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Tablet-PCs im Rettungswagen verbessern Patientenversorgung
Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Tablet-PCs im Rettungswagen verbessern Patientenversorgung

Joachim Hermann und Theo Zellner stellen die neue Technik vor. Foto: LKZ Prien GmbH
Joachim Hermann und Theo Zellner stellen die neue Technik vor. Foto: LKZ Prien GmbH

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, Theo Zellner, präsentierten in München eine zukunftsweisende Innovation im Rettungsdienst: 1.500 Rettungsfahrzeuge wurden mit Tablet-PCs ausgestattet, um den Informationsaustausch zwischen Klinik und Krankenwagen zu beschleunigen. Die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren verwenden eine ähnliche Technik schon seit 2011.

von Christine Weigl, Online-Redaktion

Mit Hilfe von Tablet-PCs in Rettungswagen wird die mobile Übermittlung von Patientendaten ins Krankenhaus beschleunigt. Das spart wertvolle Zeit bei der Patienten-Versorgung und verhindert Missverständnisse und Behandlungsfehler. „Der neue unmittelbare elektronische Datenaustauch zwischen Rettungsfahrzeug und Klinik spart Zeit und hilft Leben retten“, betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung des neuen Telematik-Projektes. Bayernweit können damit die Daten der Patienten sofort elektronisch in den 1.500 Rettungsdienstfahrzeugen gespeichert und an die behandelnde Klinik weitergegeben werden. „Das ist optimal für die Versorgung der Patienten, ein wahrer Fortschritt und Segen der Technik“, so der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes Theo Zellner.

Mobile Datenübermittlung verbessert medizinische Versorgung

„Die elektronische Patientendokumentation auf Tablet-PCs ist eine Innovation, die man ohne Übertreibung als zukunftsweisend für den Rettungsdienst in Bayern bezeichnen kann. Die bisherige Kommunikation mittels Funk, persönlichem Gespräch und Papierdokumentation konnte bislang zu Missverständnissen führen", so Herrmann weiter. Zellner vom Bayerischen Roten Kreuz bekräftigt: „Mit den mobilen Tablet-PCs können nun alle Daten in der Landrettung einheitlich elektronisch erfasst werden. Angefangen von Patientendaten, Vitalparametern bis zu logistischen Daten, über die Erfassung medizinischer Maßnahmen bis hin zu Notfall- und Behandlungsprotokollen wird der gesamte Daten und Informationsfluss vereinheitlicht und verbessert.“ Mit dem Einsatz mobiler Informations- und Kommunikationstechnologien könne die Geschwindigkeit und die Qualität der Versorgung enorm erhöht werden.

LKZ-Prien GmbH ermittelt mögliche Lieferanten

Für die nötige Technik hat das Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien im Auftrag des BRK insgesamt 40 mögliche Lieferanten weltweit ermittelt. Nach einem umfangreichen Auswahlverfahren wurde der Auftrag über 9 Millionen Euro an die Firma medDV vergeben. „Die LKZ Prien GmbH hat durch ein umsichtiges Projektmanagement eine hohe Akzeptanz bei allen Beteiligten erreicht", so Bayerns Innenminister Joachim Hermann.

Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren verwenden ähnliche Technik schon seit 2011

Das Prinzip der zeitsparenden Datenübermittlung vom Rettungswagen in die Klinik ist nicht neu. Bei den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren kommt seit 2011 eine ähnliche Technik zum Einsatz, die auf die Behandlung von Herzinfarkten spezialisiert ist. Dabei wurden Krankenwagen mit modernen Elektro-Kardiogramm-Geräten ausgestattet. Mit deren Hilfe ist es möglich, bei Verdacht auf Herzinfarkt das aktuelle Patienten-EKG in erstklassiger Bildqualität vom Notfallort direkt ins Notfallzentrum zu senden. Dort können sofort alle nötigen Vorbereitungen für den Herzkatheter-Eingriff getroffen werden. So kann nach Eintreffen des Patienten ohne Verzögerung mit der lebensrettenden Behandlung begonnen werden. Die sehr gute Bildqualität ermöglicht eine genaue Diagnose. Damit kann der diensthabende Kardiologe im Klinikum die Rettungsaktion bis zum Eintreffen im Krankenhaus am Telefon begleiten. So entsteht eine lückenlose, engmaschige Rettungskette. Die telemetrische Übertragung des EKGs  in das jeweilige Notfallzentrum spart mehr als eine halbe Stunde lebensrettende Zeit. Finanziert wurde das Ganze seinerzeit gemeinschaftlich von den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren und dem BRK. 

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