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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Die Handels- und Elektrobranchen ringen um Azubis: Viele Stellen bleiben unbesetzt. Was den Betrieben fehlt, ist der Mitarbeiter-Nachwuchs. Die großen Unternehmen sind von dieser Problematik meist nicht so stark betroffen und haben geringere Schwierigkeiten, ihre Stellen zu besetzen. Die kleinen und mittelständischen Firmen hingegen müssen häufig Schulabsolventen in ihrem Betrieb aufnehmen, die zu geringe Qualifikation mit sich bringen. Denn aufgrund der verminderten Auswahl an geeigneten Abgängern, müssen sie im Hinblick auf die ausbildungsreife mancher Bewerber in erster Linie das Nachsehen haben, wie die IHK Schwaben mitteilt. Dennoch sind Rechtschreibschwäche und mangelnde Ausbildungsreife problematisch für die bayerisch-schwäbischen Unternehmen. Doch ohne jene Schulabgänger im Betrieb aufzunehmen, könnten noch weniger Ausbildungsstellen besetzt werden.
Weniger Ausbildungsverträge aufgrund mangelnder Qualifikation
So wurden bis Ende Oktober 8.953 Ausbildungsverträge bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben eingereicht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 3,1 Prozent. „Der Rückgang beruht in erster Linie auf der mangelnden Qualifikation von Bewerbern“, so Oliver Heckemann, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung der IHK Schwaben. Oft seien die Betriebe auch in diesem Jahr vielen Schülern entgegengekommen und hätten ihnen trotz schlechter Noten eine Chance gegeben. „Doch wenn in einem Bewerbungsschreiben für eine Ausbildung zum Büromanagement oder Kaufmann enorm viele Rechtschreibfehler zu finden sind, kann man die Unternehmen verstehen, dass dies keine Basis ist“, erklärt Heckemann.
Akademikertrend verursacht laut IHK Schwaben Azubimangel
Aufgrund des Trends zu höheren Schulabschlüssen und der zunehmenden Akademisierung, gebe es laut IHK Schwaben zusätzlich immer weniger Jugendliche, die sich für eine duale Berufsausbildung entscheiden würden. Diese Entwicklung sei bedauerlich, so die Kammer. Denn eigentlich bringe die duale Ausbildung sowohl für Schulabgänger, als auch für Unternehmen durchaus Vorteile mit sich. So hätten zahlreiche schwäbische Unternehmen ihre Führungspositionen mit Leuten besetzt, die mit einer dualen Ausbildung begonnen haben. Das belegt die jüngste Umfrage der IHK. Die duale Berufsausbildung ist nicht dem dualen Studium gleichzusetzen, sondern bezeichnet die in Deutschland allgemeingültige Ausbildungsvariante, in der sich Arbeitsblöcke im Betrieb und Unterrichtsblöcke in der Berufsschule abwechseln.
Handels- und Elektrobranchen laut IHK Schwaben besonders stark betroffen
Die bayerisch-schwäbischen Unternehmen brauchen nicht nur Führungskräfte, sondern vor allem Fachkräfte, die zu fachlicher Weiterbildung bereit sind. Insbesondere die Handels- und Elektrobranchen würden nach Angaben der IHK Schwaben um Azubis kämpfen. Das gelte insbesondere für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns sowie des Verkäufers. Aber auch Groß- und Außenhandelskaufleute werden in vielen Betrieben gesucht. „Hier ist ein Minus von 10,5 Prozent zu verzeichnen“, so die IHK Schwaben. In der Metall- und Elektrobranche sieht es nicht besser aus: So hätten auch Firmen aus jenen Bereichen, aber auch aus der Kunststoffbranche zunehmend Schwierigkeiten ihre technischen Ausbildungsplätze zu besetzen. „Während großen Firmen die Besetzung in der Regel gilt, ist dies bei kleineren Betrieben nicht immer der Fall“, wie die Kammer mitteilt.
Bindung junger Mitarbeiter an Firmen gewinnt an Bedeutung
Ein weiterer Punkt, den Betriebe vermehrt bemängeln, sei nach Angaben der IHK Schwaben die Tatsache, dass junge Leute nach der Ausbildung nicht in der Firma bleiben wollen. Besonders ausgeprägt sei dies bei Abiturienten, „die nach der Ausbildung vermehrt in die Ferne schweifen, obwohl sie im Betrieb dringend benötigt werden.“ Insofern würden nun auch Methoden zur Bindung dieser Mitarbeiter an die Unternehmen an Bedeutung gewinnen.