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FONA in Günzburg ist in Betrieb gegangen
Außergewöhnliche Umstände

FONA in Günzburg ist in Betrieb gegangen

Am Eingangsbereich der neuen FONA: Prof. Dr. Manuela Dudeck, Ärztliche Direktorin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Mitarbeiterin Natascha Becker und Einrichtungsleiter Dr. Dieter Hagmayer.
Am Eingangsbereich der neuen FONA: Prof. Dr. Manuela Dudeck, Ärztliche Direktorin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Mitarbeiterin Natascha Becker und Einrichtungsleiter Dr. Dieter Hagmayer.

Die neue Forensische Nachsorgeambulanz (FONA) am Standort Günzburg wurde fertiggestellt. Weshalb es hierbei zu einer Verzögerung kam und was neu ist.

Wegen Corona gibt es keine offizielle Einweihung der neuen Forensischen Nachsorgeambulanz (FONA) am Standort Günzburg. Diese wurde fertiggestellt und hat aufgrund der außergewöhnlichen Umstände relativ still und unbemerkt ihren Betrieb aufgenommen. Eigentlich sollte der Neubau, der 1,4 Millionen Euro gekostet hat, schon im Sommer 2019 bezogen werden. Doch wegen der boomenden Konjunktur und des Mangels an Baufirmen kam es zu einer zeitlichen Verzögerung.

Wiedereingliederung in die Gesellschaft

„In der ersten März-Woche 2020 sind wir umgezogen – noch vor der ersten Allgemeinverfügung“, berichtet der zuständige Oberarzt Dr. Dieter Hagmayer. Dann kam das Corona-Virus mit voller Wucht, der Katastrophenfall wurde ausgerufen, es folgte der Lockdown. An eine Einweihungsfeier mit vielen geladenen Gästen und freudigem Beisammensein war nicht mehr zu denken. Für die Inbetriebnahme spielte das keine Rolle. Seit mehreren Monaten unterstützt die Forensische Nachsorgeambulanz nun in neuer Umgebung Forensik-Patienten beim Übergang von ihrer Entlassung aus dem Maßregelvollzug zur möglichst vollständigen Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

Zwei bis fünf Jahre bleiben Patienten bei der FONA

„Dieser Übergang ist gesetzlich verankert. Für jeden aus dem Maßregelvollzug Entlassenen tritt automatisch eine Führungsaufsicht ein“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Manuela Dudeck, Lehrstuhlinhaberin an der Universität Ulm und Ärztliche Direktorin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg. Dazu erlässt die zuständige Strafvollstreckungskammer entsprechende Weisungen. So bietet die FONA einerseits Hilfe bei Bewerbungen, der Wohnungssuche oder bei allen anderen sozialen Problemen an. Andererseits hat sie aber auch Kontrollfunktion: Die psychisch kranken oder suchtkranken Patienten – insgesamt sind es um die 70 – müssen sich regelmäßig Alkohol- und Drogenkontrollen unterziehen. Blutuntersuchungen finden statt, um zum Beispiel die Medikamentenspiegel zu bestimmen. „Im Schnitt bleiben die Patienten zwei bis fünf Jahre unter der Obhut unserer FONA“, sagt Prof. Dudeck.

Diese Räume wurden neu geschaffen

Die Ärztliche Direktorin ist sehr froh, dass die Zeiten, in denen die Ambulanz „in sehr unzulänglichen, baufälligen Räumen“ im Haus 56 untergebracht war, vorbei sind. „Wir brauchen mehr Leben. Jetzt ist endlich mehr Platz da“, sagt sie. Dr. Hagmayer, der die Forensische Nachsorgeambulanz in Günzburg seit 2015 leitet, zählt die Räume auf, die im Neubau geschaffen wurden: sieben Therapie- und zwei Behandlungszimmer, zwei Konferenzräume, eine große Behindertentoilette, ein Archiv für Patientenakten, ein Technikraum mit Heizungsanlage für die Fußbodenheizung im Gebäude, Elektrik, IT und zentraler Brandmeldeanlage. Herzstück ist das Atrium, ein heller, lichtdurchfluteter Innenhof, um den herum alle Gänge und Zimmer angeordnet sind.

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