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Jürnjakob Reisigl hat es endlich schwarz auf weiß. Sein Exporer Hotel Oberstdorf ist das erste zertifizierte Passivhaus-Hotel in Europa. Solz nahm er das Zertifikat entgegen. Das Zertifikat ist der Beweis dafür, dass das Explorer Hotel Oberstdorf die strengen Kriserien eines Passivhauses erfüllt. Während der Urkundenübergabe verwies Jürnjakob Reisigl auch auf sein nächstes Vorhaben. In Nesselwang im Allgäu soll schon bald das dritte Explorer Hotel entstehen. Wie bereits die beiden Vorgänger soll auch das dritte Explorer Hotel wieder in Passivhausbauweise entstehen und ein Nullemissionshaus werden. Das Konzept des Explorer Hotels kommt an, was der Blick auf die hohen Buchungszahlen zeigt. Die beiden Explorer Hotels in Fischen und Gaschurn (Montafon) sollen vor allem sportlich aktive Gäste ansprechen. Daher präsentieren sich auch als Sport-Resorts Funktionalität statt überflüssiger Luxusschnickschnack lautet das Motto.
Hotelbranche benötigt eigentlich viel Energie
Auch was das Energiekonzept betrifft, geht Jürnjakob Reisigl, neue Wege. Die Hotelbranche ist eine sehr energiefressende Branche. Auch der CO2-Austoß ist in der Regel sehr hoch. Die Explorer Hotels setzen deshalb auf hochwärmegedämmte Gebäudehüllen, dreifachverglaste Fenster, Solar- und Photovoltaikanlagen und eine klimafreundlichen Pellets- oder Biogasheizung. „Wir verbrauchen für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Strom 70 Prozent weniger Energie als ein herkömmliches Hotel. Dieser Rest an Energie stammt bei uns auch noch aus regenerativen Energiequellen“, stellt Reisigl fest. So wird beim Neubau des dritten Explorer Hotels in Nesselwang der äußerst geringe Wärmebedarf mittels Geothermie aus der Erde gedeckt. „Zudem werden wir mit Holz einen CO2-neutralen, nachwachsenden Baustoff verwenden, der aus den heimischen Wäldern stammt“, fügt Reisigl hinzu. Angesichts der Größenordnung des dreigeschossigen Gebäudes spricht der 50-Jährige von einem „Pilotprojekt im Holzbausektor“.
Wohl der Gäste steht im Vordergrund
Jürnjakob Reisigl ist aber alles andere als ein „Ökospinner“. „Wir sind zuallererst ein Hotel, in dem sich die Gäste wohl fühlen sollen – das steht absolut im Vordergrund“, betont Reisigl, sagt aber im nächsten Atemzug: „Wir leben von der Natur und müssen sie daher schützen.“ Deshalb machen sich Reisigl und sein Mitarbeiter-Team durchaus auch Gedanken, wie die Gäste zu einem sparsameren Warmwasser- und Energieverbrauch motiviert werden können, ohne dass sie sich dabei gegängelt fühlen.
Passivhausbauweise spart dem Hotel Kosten
Hinter dem Passivhaus-Konzept des Explorer Hotels steckt aber noch mehr als der reine ökologische Gedanke. Auch Ökonomisch muss sich das Explorer Hotel schließlich rechnen. Die Herstellungskosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Bauweise sind um sechs bis sieben Prozent höher. Dennoch spart sich das Hotel jedes Jahr eine Menge an Energiekosten. In weniger als 6 Jahren hat sich die Investition für den Passivhaus-Standard bereits gelohnt. Ein Hotel sei ein Ganzjahresbetrieb, aber es gebe eben Zeiten mit weniger Gästen. Gerade dann sei es wichtig, die Energiekosten so niedrig wie möglich zu halten. „Ich will doch als Hotelbesitzer nicht in zehn Jahren an den explodierenden Energiekosten zugrunde gehen“, erklärt Reisigl. „Wenn ich jetzt ein neues Hotel baue, soll das doch auch noch in 30, 40 Jahren marktgerecht sein.“
Interesse von Seiten der Gemeinden
Mittlerweile haben mehr als 20 Kommunen des Alpenraums Interesse an einem Explorer Hotel angemeldet. „Die Gemeinden kommen auf uns zu“, freut sich Reisigl und erklärt auch gleich warum: „Wir bringen mit unserem Hotel auf Garni-Basis 200 Leute in den Ort, von denen die gesamte heimische Wirtschaft profitiert, angefangen von der Skischule, über das Sportgeschäft, die Gastronomie und den kleinen Dorfladen.“