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Landratsamt untersucht Alprinder in Risikogebieten Ostallgäu
Landratsamt Ostallgäu

Landratsamt untersucht Alprinder in Risikogebieten Ostallgäu

Das Landratsamt Ostallgäu will Alpenrinder aus Risikogebieten auf TBC untersuchen, Foto: Allgäu GmbH
Das Landratsamt Ostallgäu will Alpenrinder aus Risikogebieten auf TBC untersuchen, Foto: Allgäu GmbH

Mit der Rückkehr der Jungrinder von der Alm ins Tal steht auch das Thema Rindertuberkulose wieder auf dem Tablett. Das Landratsamt Ostallgäu geht gemeinsam mit dem Freistaat gegen eine mögliche Verbreitung vor.

Bald kehren beim Almabtrieb wieder die Jungrinder zurück ins Tal. Dabei rückt das Thema Rinder-Tuberkulose wieder in den Fokus. Aus diesem Grund empfiehlt das Landratsamt Ostallgäu sämtlichen Betrieben, deren Rinder den Sommer auf Alpweiden in den Risikogebieten Ostallgäu, Oberallgäu und Österreich verbracht haben, eine Untersuchung der Tiere. „Wir wollen das Risiko in Sachen TBC weiterhin so klein wie möglich halten“, berichtet Landrat Johann Fleschhut in einer Gesprächsrunde mit Vertretern aus Landwirtschaft und Behörden. Für dieses Engagement erhielt Fleschhut rege Zustimmung.

Dritte Gesprächsrunde zum Thema Rinder-TBC

Die inzwischen dritte Gesprächsrunde stellte den Stand der Untersuchungen vor und stimmte mit den Beteiligten das weitere Vorgehen bei der TBC-Bekämpfung im Landkreis Ostallgäu ab. „Rund 26 Prozent der 2.221 rinderhaltenden Betriebe wurden seit Mitte April im Ostallgäu auf Rindertuberkulose untersucht“, so Dr. Franz Götz, Leiter des Veterinäramts. Der Untersuchungsgrad im Oberallgäu liegt derzeit bei 60 Prozent. Dort hatte man bereits im Dezember vergangenen Jahres mit der flächendeckenden Untersuchung begonnen. Im Unterallgäu liegt die Quote bei 13 Prozent.

0,7 Prozent Rinder-TBC im Ostallgäu

Insgesamt konnten im Ostallgäu vier Betriebe mit Fällen von Rindertuberkulose identifiziert werden, das sind 0,7 Prozent. Aus diesem Grund mussten 200 Rinder getötet werden. Mittlerweile sind im Ostallgäu sämtliche, auch die aufgrund von TBC-Verdacht vorübergehend gesperrten, Betriebe wieder freigegeben.

Untersuchungsprogramm soll Risikobewertung vornehmen

Der Umgang mit den Jungrindern, die bald von den Alpen in die Betriebe zurückkehren, war ein zentraler Punkt der Gesprächsrunde. Nach wie vor steht der Verdacht einer gegenseitigen Ansteckung von Rotwild und Alpvieh im Raum. Daher sollen die Landratsämter im Rahmen des Untersuchungsprogramms des Ministeriums für Umwelt und Gesundheit eine Risikobewertung vornehmen. Als Resultat dieser Bewertungen soll dann festgelegt werden, aus welchen Gebieten zurückkehrendes Alpvieh unabhängig vom Alter untersucht werden soll.

Landratsamt empfiehlt TBC-Untersuchung

Die Experten der Gesprächsrunde zeigten sich überzeugt, dass das Landratsamt allen Betrieben, deren Rinder den Sommer über auf Alpweiden in den Risikogebieten des Oberallgäus und Österreichs waren, eine Untersuchung auf TBC empfehlen wird. Vorsorglich gilt diese Empfehlung auch für Alp- und Gemeinschaftsweiden in den Gemeinden Pfronten, Nesselwang, Füssen, Halblech und Schwangau – auch wenn in keiner der im Jahr 2013 im Ostallgäu entnommenen Rotwild-Proben TBC nachgewiesen wurde. „Die betroffenen Betriebe und Weidebetreiber werden vom Landratsamt einzeln angeschrieben“, kündigte Landrat Johann Fleschhut volle Transparenz und Hilfestellung an. In den anderen Gebieten steht es den Landwirten frei, das Alpvieh untersuchen zu lassen. Die Untersuchung der zurückkehrenden Alptiere ist Teil des Untersuchungsprogramms „Rindertuberkulose in den Landkreisen der Alpenkette“. Die Kosten des Programms trägt der Freistaat Bayern. Aufgrund der Inkubationszeit der TBC kann mit der Untersuchung der Tiere jedoch frühestens in acht Wochen begonnen werden. Der Landkreis hat inzwischen über 70 Tierärzte mit den TBC-Untersuchungen beauftragt. „So erreichen wir das Ziel, im Frühjahr 2014 die flächendeckende Untersuchung abzuschließen“, zeigt sich Fleschhut überzeugt.

Landrat Fleschhut setzt sich erfolgreich für das Ostallgäu ein

Landrat Fleschhut hatte sich bereits mehrmals mit der Forderung nach einem praktikableren Vorgehen an Umweltminister Marcel Huber gewandt – und hatte Erfolg: Der Landrat erhielt die Zusicherung, dass die Kosten entgegen einer ersten Mitteilung für alle Folge- und Ermittlungsuntersuchungen, die beispielsweise zur Freigabe oder zur Milchabgabe gesetzlich vorgeschrieben sind, vom Freistaat übernommen werden. Zudem wurde das Ostallgäu nachträglich mit anderen Landkreisen gleichgestellt, indem das Testalter auf 24 Monate angehoben wurde. Des Weiteren akzeptierte der Minister eine von allen Allgäuer Landräten geforderte Verbesserung für die Landwirte, wonach eine Sperrung eines Betriebes erst beim positiven Befund einsetzt.

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