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„Nicht jedes Knie und nicht jede Hüfte muss ersetzt werden“, eröffnete Dr. Tilman Eßlinger seinen Vortrag an der Kreisklinik Mindelheim. Der Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie wies daraufhin, dass es viele Möglichkeiten gibt, die man vorher in Betracht ziehen muss. Er betonte darüber hinaus, dass letztendlich nur die Patienten selbst darüber entscheiden können, ob und wann ein künstliches Gelenk notwendig ist.
Möglichkeiten der modernen orthopädischen Chirurgie
Vor vollem Zuhörersaal gab Dr. Eßlinger an der Kreisklinik Mindelheim Einblicke in die Möglichkeiten der modernen orthopädischen Chirurgie. Hier im Besonderen bei Hüft- und Kniegelenksersatz. Der Hüftgelenkersatz ist nachweislich der erfolgreichste orthopädische Eingriff, der weltweit durchgeführt wird. Die Patientenzufriedenheit liegt hier bei über 95%. Dr. Eßlinger, Chefarzt an der Kreisklinik Mindelheim, betonte, dass hierfür die detaillierte OP-Planung erfolgsentscheidend ist.
Die Wahl der richtigen Prothese
Die Wahl der richtigen Prothese entscheidet über Belastbarkeit und Standzeit. Prothesen gibt es mit normalem, kurzem oder langem Schaft. Wenn der Knochen schon weich ist und wenig Knochenmaterial zur Verfügung steht, ist z.B. ein langer Schaft notwendig. Besteht die Gefahr, dass sich eine Prothese nicht fest genug verankern lässt, wird diese einzementiert. Dies wird oft erst während der Operation entschieden, bewirkt jedoch eine hohe Stabilität. Viele Hüften werden heute minimalinvasiv operiert erläuterte Chefarzt an der Kreisklinik Mindelheim Dr. Eßlinger. Es gäbe jedoch keinen funktionellen Unterschied bezüglich der Langlebigkeit und der Belastbarkeit von konventionell- und minimalinvasiv-operierten Hüften, betonte Chefarzt Dr. Eßlinger.
Zentrales Gelenk in der Sport-Traumatologie: Kniegelenk
In Deutschland werden pro Jahr ca. fünf Millionen Menschen wegen Kniebeschwerden behandelt. Etwa 260.000 wird im Anschluss das Kniegelenk ersetzt. Sogenannte Schlittenprothesen können eingebracht werden, wenn nur bestimmte Areale des Kniegelenks betroffen sind. Diese Teilersatze bieten bei richtiger Indikation eine hohe Standzeit und Patientenzufriedenheit. Eine große Prothese kann jedoch unumgänglich werden. Dies ist dann der Fall, wenn neben dem Gelenk auch die Bänder betroffen sind.
Weltweite Forschung in der Endoprothetik
Die für den Gelenksersatz verwendeten Materialien werden Biowerkstoffe genannt. Hierbei entscheidend sind die Langlebigkeit und Belastbarkeit. Bei der Hüft- und Knieendprothetik werden unterschiedliche Materialien und Materialzusammensetzungen verwendet. Dr. Eßlinger, der Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Kreisklinik Mindelheim, äußerte sich ebenfalls zum Hauptziel bei der Auswahl der Materialien. Das Hauptziel ist die möglichst gute biologische Fixation von Knochen und künstlichem Gelenkersatz. Man spricht hierbei von der sogenannten Sekundärfixation.
Computer-gestützte Navigation während Knieoperationen
Die Fachärzte der unfallchirurgisch-orthopädischen Hauptabteilung der Kreisklinik Mindelheim wenden grundsätzlich eine computer-gestützte Navigation an. Diese simuliert die gradgenaue Einbringung des Ersatzes in das Kniegelenk. Dies trägt ebenfalls zu besseren Standzeiten bei. Um nicht das Risiko einer Auslockerung des Ersatzes zu riskieren, sollte man auf Sport weitestgehend verzichten. Dies gilt besonders für Sportarten, in denen Stoß- und Prellkräfte auf das Knie wirken, so Chefarzt Dr. Eßlinger. Nach Ende des Vortrags konnten echte Prothesen probeweise in die Hand genommen werden.