B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Renommiertes Start-up Numbat meldet Insolvenz an
Zahlungsunfähigkeit

Renommiertes Start-up Numbat meldet Insolvenz an

Symbolbild. Das Start-up Numbat aus Kempten ist insolvent. Foto: Numbat GmbH
Symbolbild. Das Start-up Numbat aus Kempten ist insolvent. Foto: Numbat GmbH

Das Unternehmen aus Kempten, welches sich auf die Entwicklung und Herstellung von Solar-Ladesäulen spezialisiert, machte durch scheinbar anhaltendes Wachstum aufmerksam und wurde jüngst auch für den Deutschen Gründerpreis nominiert. Nun ist Numbat insolvent. Unsere Redaktion hat nachgefragt, welche möglichen Gründe es hierfür gibt und wie es jetzt weitergehen soll.

In einer offiziellen Stellungnahme heißt es seitens Numbat, dass sich „technische Herausforderungen in der verfügbaren Zeit nicht realisieren“ ließen. Hierbei handele es sich laut Antwort an die B4B-Redaktion um Faktoren wie Anschluss an Stromnetze, Installation, Betrieb und letztlich die Abrechnung. Aufgrund des Solar-Ansatzes würden sich zwar mehr Möglichkeiten, jedoch auch mehr Herausforderungen ergeben.

Als weitere Faktoren für die Insolvenz nennt Numbat die aktuelle Marktsituation im Bereich der Elektromobilität in Deutschland, konkret die stockende Anzahl der Neuzulassungen für E-Fahrzeuge. Auch würden „unklare politische Signale“ und eine deutliche Zurückhaltung der Verbraucher das profitable Betreiben von Ladeinfrastruktur beeinträchtigen.

Investoren und Banken seien vorsichtiger, dies stehe jedoch der Notwendigkeit hoher finanzieller Aufwendung entgegen, so das Unternehmen.

Von zahlreichen Nominierungen für Innovation zur Insolvenz

Erst vergangenen Juli wurde Numbat für den Deutschen Gründerpreis nominiert; Anfang des Jahres zu den Top 50 Wachstumsunternehmen Europas ernannt. Auf die Frage, wie dieses Vertrauen in das Unternehmenskonzept zur Insolvenzsituation passt, erklärt das Allgäuer Unternehmen, dass Wachstum eine integrale Komponente eines jeden Start-ups sei. Numbat habe eine kontinuierliche Steigerung bewiesen und sei deshalb berechtigterweise nominiert worden. Ein Widerspruch zur aktuellen Insolvenz bestehe also nicht.

Letztendlich sei es die bereits genannte finanzielle Vorsicht seitens Kreditinstituten und Investoren, die ein Fortsetzen des aktuellen Unternehmenskurses unmöglich machen würden.

Auf die Nachfrage, ob es innerhalb des Umstrukturierungsprozesses Pläne geben, das Geschäftsmodell anzupassen, um zukünftig flexibler zu reagieren, erhielt B4BSCHWABEN keine Antwort.

Wie es mit bestehenden Kooperationen weitergeht

Mehrere Einzelhandelsketten, darunter Jysk, Tegut und Feneberg, haben eine laufende Partnerschaft mit dem Kemptener Start-up. Auch sprach das Unternehmen im Juni von Plänen, 400 weitere Ladesysteme an Tegut-Standorten installieren zu wollen. Diese sollen laut Angaben teilweise fortgeführt werden; einige Projekte würden aufgrund der Insolvenz jedoch erwartungsgemäß pausiert werden. Konkrete Details zum weiteren Verlauf der Kooperation gäbe es aktuell noch nicht.

Investoren von Anfang an involviert

Die Investoren von Numbat seien stets in den Prozess involviert gewesen. Trotz sich negativ verändernder Rahmenbedingung hätten diese stets versucht, gemeinsame Lösungsansätze zu finden. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten würden sie das Start-up auch in der aktuellen Insolvenzsituation begleiten.

Numbat sichere Mitarbeiter und Service trotz Insolvenzverfahren ab

Eine Insolvenzgeldvorfinanzierung für die Gehälter der Mitarbeitenden sei bereits in Bearbeitung, um die Stellen zu sichern. Auch mit den wichtigsten Lieferanten, Dienstleistern und Versorgern sei Numbat bereits im Austausch, um die Lieferbeziehungen aufrechtzuerhalten. Zahlungen für diese Verbindlichkeiten würden ebenfalls sichergestellt werden, unter Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters.

Der Service für Kunden, sprich der Betrieb der Ladesäulen sowie der Werbescreens, laufe wie gewohnt weiter.

Artikel zum gleichen Thema