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Innovationsabend in Burgau: Experten diskutieren Zukunft des Bauens
„Bauwerke der Zukunft“

Innovationsabend in Burgau: Experten diskutieren Zukunft des Bauens

Bendl, kreaplan, TTZ Aichach und Regionalmarketing haben gemeinsam mit über 70 Teilnehmenden über die Zukunft des Bauens, Nachh
Bendl, kreaplan, TTZ Aichach und Regionalmarketing haben gemeinsam mit über 70 Teilnehmenden über die Zukunft des Bauens, Nachhaltigkeit und Digitalisierung gesprochen. Foto: Guntram Schindler Photography

Wie lassen sich Nachhaltigkeit und Digitalisierung beim Bau vereinen? Darüber haben beim Innovationsabend „Bauwerke der Zukunft“ Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert. Es entstand eine Diskussion über neue Materialien, digitale Planungsmethoden und das Gebäude der Zukunft.

In Burgau im Landkreis Günzburg sind über 70 Fachleute aus Bauwirtschaft, Forschung und Verwaltung zusammen gekommen, um über die Zukunft des Bauens zu sprechen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Fragen, wie sich Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Bauwesen vereinen lassen und welche Technologien die Branche bereits heute verändern.

Veranstaltet wurde der Abend von Bendl, Kreaplan, dem Technologietransferzentrum Aichach (TTZ) und dem Regionalmarketing Günzburg. Unterstützung erhielten sie von Hubert Aiwanger, bayerischer Wirtschaftsminister im Rahmen des Programms Regionalmanagement Bayern. Die Fachvorträge von Peter Finkel, geschäftsführender Gesellschafter von Bendl und Kreaplan, sowie Prof. Dr. Rempel, wissenschaftlicher Leiter des TTZ Aichach, lieferten Impulse zu innovativen Baustoffen und digitalen Planungsmethoden. Anschließend ergänzte Stefan Wiedemann, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter von Bendl und Kreaplan, die Podiumsdiskussion unter Leitung von Alexander Koch, dem Netzwerkmanager im Areal Digital.

Digitalisierung als Schlüssel

Zu Beginn erinnerte Peter Finkel an die über 80-jährige Geschichte des Bauunternehmens Bendl und den stetigen Innovationsgeist des Hauses: Mut zu Innovation in der Vergangenheit habe sich bewährt und diesen gelte es, auch in der Zukunft zu bewahren. Ein zentrales Thema von Finkls Vortrag war der Einsatz moderner Materialien wie Carbonbeton, der leichter, langlebiger und ressourcenschonender als herkömmlicher Stahlbeton ist. Diese Technologie reduziere den CO₂-Ausstoß und senke langfristig die Instandhaltungskosten. Zusätzlich experimentiert Bendl bereits mit Paludiplatten, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Schilf oder Rohrkolben hergestellt werden.

Auch in der digitalen Planung setzt das Unternehmen auf Fortschritt, denn mit dem BIM-Modell (Building Information Modeling) von Kreaplan lassen sich Bauprojekte als 3D-Modelle virtuell begehen. So können Entscheidungen frühzeitig getroffen und Bauabläufe optimiert werden. „Es geht dabei um Klarheit und Transparenz“, fasste Finkel zusammen.

Forschung und Praxis im Dialog

Prof. Dr. Rempel stellte in seinem Vortrag die wissenschaftlichen Hintergründe zu neuen Baustoffen vor. Er verglich Stahl- und Carbonbeton und verwies auf die Bedeutung nachhaltiger Alternativen. Dabei hob er auch die Arbeit von Prof. Curbach hervor, der für seine Forschungen zu Carbonbeton kürzlich mit dem Nobel-Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde.

Darüber hinaus betonte Rempel die wachsende Bedeutung von Recycling-Beton, 3D-Betondruck, Robotik und Künstlicher Intelligenz für die Bauindustrie. Diese Technologien sollen helfen, Materialengpässe zu bewältigen und Bauprozesse ressourceneffizienter zu gestalten.

Wie könnte ein Gebäude im Jahr 2040 aussehen?

Diese Frage stellte Moderator Alexander Koch der Diskussionsrunde. Die Antworten zeichneten ein klares Zukunftsbild, denn Gebäude sollen künftig Energie nicht nur speichern, sondern auch selbst erzeugen. Digitale Zwillinge und 3D-Druckverfahren sollen das Planen und Bauen vereinfachen, während Künstliche Intelligenz die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen unterstützt. Begrünte Fassaden und gesundheitsfördernde, schadstofffreie Materialien werden zum Standard. Beim abschließenden Austausch konnten die Teilnehmenden die vorgestellten Materialien, darunter Carbonbeton und Paludiplatten, direkt vor Ort erleben.

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