreierteams am Klinikum Memmingen geübt werden.

Korrektes An- und Ablegen der Schutzanzüge muss regelmäßig geübt werden

„Wichtig ist, mit Kollegen zu üben, zu denen man absolutes Vertrauen hat. Denn gerade beim Ausziehen der Anzüge passieren die meisten Fehler. Hier stecken sich die Helfer am häufigsten mit dem Virus an“, betonte Zugmaier-Wagner, als er zu Demonstrationszwecken der Memminger Hygienefachkraft Carmen Peper aus dem Anzug half. Dafür zog er sich sechs Paar Handschuhe übereinander. „Die Handschuhe werden während der Prozedur nach und nach ausgezogen. So habe ich immer wieder die Gelegenheit, mit sauberen Handschuhen zu arbeiten.“ Am Ende des Ausziehvorgangs war sein Gegenüber schweißnass. „Sie sehen: In den luft- und flüssigkeitsdichten Anzügen wird es sehr warm“, warnte Zugmaier-Wagner, „Es ist sehr belastend, darin zu arbeiten. Deswegen kann man das nicht bis zur Erschöpfung tun.“

Belastbarkeit und das Gefühl von Sicherheit wichtigste Punkte zur Betreuung von Ebola-Patienten

Ziel ist es, einen Patienten mit Ebola-Verdacht möglichst schnell in ein Kompetenzzentrum zu verlegen. Nur dort gibt es die entsprechend benötigten Mittel, ihn korrekt und bestmöglich zu versorgen. Die Mitarbeiter, die sich freiwillig für die Betreuung eines Ebola-Patienten zur Verfügung stellen, sollten „emotional und physisch sehr belastbar sein und sich auch zu Hause anrufen lassen, falls der Ernstfall eintritt“, sagte der Trainer. Der wichtigste Punkt sei allerdings, dass es den Mitarbeitern dabei wohl ist: „Denn sie können nur dann sicher und zielgerichtet arbeiten, wenn sie sich auch sicher fühlen.“

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