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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Lange anstrengende Fahrten, immer unterwegs – dieses Bild hängt dem Beruf des Lkw-Fahrers hinterher. Nachwuchs ist in der Branche Mangelware. Zudem entschließen sich jährlich bis zu 25.000 Lkw-Fahrer ihre Schlüssel für immer an den Nagel zu hängen. Doch die Prognosen für das Güteraufkommen in Deutschland gehen weiter nach oben. Bis 2020 wird er Bedarf um etwa ein Viertel steigen. Nachwuchs ist für die Branche also überlebenswichtig. Umso mehr freut sich der Logistiker KÖGL in Friedrichshafen mit Nadine S. sogar eine weibliche Nachwuchskraft zu beschäftigen.
Seit zwei Jahren mit dabei: Nadine gehört zu den wenigen weiblichen Berufskraftfahrerinnen
„Kein Tag gleicht dem anderen! Gerade das macht es ja spannend“, berichtet die 26jährige aus dem Alltag einer Lkw-Fahrerin. Seit zwei Jahren macht sie die Ausbildung beim Friedrichshafener Unternehmen KÖGL Logistik. Im Frühjahr 2015 bestand sie bereits ihren Lkw-Führerschein, finanziert von ihrem Arbeitgeber. Im Sommer 2017 wird sie aller Voraussicht nach ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Außer Nadine sind nur noch zwei weitere Frauen in ihrer Berufsschulklasse, die ebenfalls eine Ausbildung zur Bus- oder Berufskraftfahrerin machen. Der Unterricht für die 27-köpfige Klasse findet in Blöcken in Ehingen statt.
KÖGL beteiligt sich aktiv an der Nachwuchsförderung
Um seiner Azubine eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen, bindet KÖGL Nadine auch in den kompletten Prozess vom Auftragseingang bis zur Kundenbelieferung mit ein. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter wissen, wie ihr Arbeitsbereich mit dem anderer zusammenhängt, dass sie Teil des Teams werden und auch so denken und arbeiten“, erklärt Diana Kögl, Geschäftsführerin der KÖGL Logistik GmbH & Co. KG. Mit dem Ausbildungsangeboten reagiert das Unternehmen also nicht nur auf die absehbaren Engpässe, sondern fördert den Nachwuchs selbst aktiv.
Vorurteil freie Zone: KÖGLs Azubine ist sich bei ihrem Berufswunsch sicher
Die Lehre ist anspruchsvoll. Da Nadine einen 12-Tonner mit 240 Pferdestärken fährt, der mit großem Stickstofftank und der Möglichkeit, noch separat Gasflaschen zuzuladen ausgestattet ist, braucht sie Spezial-Kenntnisse. Denn: Sowohl der Haupttank als auch die Flaschen stehen unter Druck und enthalten mitunter entzündliche Stoffe. Die KÖGL-Azubine muss wissen, welche der Ventile an Ihrem Lkw in welcher Reihenfolge geöffnet und geschlossen werden müssen. Nur so lässt sich ein sicheres ent- und beladen gewährleisten. „Alles kein Hexenwerk“, erklärt sie dabei lachend. Nach der Lehre will sie auch weiter für das Logistikunternehmen fahren. Probleme mit Vorurteilen habe sie nicht. „Bemerkungen wie – Was willst du denn hier als Frau? – machen nur wenige“, berichtet Nadine. Die meisten seien einfach nur etwas überrascht, wenn eine Frau aus dem Führerhaus des Lkw klettere.