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„Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stellen für die heimische Wirtschaft mittlerweile eines der größten Risiken ihrer Entwicklung dar. Zu lange Planungs- und Genehmigungsverfahren beziehungsweise ausufernde Bürokratie behindern viele regionale Unternehmen. Politische Entscheidungsträger müssen jetzt für eine spürbare Entlastung aller Unternehmen sorgen“, sagt Alexander Merenda, IHK-Regionalvorsitzender Dillingen. Im Herbst 2023 war der IHK-Konjunkturindex des Landkreises im Vergleich zum Jahresbeginn um 29 Punkte auf 82 Punkte gefallen. Die Stimmung im Landkreis Dillingen folgt damit dem Abwärtstrend Bayerisch-Schwabens, wo der Index nun bei 96 Punkten liegt.
Über die IHK-Konjunkturumfrage werden dreimal jährlich die aktuelle Geschäftslage sowie die Erwartungen der Unternehmen abgefragt, die zusammen den IHK-Konjunkturindex bilden. Demnach hat sich Bewertung der Lage im Landkreis Dillingen mit Blick auf die letzte Umfrage im Frühjahr spürbar verschlechtert. 25 Prozent der befragten Unternehmen berichten von einer derzeit guten Geschäftslage, 18 Prozent von einer gegenwärtig schlechten Situation. Die Erwartungen der Unternehmer aus dem Landkreis Dillingen sind zudem deutlich pessimistischer als noch im Frühjahr: nur 8 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation, 45 Prozent und damit 19 Prozent mehr als im Frühjahr erwarten eine Verschlechterung.
Die konjunkturellen Risiken haben sich über den Sommer hinweg weiter verstärkt und in ihrer Ausprägung verändert. An erster Stelle liegen nun die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 62 Prozent, was im Vergleich zum Frühjahr einer deutlichen Verschärfung entspricht. An zweiter Stelle liegen die noch immer zu hohen Energie- und Rohstoffpreise mit 61 Prozent, gefolgt von der Inlandsnachfrage mit 58 Prozent und dem Arbeits- und Fachkräftemangel, der mit 56 Prozent etwas an Brisanz eingebüßt hat. „Die Summe unterschiedlichster Risiken führt dazu, dass die Dillinger Unternehmen zunehmend besorgt in die Zukunft blicken. Die Lösung liegt also nicht im wirtschaftspolitischen Klein-Klein, im Aussitzen und Abwarten, sondern in einem Paket, das die strukturelle Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen verbessert“, stellt Merenda fest.
Im Unterschied zu anderen Wirtschaftsindikatoren stellt sich jedoch die Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Landkreis Dillingen weiterhin positiv dar. Die Arbeitslosenquote lag hier im September bei 2,9 Prozent. „Dass im Landkreis Dillingen weiterhin Vollbeschäftigung herrscht, ist erfreulich. Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften gehört nach wie vor zu den größten Wachstumsbremsen der Unternehmen. Umso wichtiger ist es, selbst auszubilden, was sich in einer grandiosen hohen Ausbildungsbereitschaft in Dillingen abzeichnet. Genauso wichtig ist es aber, die Attraktivität einer Ausbildung zu bewerben“, erklärt Merenda. So hat sich die Anzahl der Ausbildungsbetriebe um 2,2% erhöht.
Trotzdem verliert die Region an wirtschaftlicher Substanz. Die Investitionsabsichten der heimischen Unternehmen am Standort nehmen noch weiter ab. Und wenn hierzulande doch investiert wird, dann in Ersatzbeschaffungen, in Rationalisierung oder den Umweltschutz. Investitionen in Produktinnovationen finden nur noch selten statt. „Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Dillingen weiter nachhaltig zu stärken und der Wirtschaft neue Impulse zu verleihen, muss die Bundesregierung zeitnah ein strukturelles Reformpaket auf den Weg bringen“, so Merenda abschließend.