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von Tamina Andrasch, Online-Redaktion
Das Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Heilpädagogik (ZPH) im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren feiert sein 30-jähriges Jubiläum. Der Leitende Ärztliche Direktor des BKH, Dr. Albert Putzhammer, nannte die spezialisierte Fachabteilung „ein kleines Juwel“. Denn eine solche Abteilung gibt es in Deutschland selten. Anlässlich dieser Feierlichkeiten richteten Chefärztin Sandra Hoppstock und ihr Team eine Tagung aus.
Das macht das ZPH so besonders
Behandelt werden Menschen mit (organisch) wahnhaften oder affektiven Störungen, Demenz sowie mit Persönlichkeits- und Sexualstörungen. 15 Prozent sind Patienten mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Das ZPH ist außerdem spezialisiert auf die ambulante und stationäre Behandlung von Menschen mit Intelligenzminderung und schwerwiegenden Entwicklungsstörungen. Diese Abteilung mit dem Namen „ZP01“ ist in Deutschland eher selten. Insgesamt verfügt sie über 20 stationäre Betten und betreut in der Ambulanz rund 750 Patienten pro Quartal. „Die besondere Patient-Arzt-Beziehung erfordert von uns ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität“, berichtet Fachärztin Mariethres Hibbeln-Braunbart. Die Abteilung des Bezirkskrankenhauses ist bis über Kaufbeuren hinaus bekannt: „Das ZPH findet bundesweite Beachtung. Es gibt auch Anfragen aus Österreich und der Schweiz. Das spricht für sich und macht uns stolz“, so Dr. Albert Putzhammer.
Vortrag aus dem eigenen Leben
Einer der Höhepunkte der Tagung war ein Vortrag von Matthias Huber, einem Asperger-Autisten. Er arbeitet als Psychologe in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Poliklinik Bern (Schweiz). Bei seinem Vortrag erklärte er, was ein Autist denkt und wie er die Welt sieht. Aufgrund einer Hypersensibilität können normale Alltagsgeräusche wie Husten oder Hundegebell wie „Glasscherben im Gehörgang“ sein, so Huber. So kann es passieren, dass Unterschiede nicht erkannt und Wichtiges von Unwichtigem nicht unterschieden werden kann.
„Wir betrachten die Menschen zunächst wie ein weißes Blatt Papier“
Stationsleiter Max Maier sieht die Eigenheiten der Patienten, die zu ihm kommen, als „liebenswerten Teil ihrer Persönlichkeit“. Bei ihrer Arbeit begegnen die 35 Mitarbeiter des ZPH ihren Patienten auf Augenhöhe. „Wir betrachten die Menschen zunächst wie ein weißes Platt Papier. Dann beobachten wir sie und sammeln so eigene Erfahrungen und Eindrücke. Im Austausch mit den anderen Berufsgruppen und aufgrund der Informationen, die uns vorliegen, entwickeln wir einen Weg, den wir gemeinsam mit dem Betroffenen gehen wollen“, erklärt Maier.