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von Simon Mayer, Online-Redaktion
Die Outdoor-Branche hat gezeigt, dass hohe Sozialstandards und faire Produktion ebenso möglich sind wie Tierschutz und Nachhaltigkeit. Nicht mitmachen ist längst keine Option mehr. Das wird auf der Fachmesse OutDoor deutlich, wo sich die Branche sowohl an den Messeständen wie auch in den Konferenzzentren dem Thema Corporate Social Responsibility (CSR) weiter annimmt.
Alle ziehen am selben Strang
Die Liste ist von allgemein bekannten Marken gefüllt: Deuter, Dynafit, Haglöfs, Jack Wolfskin, Maier Sports, Mammut, Mountain Equipment, Ortovox, Salewa, Schöffel, Sprayway und Vaude. Alle diese Firmen sind Mitglieder der Multistakeholder-Organisation Fair Wear Foundation (FWF). Dazu kommen noch Adidas, Fjällräven, Kathmandu, Patagonia und Prana von der amerikanischen Variante, der Fair Labor Association. Wenn es um die Aufmerksamkeit der Kunden geht, sind sie Konkurrenten. Doch um die Sozialstandards zu stärken, schließen sie sich zusammen. „Die gesamte Lieferkette zu überblicken und transparent zu gestalten – vom Rohstoff bis zum finalen Produkt – ist sicherlich eine der größten und gleichzeitig wichtigsten Herausforderungen. Ein solches Projekt ist nie abgeschlossen, sondern ein andauernder Prozess, den es kontinuierlich zu überwachen und optimieren gilt“, sagt Christiane Dolva, CSR-Managerin bei Fjällräven.
Politik muss reagieren
Aus Sicht der Outdoor-Branche muss faire Produktion zum Standard werden. Denn „Funktion und Fair ist beileibe kein Widerspruch“, so Herbert Horelt, Country Manager Deutschland von Haglöfs. „Als FWF-Mitglied sind wir in der Position, Projekte zu dem Thema vorantreiben zu können. Aber genauso wichtig wäre es, auf politischer Seite die richtigen Weichen zu stellen, um existenzsichernde Löhne auf Dauer weltweit zu realisieren“, erklärt Melanie Kuntnawitz von Jack Wolfskin. Bei Vaude teilt man diese Meinung. Hilke Patzwall, CSR-Managerin, spricht von einer „Bringschuld der Industrie“ und fordert: „Das sollte noch stärker als bisher durch entsprechende verbindliche Vorgaben aus der Politik flankiert werden.“
Daune: ein wichtiges Material
Daunen sind für leichte und warme Funktionsjacken leider unverzichtbar. Doch Daunenfedern aus Lebendrupf und Stopfleber sind tabu. Diese müssen aus artgerechter Haltung stammen. Mountain Equipment sorgt seit acht Jahren mit dem ‚Down Codex’ des ‚International Down and Feather Laboratory’ (IDFL) ebenso für Transparenz wie Fjällräven mit dem ‚Down Promise’. Hersteller Schöffel hat sich der von der Tierschutzorganisation ‚Vier Pfoten’ initiierten „Cruelty Free Down Challenge“ angeschlossen. Die OutdoorBranche war treibende Kraft bei der Schaffung des ‚Responsible Down Standard’ (RDS) durch Allied Feather & Down und Textile Exchange vor zwei Jahren. So wurde die Beschaffung von zertifizierter Daune erleichtert. Für viele Marken wie auch bei Salewa heißt es deshalb: „Seit Ende 2014 kaufen wir ausschließlich RDS zertifizierte Daune ein und haben damit begonnen, die Produkte entsprechend zu kennzeichnen“, so Marie Måwe, CSR-Managerin bei der Oberalp-Gruppe.
Einführung eines Woll-Äquivalents
Neu wird nun ein Woll-Äquivalent, dem ‚Responsible Wool Standard’ (RWS), auf der OutDoor eingeführt. Über den Partner ‚Textile Exchange’ bietet der RWS weltweite Standards für Tierschutz und Weide- und Farmmanagement, um höchste Transparenz in die Beschaffungskette zu bekommen. Seit Jahren schon setzen Marken wie Icebreaker und Smartwool auf ZQ-zertifizierte Merinowolle. Für alle anderen wird es dank dem RWS jetzt auch unkompliziert möglich.
Nachhaltigkeit ist ein langer Prozess
„Wir können die Verantwortung nicht dem Endverbraucher überlassen“, betont Norröna Geschäftsführer Jørgen Jørgensen. Es wurde schon viel Erreicht, doch zu Ende ist es noch lange nicht. „Nachhaltigkeit ist eine lange Reise. Die Natur ist das Fundament und die Herkunft unserer Industrie“, beschreibt John Jansen, Präsident der European Outdoor Group die wichtige Verbindung von Outdoor und Umwelt. Er betont: „Nachhaltigkeit ist deshalb die Grundvoraussetzung für unseren Erfolg auf einem zukünftigen Weg“.