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„Wir werden die Allianz aus ihren dunklen Löchern holen“
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„Wir werden die Allianz aus ihren dunklen Löchern holen“

Unter großer Anteilnahme haben die Mitarbeiter von manroland gestern eine Protest-Kundgebung vor der MAN Augsburg abgehalten. Auf dieser wurde vor allem die Verhaltensweise des Alt-Gesellschafters Allianz im Zuge der Insolvenz kritisiert.

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„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Berthold Brecht) - Unter diesem Motto versammelten sich am gestrigen Donnerstag, 01. Dezember, die manroländer, um gegen die aktuelle Situation bei manroland zu protestieren. Solidarisch zeigten sich auch viele regionale Betriebe, die zur Kundgebung nach Augsburg gekommen sind sowie Vertreter der regionalen Politik. Der Augsburger Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl sagte den manroland-Mitarbeitern vollste Unterstützung zu.

„Die Allianz will das jetzt aussitzen“

Der Betriebsrats-Vorsitzende der manroland, Jürgen Bänsch, eröffnete seine Rede mit den Worten: „manroland gehört zu dieser Region“ und ließ die letzten Jahre bei der manroland noch einmal Revue passieren. Er betonte dabei auch, dass es immer wieder die manroland-Mitarbeiter gewesen seien, die auf vieles verzichtet hätten: Tarifrunden-Erhöhungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Viele sind seit drei Jahren in Kurzarbeit beschäftigt. Man sei sich sehr wohl der veränderten Medienlandschaft bewusst. Habe innovative Konzepte erarbeitet, für die aber kein Geld geflossen ist, weswegen sie nicht umgesetzt werden konnten. Auch die Suche nach einem Investor ist zunächst positiv verlaufen, doch nach einem erneuten Einbruch der Auftrags-Eingänge im zweiten Quartal 2011, „wurde es dem Investor zu heiß“, so Bänsch. Der Betriebsrats-Vorsitzende Jürgen Bänsch prangerte allen voran das Verhalten der Allianz an: „Die wollen das jetzt aussitzen und halten sich zurück. Aber das lassen wir uns nicht gefallen“. Von der MAN gibt es erste Anzeichen, dass man handeln will.

„Bei dieser Kundgebung werden wir es nicht belassen“

Solidarische Töne kamen auch von der Bevollmächtigten der IG Metall Augsburg, Christiane de Santana. Ihrer Meinung nach solle die Allianz ihren Beitrag zur Bekämpfung der aktuellen Situation leisten. Die Übernahme-Garantie aller Auszubildenden der manroland dürfe von Seiten des zweiten Gesellschafters MAN nicht zur Image-Kampagne werden. De Santana verwies auch darauf, dass dies nicht die letzte Aktion der manroländer gewesen sein wird. „Wir werden die Allianz aus ihren dunklen Löchern holen. Dazu schicken wir auch unsere Protestkarten an die Konzernzentralen der Allianz sowie der MAN nach München“, so die Bevollmächtigte der IG Metall Augsburg.

OB Gribl steht solidarisch hinter den manroland-Mitarbeitern

Der Augsburger Oberbürgermeister zeigte sich tief getroffen und sicherte den Mitarbeitern der manroland seine Solidarität zu. „Wir können uns nicht mit der Situation abfinden, wie sie ist“, so der Augsburger Rathauschef. Lösungsansätze müssen umgesetzt werden. Gribl verwies auch auf die Schwierigkeiten regionaler Firmen, wie OSRAM oder Boewe Systec, die gelöst werden konnten. Zur Unterstützung wurde auch bereits kommende Woche die „Allianz für Arbeit“ gegründet, in der Vertreter des Betriebsrates der manroland, der Gewerkschaften, der Agentur für Arbeit sowie der beiden Kammern über die weitere Vorgehensweise beraten. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) kam am vergangenen Montag nach Augsburg (B4BSCHWABEN berichtete) und sicherte manroland die Unterstützung der Staatsregierung zu. Staatshilfen schloss er aber vorerst aus.

Gribl ruft die Gesellschafter auf zu reagieren

Kurt Gribl vertrat die Auffassung, dass in der aktuellen Situation auch das Handeln der Bundesregierung nötig wäre. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich in der Druckbranche um ein struktur-politisches Problem handelt und nicht nur der Standort Augsburg von der Insolvenz bei manroland betroffen ist“, so Oberbürgermeister Gribl. Die Verantwortung liege jetzt bei den beiden Alt-Gesellschaftern Allianz und MAN.  „Sie dürfen die manroland jetzt nicht im Stich lassen“, rief Gribl auf. Wichtig sei jetzt auch, dass der Betrieb bei der manroland fortgeführt werde und dass die Zulieferer manroland nicht links liegen ließen. Denn eine Auflösung manrolands hätte auch Konsequenzen auf die Arbeitsplätze der regionalen Zulieferer-Betriebe, wie beispielsweise KUKA oder Erhardt + Leimer.

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