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„Eigentlich hätte man hier noch einen James-Bond-Film drehen müssen“, sagte Landrat Hans Reichhart Anfang Dezember auf dem Gelände der alten Pyrolyse-Anlage in Burgau. Zusammen mit den Mitgliedern des Werkausschusses war Reichhart vor Ort, um die Anlage vor dem Rückbau noch einmal anzuschauen.
Rückbau in zwei Phasen
Alte Verschalungen, silberne Schornsteine, Treppen auf denen die Schritte metallisch widerhallen. All das wird nun in zwei Phasen zurückgebaut: Erst die Stahlkonstruktion der östlichen Anlagentechnik, dann das Bunkergebäude samt Fundament und Schaltwarte. Im zweiten Quartal 2021 soll hier nichts mehr an das außergewöhnliche Gebäude erinnern. Auf dem Gelände entsteht dann ein modernes Wertstoffzentrum in Verbindung mit einem neuen Betriebshof für die Außenstelle Burgau.
Zeitgemäßes Entsorgungszentrum soll entstehen
Die beiden Wertstoffhöfe in Burgau sollen dann zu einem zeitgemäßen Entsorgungszentrum zusammengelegt werden. Dabei bleibt die Besonderheit des AWZ (Abfall- und Wertstoffzentrums) erhalten: Burgau ist die einzige Umschlagmöglichkeit für Gewerbemüll mit Weiterverbringung nach Weißenhorn. Seit Anfang Dezember wird die Pyrolyse-Anlage nun offiziell abgerissen. Das „Aus“ für die „thermische Müllbehandlungsanlage“, wie sie auch genannt wird, stand bereits im Jahr 2014 fest. Im Januar 2016 wurde sie endgültig stillgelegt.
Die bewegte Geschichte hinter der Pyrolyse-Anlage
Bereits seit 2016 hätten die Gebäude demnach abgerissen werden können. Doch plötzlich interessierten sich potentielle Käufer für die Anlage. Die Müll-Pyrolyse-Anlage in Burgau war durchaus etwas Besonderes: Sie galt als die kleinste thermische Müllbehandlungsanlage in Deutschland und war damit ein „Exot“ auf dem Markt. Viele Besuchergruppen und Fachleute kamen extra auch aus dem Ausland, um das seltsam futuristische Gebäude anzuschauen.
Nach der Stilllegung kamen also die Kaufanfragen: Ein erstes Projekt wollte die Anlage zurückbauen, ertüchtigen und in Kamtschatka wiederaufbauen. Die riesige Halbinsel liegt am östlichsten Ende Russlands, umgeben von drei Meeren und mit Vulkanen gespickt. Doch das Projekt scheiterte aufgrund einem Wechsel in der Regierung. Nach einigen Diskussionen und Gesprächen mit möglichen Käufern entschied der Kreistag, das Grundstück zu behalten und die ursprünglichen Planungen wieder aufzunehmen; zu groß sind die entsorgungsseitigen Verflechtungen mit der benachbarten Deponie und der zugehörigen Sickerwasseraufbereitungsanlage.