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Seit längerem ist das Projekt ProfilPASS bereits im Ostallgäu etabliert, um beispielsweise nach der Familienphase den Weg zurück ins Berufsleben zu erleichtern. Dieses Projekt wurde im vergangenen Schuljahr auch an der Staatlichen Berufsschule Ostallgäu in Marktoberdorf eingeführt. Nun können erste Ergebnisse bekanntgegeben werden.
An der Berufsschule soll der ProfilPASS gezielt geflüchteten Jugendlichen die berufliche Orientierung erleichtern. Initiiert wurde das Modellprojekt von den Bildungskoordinatorinnen für Neuzugewanderte und der staatlichen Berufsschule im Landkreis Ostallgäu. Zwei Jahre können sich die Jugendlichen in den Berufsintegrationsklassen auf eine Berufsausbildung oder eine weiterführende Schule vorbereiten. Im Landkreis Ostallgäu wurde an der Berufsschule in zwei solcher Klassen zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 ein Pilotprojekt gestartet.
Schüler sollen sich darüber bewusst sein, was sie können
Aus Sicht der ProfilPASS-Trainerin Verena Kiupel konnten die Schüler sehr viel für sich mitnehmen: „Die Schüler haben gelernt, dass es hilfreich ist, wenn sie in Bewerbungsgespräche gehen und sie sich darüber bewusst sind, was sie können und worauf sie stolz sein können in ihrem Leben. Das hat bei ihnen für einen richtigen Perspektivwechsel gesorgt.“
Auch der ehemalige Schulleiter Remigius Kirchmaier ist von dem Modell überzeugt: „Es ist gelungen, vielen Jugendlichen zu einer guten beruflichen Perspektive zu verhelfen. Der Grund für eine hohe Vermittlungsquote in die Ausbildung liegt neben der intensiven Betreuung der Jugendlichen durch Lehrer und die sozialpädagogischen Betreuungskräfte sicher auch im ProfilPASS begründet, weil hierbei unrealistische Berufswünsche korrigiert und die Erfahrungen aus den Praktika in die Ausbildungsplatzsuche einflossen.“
Praktika und Ausbildungsberufe gezielt auswählen
Mit Hilfe des ProfilPASS sollen Kompetenzen der Schüler systematisch ermittelt und dargestellt werden. Die Jugendlichen entdecken dabei ihre Stärken und ihr Wissen, unabhängig von Schulnoten und Zeugnissen. Verena Kiupel, ProfilPASS-Trainerin erfasste im Lauf des Schuljahrs die individuellen Interessen und Stärken der Schüler. Auf der Basis dieser Ergebnisse werden nun zielgerichtete Praktika und Ausbildungsberufe ausgewählt. „Der Profilpass ist ein gutes Instrument, um neben den formalen Kompetenzen auch verstärkt die informellen Kompetenzen einfließen zu lassen. Die Schule lernt die Jugendlichen besser kennen und das nicht nur durch schulische Leistungen“, sagt Bildungskoordinatorin Tanja Hiemer, Mitinitiatorin des Projekts.
„Sie müssen sich persönlich verkaufen, also über Praktika“
Das Instrument ProfilPASS ist schon länger im Landkreis etabliert. Sowohl Jugendliche als auch Erwachsene verschiedener Altersgruppen nutzen das Angebot, um beispielsweise nach der Familienphase wieder ins Arbeitsleben einzutreten. Für junge Geflüchtete wurde er angepasst und fest im Unterricht verankert. „Sie können sich schwer auf dem klassischen Weg bewerben und somit mit deutschen Jugendlichen in Konkurrenz treten. Sie müssen sich persönlich verkaufen, also über Praktika. Sie müssen vor Ort zeigen, wer sie sind und dass sie Interesse mitbringen“, erklärt Hiemer. Auch die Unternehmen können vom ProfilPASS profitieren: „Wenn wir in der Vermittlung junger Auszubildender passgenauer arbeiten können, ist das für die Unternehmen ein größerer Anreiz Praktikanten zu nehmen.“