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Beim Waltenberger-Haus handelt es sich um die älteste Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Bayern, wie der Verein selbst angibt. Da jedoch die Ansprüche hinsichtlich des Brandschutzes und der Hygiene nicht mehr eingehalten werden konnten, forderte das Landratsamt Oberallgäu Lösungen. Ein Neubau war hierbei der wirtschaftlich sinnvollste Schritt. Rund 3,3 Millionen Euro kostete das Projekt insgesamt.
Höhe und Witterung erschwerten Bauarbeiten
Nicht nur die Höhe der Baustelle barg dabei Herausforderungen. Auch die exponierte Lage erschwerte die Arbeiten. „Es gibt dort oben praktisch keinerlei ebene Lagerflächen. Alles musste also ‚just in time‘ hinaufgeschafft werden“, so Matthias Hill, DAV Sektion Allgäu Immenstadt e.V. Hinzu kam, dass das Material nur per Helikopter angeliefert werden konnte. Bei Nebel oder starker Witterung konnte dieser nicht fliegen. Der teils heftige Schneefall in den vergangenen Frühjahren erschwerte die Arbeiten zusätzlich. Allein die Rohbaufirma verbrachte zwischen April und Mai 2016 rund 276 Arbeitsstunden mit Schneeschaufeln. „Insgesamt liegt die Stundenzahl wohl doppelt so hoch und wurde dann überwiegend mit freiwilligen Helfern der Sektion abgedeckt“, schätzt Hill.
Hütte wird für Notabstieg genutzt
Nach Stüdlhütte (Großglockner), Hannoverhaus (Schobergruppe) und Höllentalangerhütte (Zugspitze) ist das Waltenberger-Haus die vierte DAV Hütte, die komplett neu gebaut wurde. Der Abbruch begann am 7. September 2015. Architekt des Neubaus war der Oberstdorfer Peter Fischer. Touristisch lag die alte Hütte mit 2.500 bis 3.000 Übernachtungen im Jahr allgäuweit eher im unteren Durchschnitt. „Besonders wichtig ist die Hütte für allfällige Notabstiege vom Heilbronner Weg bei Schlechtwetter-Einbrüchen wie Gewitter oder Schnee“, erklärt Hill jedoch.
Mehr Platz im Waltenberger-Haus
Geschaffen wurde mit dem Neubau vor allem mehr Platz. Hüttenwart und Personal haben eigene Räumlichkeiten und müssen sich diese nicht mit Vorräten oder anderen Lager-Gegenständen teilen. Außerdem gibt es das vom Landratsamt geforderte separate Personalzimmer. Auch die Lager wurden vergrößert. In der Gaststube steht für jeden Schlafplatz auch ein Sitzplatz zu Verfügung. Der Keller bietet genügend trockene Lagerräume. Es werden mehr Zimmer mit weniger Schlafplätzen und auch keine Lager mit mehr als zwölf Personen angeboten. Der Vorraum ist groß genug, dass auch größere Gruppen sofort Schutz vor Regen oder Schnee finden.
Die Küche entspricht dem heutigen Gastro-Standard. Die Energieversorgung ist durch eine Photovoltaik-Anlage mit großem Batteriespeicher und 3.000 Liter Warmwasser-Speicher autark und ökologisch sichergestellt. Auch die WC-Anlagen und Waschräume wurden vergrößert. Die Hütte wird dabei weiter ausschließlich mit dem Helikopter versorgt oder es werden Lebensmittel hinauf getragen. Dies wurde ebenfalls optimiert. Hierzu wird die zum Bau notwendige Kran-Plattform genutzt. Die Hütte liegt unterhalb der Mädelegabel am Heilbronner Weg.